Zu schnell für den TSV
Landesliga: Der TSV Jetzendorf kann gegen die flotte U21 des FV Illertissen beim 1:5 nicht gegenhalten

13.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:10 Uhr

Nur selten setzten sich Jetzendorfer immer mal wieder durch – wie Stefan Nefzger (links) hier gegen Illertissens Michael Singer. Foto: Kramer

Zum Glück ging es um nichts mehr. Der Landesligaverbleib des TSV Jetzendorf ist schon seit der Vorwoche gesichert, daher richtete das 1:5 (0:3) gegen den FV Illertissen II am Freitagabend keinen größeren Schaden an.

„Die Illertissener waren einfach überlegen, das muss man neidlos anerkennen“, erklärte Jetzendorfs Spielertrainer Alexander Schäffler nach dem Abpfiff. Dann schob er Lob und Tadel nach: „Mit dem Ball haben wir phasenweise gut agiert, gegen den Ball überhaupt nicht.“

Schon nach 20 Minuten lagen die Oberilmtaler mit 0:2 hinten. Beide Male hatte ein 20-jähriger Blondschopf namens Maximilian Seemüller zugeschlagen: Beim 0:1 tanzte er die Jetzendorfer Innenverteidigung aus (15.), zum 0:2 köpfte er am langen Pfosten nach einer Ecke von links ein (0:2). Schon zu diesem Zeitpunkt hochverdient.

In den Anfangsminuten ging es noch in beide Richtungen schnell hin und her, doch ab der zehnten Minute schnürten die Gäste ihre Gastgeber regelrecht ein. Seemüller, sein Nebenmann Kristof Ott und ihre Kollegen waren einfach zu schnell für ihre Gegenspieler. Seemüller hatte schon in der 23. Minute den Hattrick auf dem Fuß, scheiterte aber an TSV-Tormann Jeremy Manhard.

Dann erst besannen sich die Hausherren auf ihre offensiven Stärken: Maximilian Kreitmair benötigte nur fünf Schritte, um seinem Gegenspieler davon zu sprinten – sein scharfer Schuss blieb indes an FVI-Keeper Christian Hafner hängen (26.). Nach einer Ecke von Dominic Reisner hätten zuerst Wlad Beiz, dann Kreitmair einnetzen können (30.). Hoffnung keimte auf. Aber nur kurz, dann ging die Seemüller-Show weiter.

Einer der auffälligen Unterschiede zwischen den Teams: das Tempo und die Präzision bei der Überbrückung des Mittelfelds. Dass die beidfüßig ausgebildeten und viermal pro Woche trainierenden Schwaben dabei Vorteile haben, ist nicht verwunderlich.

Als Seemüller kurz nach der Pause von einem Ausrutscher Lorenz Kirmairs im Fünf-Meter-Raum profitierte, schien die Partie endgültig gelaufen (0:3, 52.) zu sein. Doch die Grün-Weißen bewiesen Moral: Kreitmair überwand Hafner aus zwölf Metern mit einem klugen Lupfer (1:3, 53.). Die Illertissener Youngster wurden sichtlich nervös, blieben aber gefährlich: ein Seemüller-Schuss aus 16 Metern strich nur knapp am Pfosten vorbei (59.), Robin Glöckle traf das Aluminium sogar voll (69.). Seppi Keimel (73.) und zweimal Reisner (74. und 75.) hatten den TSV-Anschlusstreffer auf dem Fuß.

FVI-Trainer Sven Ackermann warf vier frische Spieler ins Rennen, die abgingen wie die Feuerwehr. Einer von ihnen, Denis Milic, machte den Deckel drauf: erst durch einen Abstauber (1:4, 79.), dann nach einem Konter (1:5, 85.).

„Gegen solche Gegner müssen alle einhundert Prozent bringen“, stellte Schäffler fest. Der FVI festigte den dritten Platz (49 Punkte), die heimliche Hoffnung des TSV (42) auf diesen Rang hat sich zerschlagen. Am kommenden Samstag ist der Zweite FC Ehekirchen im Jetzendorf zu Gast (14 Uhr).

htk


TSV Jetzendorf: Manhard – Radlmeier (75. A. Beiz), Fassl (56. Els), Kirmair, Öttl (46. Pohlmann) – Nefzger, W. Beiz, Grauvogl, Geuenich (56. Liebl) – Reisner, Kreitmair (56. Keimel).
Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Seemüller (15., 20., 52.), 1:3 Kreitmair (53.), 1:4, 1:5 Milic (79., 85.). – Schiedsrichter: Sieber (Lechhausen). – Zuschauer: 185