Drama in der Nachspielzeit

Landesliga: TSV Jetzendorf führt bei Spitzenreiter Schwabmünchen bis zur 90. Minute mit 2:1 – und verliert mit 2:3

17.09.2023 | Stand 17.09.2023, 19:45 Uhr
Horst Kramer

Frederic Rist traf kurz vor Schluss zum 2:1, trotzdem ging der TSV leer aus. Foto: fso

Beim Landesliga-Primus TSV Schwabmünchen knapp zu verlieren, ist keine Schande. Im Gegenteil. Der 3:2 (0:0)-Sieg der Schwaben gegen den TSV Jetzendorf ist aus Jetzendorfer Sicht dennoch ärgerlich. Denn zuvor hatten die Oberilmtaler eine 1:0-Führung der Hausherren in ein 1:2 gedreht, dank zweier Treffer von Maximilian Kreitmair (70. Minute) und Frederic Rist (85.). Doch in der Nachspielzeit drehten die Hausherren nochmals den Turbo auf und schlugen durch ihren Joker Jonas Müller (2:2, 90.+1) und ihren Innenverteidiger Luca Kellner (90.+5) zurück. Die Jetzendorfer mussten trotz einer guten Leistung mit leeren Händen heim fahren.

„So bitter kann Fußball sein“, kommentierte Jetzendorfs Cheftrainer Stefan Kellner nach dem Match. „Wir sind mit dem Ziel hergefahren, die Partie so lang als möglich offen zu halten. Das ist uns gelungen. Wenn man dann kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit mit 2:1 in Führung geht, will man natürlich etwas mitnehmen.“

Stattdessen setzten sich die Hausherren dank dreier Tore durch, die nicht hätten fallen müssen. Der 3:2-Siegtreffer resultierte aus dem letzten Eckball des Tages. „Die elf Ecken davor konnten wir immer klären“, ärgerte sich Kellner, „ausgerechnet diese nicht.“ Dem 2:2-Ausgleich ging eine nicht sonderlich gefährliche Flanke aus dem Halbfeld voraus – den gerade erst eingewechselten Torschützen Jonas Müller hatte offenbar kein Jetzendorfer auf dem Schirm. Zu allem Überfluss ging die 1:0-Führung der Menkinger auf das Konto von Jetzendorfs Benedict Geuenich – zuvor war ein halbhoher Ball durch die Beine von Freund und Feind gerutscht und unglücklich gegen des Jetzendorfers Bein geprallt.

Allerdings hatte die Kellner-Elf zuvor auch Glück gehabt, vor allem bis zur Pause. Etwa bei einem Schuss von Maik Uhde, der an den Jetzendorfer Pfosten prallte (15.). Kellner erzählt: „Da haben die Schwabmünchner mächtig Druck gemacht, wir bekamen gar keinen Zugriff.“ Sein Team rettete dennoch das 0:0 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt langsam. Gerade wenn die Grün-Weißen Tempo bei ihrem Umschaltspiel machten. Dominic Reisner hatte sogar die Führung auf dem Fuß, schoss die Kugel jedoch ans Außennetz (50.). Der Rückstand nach dem Eigentor schien die Grün-Weißen zusätzlich zu motivieren. Der Ausgleich fiel nach einem typischen Jetzendorfer Angriff: Reisner erlief einen weiten Ball und legte auf Kreitmair zurück, der aus 16 Metern abzog (1:1, 77.). Die Gastgeber schwammen, Rists Führungstreffer nach einer Hereingabe von David Raabe war die logische Folge (1:2, 85.). Dann brach die verflixte Nachspielzeit an.

Trotz der Niederlage nimmt der TSV Jetzendorf weiter Rang acht ein. Der Vorsprung auf den obersten Relegationsplatz 14 (Oberweikertshofen) beträgt aber nur zwei Punkte.

Am Samstag treten die Jetzendorfer zu Hause gegen die SpVgg Unterhaching II an (16 Uhr). Nach der Partie werden im Rahmen der Jetzendorfer Wiesn einige langjährige frühere Aktive geehrt, darunter Spielertrainer Alexander Schäffler, Co-Trainer Daniel Stampfl und Kapitän Martin Öttl sowie die Spieler Simon Oberhauser, Christos Papadopoulos, Seppi Keimel, Dominik Liebl und Torwart Dennis Pöllner.

htk


TSV Jetzendorf: Manhard – Nefzger, Els (81. Kothmair), Fassl, Rist – Kirmair (71. Raabe), Geuenich, W. Beiz – Kreitmair, Reisner (89. A. Beiz), Stöckl. – Tore: 1:0 Geuenich (60., Eigentor), 1:1 Kreitmair (77.), 1:2 Rist (85.), 2:2 Müller (90.+1), 3:2 Berger (90.+5). – Schiedsrichter: Hampel (SV Mammendorf/SRG FFB-Ammersee). – Zuschauer: 198.