Schlusslicht sendet Lebenszeichen
Kreisklasse 2: BC Uttenhofen darf nach Sieg im Kellerduell gegen Wolnzach wieder hoffen – STS enttäuscht

02.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:48 Uhr

Der Eindruck täuscht: In dieser Szene setzt sich der Wolnzacher Maximilian Amper (links) zwar gegen Uttenhofens Leon Lorenz durch, ansonsten hatte der TSV aber wenig zu bestellen. Foto: M. Schneider

Die Fußball-Kreisklasse 2 rückt an der Spitze enger zusammen: Da Tabellenführer TV Münchsmünster nur zu einem 1:1 beim FC Tegernbach kam, beträgt der Rückstand des Zweiten SV Karlskron (2:1 gegen Zuchering) nur noch zwei Punkte. Derweil verpassten es der ST Scheyern und der Türk. SV Pfaffenhofen näher heranzurücken. Beide bleiben aber in Lauerstellung. Ein Lebenszeichen sendete Schlusslicht BC Uttenhofen.

FSV Pfaffenhofen II - Türk SV Pfaffenhofen 1:1 (1:1): Das Derby und das schöne Wetter lockten 200 Zuschauer an. Die Gäste ärgerten sich etwas, dass das Spiel auf Kunstrasen und nicht im Stadion stattfand. Sie gingen dennoch nach 18 Minuten in Führung, als Sedin Hrbat einen schönen Angriff über links vollendete. Mit dem Halbzeitpfiff glich FSV-Spielertrainer Heiko Juhra mit einem Schuss von der linken Seite zum 1:1 aus. „Vor dem Spiel hätte ich ein Unentschieden sofort unterschrieben, jetzt fühlt es sich fast zu wenig an“, sagte Juhra und lobte, dass sein Team wieder sehr wenig zugelassen habe. Türk-SV-Coach Alois Marb sah seine Mannschaft im ersten Durchgang vorne. „In der zweiten Halbzeit musste ich meine angeschlagenen Spieler auswechseln, so dass der FSV etwas Übergewicht bekommen hat. Insgesamt war es ein gerechtes Unentschieden“, sagte er und lobte noch den „sehr guten Schiedsrichter.“
FC Tegernbach - TV Münchsmünster 1:1 (0:1): Nach 24 Minuten brachte Maximilian Anthofer Münchsmünster in Führung. „In der Hinrunde hätten wir so ein Spiel vermutlich gewonnen, aber aktuell fehlt uns das Spielglück. Beim 1:1 rutscht der Ball durch, das ist bezeichnend für unsere Situation gerade. Am Ende hätten wir gewinnen, aber durchaus auch noch den Knockout bekommen können“, kommentierte TV-Spielertrainer Andreas Müller die Partie. Nach 69 Minuten erzielte Denil Pepa den Ausgleich nach einer Flanke. Tegernbachs Coach Oguzhan Halici berichtete von einem ansehnlichen Spiel. „Wir hatten ein Chancenplus, aber das Spiel hätte in jede Richtung ausgehen können. Ich denke daher, dass das Remis in Ordnung geht“, sagte er.
BC Uttenhofen - TSV Wolnzach 3:0 (0:0): „Die erste Halbzeit war ein richtiger Grottenkick zwischen den Sechzehnern“, berichtete BCU-Coach Christoph Gruber. Zur Halbzeit stellte er einiges um, was auch Erfolg brachte. Alexander Pfoser zog einen Freistoß aufs Torwarteck, TSV-Schlussmann Benedikt Köhler konnte abwehren, doch Thomas Frank staubte zum 1:0 ab (53.). In der 73. Minute wurde Giuseppe Iapalucci über links geschickt, setzte sich im Eins-gegen-Eins im Strafraum durch und traf zum 2:0. Zwei Minuten vor dem Ende nahm Simon Hilmer eine Flanke von Iapalucci an und jagte den Ball zum 3:0 ins Tor. Gruber freute sich vor allem darüber, dass sein Team quasi keine Torchance von Wolnzach zugelassen habe. Deren Trainer Florian Flicker sprach schlicht von einem katastrophalen Auftritt.
SV Karlshuld - FC Geisenfeld 1:0 (1:0): In den ersten 25 Minuten hatten beide Teams je eine Großchance nach kapitalem Abwehrfehler. In der 25. Minute bekam Karlshuld einen berechtigten Elfmeter nach einem völlig unnötigen Foul zugesprochen, den Sebastian Melchior verwandelte. In der Folge wirkten die Gastgeber griffiger und schalteten oft gut um, scheiterten aber einmal an FCG-Torwart Alexander Adamiok und schossen nochmals freistehend vorbei. Auch in der zweiten Halbzeit blieb das Spiel hektisch und nahm zudem an Härte zu. Die Gastgeber vergaben eine weitere Großchance, ansonsten tat sich wenig vor den Toren. Zumindest bis zur 86. Minute, als die Gäste einen strittigen Foulelfmeter bekamen. Doch Kilian Thunig drosch den Ball deutlich über die Latte. „Das Spiel war vogelwild, aber aufgrund der Chancen geht unser Sieg in Ordnung“, sagte Karlshulds Coach Dominik Berchermeier. Dem schloss sich FCG-Sprecher Matthias Gabler an.
SpVgg Langenbruck - TSV Lichtenau 5:0 (3:0): „Der Schlüssel zum Sieg war heute, dass wir ständig Überzahl geschaffen und den Gegner mit unserem Pressing unter Druck gesetzt haben“, freute sich SpVgg-Trainer Matthias Zimmermann. Mit diesem Pressing, einmal durch Gabriel Niedermeier, einmal durch Franz-Josef Kögerl, erzwang Langenbruck auch die beiden Eigentore von Dominik Hartl zum 1:0 (12.) und 2:0 (22.). In der 32. Minute holte Lukas Müller einen Elfmeter heraus, den Kögerl zum Pausenstand von 3:0 verwandelte. Nach dem Seitenwechsel drängte Lichtenau auf den Anschlusstreffer, doch dann gab es auf der Gegenseite nach Foul an Michael Niedermeir einen weiteren Elfmeter für die Gastgeber und Sinan Zeka erzielte das 4:0. Drei Minuten später setzte Valon Bytyqi die TSV-Innenverteidigung unter Druck und erzwang einen Fehlpass, den Zeka aufnahm, Torwart Raphael Schubert umkurvte und zum 5:0 vollstreckte. Lichtenaus Coach Bastian Wagner wollte das Reden den Siegern überlassen.
SV Karlskron - SV Zuchering 2:1 (0:0): „In der ersten Halbzeit war Zuchering besser, ohne gefährlich zu werden, in der zweiten gab es Chancen auf beiden Seiten. Heute hatten wir Spielglück“, sagte Karlskrons Trainer Christopher Haas und fügte an, die Partie hätte auch zu Gunsten der Gäste kippen können. Diese gingen sogar durch Dennis Weinrich nach einer guten Stunde in Führung, doch Haas per Elfmeter nach 70 Minuten und Patrick Spieler fünf Minuten vor Schluss drehten die Partie. „In der zweiten Halbzeit war ich läuferisch und kämpferisch zufrieden mit meiner Mannschaft“, zog Haas ein zufriedenes Fazit. Durch den Punktverlust von Münchsmünster in Tegernbach kann Karlskron mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den Türk. SV Pfaffenhofen am Donnerstag (19.30 Uhr) neuer Tabellenführer werden.
FC Schweitenkirchen - ST Scheyern 3:1 (2:0): „Es war ein ausgeglichenes Spiel, aber wir haben zum richtigen Zeitpunkt getroffen und unser Torwart Armin Brücklmeier hat einen Elfmeter gehalten“, berichtete Schweitenkirchens Abteilungsleiter Baris Basaran. Sebastian Bauer nach einer Kombination mit Christopher Schindler (15.) und nach einem Schiedsrichterball (22.) sorgte für das frühe 2:0. Sebastian Diebl schaffte in der 47. Minute nach einer Ecke den Anschlusstreffer. Acht Minuten später war der alte Abstand aber wieder hergestellt, als Martin Zehentmeier einen Freistoß von Schindler einköpfte, der von der Latte zurückgeprallt war. STS-Coach Mathias Hoiß, der wegen Personalmangel sogar selber in der Startelf stand, war nach der Partie sehr geladen. „Blutleerer Auftritt, Spieler nicht da, kuriose Gegentore – so reicht es halt nicht“, zählte er auf.

Schiri-Engpass in der Kreisklasse

In den letzten Wochen nahm in der Kreisklasse 2 die Kritik der Vereinsvertreter an den Leistungen der Unparteiischen zu. Angesichts der engen Situation in der Klasse liegt das sicher auch an den angespannten Nerven der Vereine. Wolfgang Inderwies, Obmann der Gruppe Pfaffenhofen, sieht aber tatsächlich einen Engpass auf Schiedsrichterseite. „Gerade in der Kreisklasse wird es immer schwerer, die Spiele zu besetzen“, schildert er die Situation. Der Grund sei die Altersstruktur. „Wir haben etliche gute und erfahrene Aktive, die aber langsam in die Jahre kommen“, sagt Inderwies. Immer noch würden viele Vereine zu wenig Schiedsrichter stellen. An sie richtet er deshalb einen Appell: „Wenn ihr gute Schiedsrichter wollt, schickt Kandidaten in die Kurse.“ Der nächste reguläre Neulingskurs findet zwar erst 2024 statt, sobald aber mindestens acht Interessenten beisammen sind, kann ein zusätzlicher gestartet werden.

gam