Der Landesliga-Wiederaufsteiger TSV Jetzendorf reitet auf einer Erfolgs- welle: Am Samstag fertigte er die Landesliga-Routiniers des TSV Gersthofen mit 5:2 (0:1) auf deren Kunstrasen ab. Mit demselben Ergebnis wie vor Wochenfrist den Mitaufsteiger TV Erkheim. „Wir sind gerade im Flow“, kommentierte Spielertrainer Alexander Schäffler nach dem Match.
Die erste Halbzeit verlief ohne größere Ereignisse; sieht man vom Führungstreffer der Hausherren ab: Ein Kopfballtreffer des groß gewachsenen Gersthofener Innenverteidigers Florian Gai, nach einem Freistoß des Standardspezialisten Oktay Javus (1:0, 33.). Die Gäste aus dem Oberen Ilmtal fanden keinen rechten Zugriff. Nur zweimal tauchten sie gefährlich vor dem Gehäuse der Gersthofener auf: Nach einer Flanke von Stefan Nefzger von rechts donnerte Torjäger Dominic Reisner die Kugel aus kürzester Distanz volley an den linken Pfosten (7.). Dann legte Florian Radlmeier ein 50-Meter-Solo hin, sein Schuss wurde zur Ecke abgewehrt (24.).
Nach der Pause lief es indes deutlich besser. Schäffler und Daniel Stampfl hatten ihr 4-4-2 in ein 4-3-3 umgewandelt – und schon war der TSV klar überlegen. Möglicherweise hatten die berühmten „deutlichen Worte“ beim Pausentee ebenfalls Wirkung gezeigt. Jedenfalls musste der Ball keine drei Minuten nach dem Wiederanpfiff durch die Gegend rollen, dann zappelte er auch schon im Netz (1:1, 48.). Nach einem ansatzlosen Schuss traf Reisner aus rund zwölf Metern. Der Bann war nun gebrochen. Mit der Flügelzange Nefzger (rechts) und Keimel (links) sowie Sturmspitze Reisner und dem nachstoßenden Kreitmair machte Jetzendorf nun mächtig Druck. Die Folge war das 2:1, als Seppi Keimel eine Flanke von Nefzger humorlos ins Tor schoss (63.). Ehe die Schwaben wussten, wie ihnen geschah, kombinierte sich das dynamische Duo Kreitmair und Reisner bis vor den Kasten des Gersthofener Keepers Nico Hopfensitz, im zweiten Versuch lag der Ball im Netz, wieder durch Reisner (1:3, 67.).
Statt auseinanderzufallen – wie vom Jetzendorfer Anhang erhofft – düpierten die Gastgeber mit einem weiteren Javus-Freistoß die TSV-Abwehr. Filip Harambasic köpfte zwischen zwei Jetzendorfern ein (2:3, 70.). Doch kein Problem für die Schäffler-Schützlinge, sie antworteten erneut umgehend. Diesmal durch den zweimaligen Vorbereiter Nefzger, der nun selber jubeln durfte – dank der perfekten Vorarbeit von Keimel und Reisner (74.). „Damit war die Partie endgültig entschieden“, stellte der Chefcoach zufrieden fest. Doch zu Ende war das Match noch lange nicht. In der Nachspielzeit schlug TSV-Tormann Jeremy Manhard das Leder weit in die Gersthofener Kunstrasenhälfte: Kreitmair ließ den Ball zweimal aufhüpfen und beförderte ihn über Hopfensitz' Kopf unter die Latte (2:9, 90.+2).
Der TSV Jetzendorf ist nun Fünfter (34 Punkte), nur drei Zähler hinter dem Dritten FC Kempten. Schäffler wollte nichts von „Spitzenplatz“ hören. Er meinte nur: „Wir sind unserem Ziel Klassenerhalt wieder ein Stückchen näher gekommen.“ Am kommenden Sonntag ist der Zehnte TSV Weißenburg (29) im Lowa-Stadion zu Gast (15 Uhr).
htk
TSV Jetzendorf: Manhard – Radlmeier, Kirmair, Papadopoulos, Öttl – Nefzger, Grauvogl (87. Els), W. Beiz, Keimel (89. Pohlmann) – Kreitmair, Reisner (81. Schäffler). – Tore: 1:0 Gai (33.), 1:1 Reisner (48.), 1:2 Keimel (63.), 1:3 Reisner (67.), 2:3 Harambasic (70.), 2:4 Nefzger (74.), 2:5 Kreitmair (90.+2). – Schiedsrichter: Maximilian Hafeneder (TuS Holzkirchen/SRG Miesbach). – Zuschauer: 50.
