Kreisliga 1 Donau/Isar
Hitzhofen zerlegt den Spitzenreiter

Sandersdorf geht mit 2:5 unter – Menning gegen wiedererstarkte Gaimersheimer ohne Chance

05.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:01 Uhr

Mit seinem Doppelpack hat Ibrahim Sahin (links) maßgeblichen Anteil am 3:0-Erfolg des Türkisch SV Ingolstadt beim TSV Großmehring (rechts Fabio Münzhuber). Foto: Meyer

Von Julian Meier

Pfaffenhofen – Der FC Hitzhofen-Oberzell hat die Kräfteverhältnisse in der Kreisliga 1 Donau/Isar neu justiert: Durch das 5:2 im Topspiel gegen den FC Sandersdorf holte sich die Mannschaft von Trainer Michael Olah die Tabellenführung zurück. Auch der SV Kasing stellte seine beeindruckende Frühform erneut unter Beweis und rückte näher an das Spitzenduo heran.

Die kurze Siegesserie des TSV Oberhaunstadt ist schon wieder gestoppt: Gegen Aufsteiger SV Hundszell wachte der Vorjahressechste viel zu spät auf. „In der ersten Halbzeit sind wir zu keinem einzigen Torschuss gekommen und waren in allen Belangen schwächer als der Gegner“, kritisierte Stefan Schaller, sportlicher Leiter des TSV. Erst in der Schlussphase gelang seinem Team der Anschlusstreffer durch Florian Diegel (85.). „Hätten wir in der zweiten Halbzeit so gespielt wie in den letzten 15 Minuten, wäre vielleicht sogar ein Unentschieden drin gewesen“, meinte Schaller. So aber musste er eingestehen, dass der Sieg der Gäste unterm Strich verdient war. Ein fußballerisches Feuerwerk war es zwar nicht, was Hundszell anbot, die Einstellung stimmte aber. „Ich denke, dass in einem schwachen Spiel von beiden Seiten ausschlaggebend war, dass wir leidenschaftlicher waren und das Ding einfach mehr wollten“, erklärte SVH-Trainer Florian Kunz. Im zweiten Durchgang hatten Simon Appel (48.) und Marcel Posselt per Elfmeter (84.) die zwischenzeitliche 2:0-Führung besorgt. „Für uns geht es nur über Teamwork und Leidenschaft, anders werden wir in der Liga keinen Erfolg haben“, betonte Kunz.

DJK Ingolstadt - FC Gerolfing 2:3 (1:1): Dass es eine schwierige Saison für die DJK Ingolstadt werden würde, war von vornherein klar. Jetzt kommt auch noch Pech dazu: Durch ein Gegentor in der fünften Minute der Nachspielzeit verlor der Tabellenletzte gegen Gerolfing noch mit 2:3 – und das trotz zweimaliger Führung und Überzahl. „Der Fußballgott ist gerade nicht auf unserer Seite. So nah wie heute waren wir in dieser Saison noch nicht an drei Punkten dran“, haderte Trainer Michael Dittenhauser. Nach einer starken Anfangsphase brachte Tom Staudenmeyer sein Team in Führung (17.). Kurz darauf sah Gerolfings Niklas Nissl die Gelb-Rote Karte (24.). Trotzdem glichen die Gäste drei Minuten später durch Raymond Kreizer aus. „Es war tatsächlich so, dass uns die Gelb-Rote Karte wachgerüttelt hat“, meinte FCG-Trainer Marcus Stadler. Nach der Pause gingen die Gastgeber wieder in Führung: Furkan Eroglu hämmerte einen Freistoß ins Kreuzeck (49.). Danach verpasste es die DJK nachzulegen. Stattdessen glich zunächst Felix Winkelmeyr aus (57.), ehe Florian Grosz fast mit dem Schlusspfiff den 3:2-Siegtreffer besorgte (90.+5). „Das zeugt von der überragenden Moral und vom kämpferischen Vermögen, das wir aktuell an den Tag legen. Dadurch ist der Sieg auf jeden Fall verdient“, meinte Stadler. Das sah Dittenhauser ganz und gar nicht so: „Die Niederlage haben wir uns sicher nicht verdient und Gerolfing den Sieg auch nicht. Das ist sehr bitter, aber so ist Fußball.“

TSV Großmehring - Türkisch SV Ingolstadt 0:3 (0:1): Beide Teams waren nicht gut in die Saison gestartet. Doch während der Türkisch SV Ingolstadt nach dem 3:0-Sieg etwas aufatmen kann, wird der Druck für Aufsteiger TSV Großmehring größer. „Das Ergebnis ist für uns schmerzhaft. Wir haben uns sehr viel vorgenommen und auf Sieg gespielt“, erklärte TSV-Trainer Marco Spreng. In der ersten halben Stunde war sein Team auch durchaus dem 1:0 nahe, doch alle drei Torchancen ließen die Gastgeber liegen. Auf der Gegenseite traf stattdessen Ibrahim Sahin nach einer Ecke zum 1:0 (28.). Schon kurz nach der Pause entschieden die Gäste mit einem Doppelschlag durch Sahin (47.) und Eray Genc (56.) das Spiel. „Die Moral hat gefehlt. Wir haben zu viele Fehler gemacht, die gnadenlos bestraft wurden“, kritisierte Spreng. Türkisch SV-Abteilungsleiter Ertugrul Topcu durfte mit seinem Team dagegen den zweiten Saisonsieg bejubeln: „Wir freuen uns über die drei Punkte. Heute waren wir konzentrierter als die letzten beiden Spiele und haben verdient gewonnen.“

FC Sandersdorf - FC Hitzhofen-Oberzell 2:5 (1:3): Was für Ausrufezeichen an die Liga. Der FC Hitzhofen-Oberzell hat das Spitzenspiel klar und deutlich mit 5:2 gewonnen und damit die Tabellenführung zurückerobert. Der zuvor noch ungeschlagene FC Sandersdorf musste dagegen eine bittere Niederlage einstecken. „Wir haben den Gegner heute förmlich eingeladen und uns die Bälle eigentlich selbst reingehauen“, ärgerte sich FCS-Trainer Patrick Mack. Beim ersten Gegentor traf dies im wahrsten Sinne des Wortes zu: Nach Ecke von Emin Ismaili fälschte Philipp Schneeberger den Ball ins eigene Tor ab (17.). Nur fünf Minuten später musste Tomislav Marinovic nach Vorlage von Alexander Thielmann nur noch einschieben. Wenig später brachte Sandro Rott die Gastgeber zurück ins Spiel (32.), ehe Ismaili den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellte (45.+2). Nach dem Seitenwechsel sorgte Faruk Rencber nach einem Sololauf durch die Sandersdorfer Hintermannschaft für das 4:1 (52.). Auf den erneuten Anschlusstreffer durch Rott (55.) antwortete Ismaili mit einem 40-Meter-Weitschuss zum 5:2-Endstand (62.). In der Schlussphase hätten die Gastgeber dann noch das eine oder andere Tor erzielen können. Hitzhofens Trainer Michael Olah war natürlich glücklich: „Wenn man den Spitzenreiter auswärts auch in der Höhe verdient schlägt, hat die Mannschaft meinen Respekt.“

FC Mindelstetten - TSV Baar-Ebenhausen 1:1 (0:1): In die Geschichte eingehen wird das Remis zwischen wohl eher nicht. „Es war eine Partie auf sehr bescheidenem Niveau. Es gab nahezu keinen Spielfluss bedingt durch zig Unterbrechungen“, räumte Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach ein. Sein Team war früh in Rückstand geraten, bereits nach sechs Minuten hatte Daniel Aulbach das 1:0 für die Gäste erzielt. Der zweite Durchgang begann wieder mit einem schnellen Treffer, dieses Mal traf Marcel Kappelmaier zum 1:1 für Mindelstetten (47.). Unter dem Strich stand also ein Unentschieden, mit dem Wambach gut leben konnte: „Das Remis geht in Ordnung. Wir sind in den ersten 60 Minuten oft am Ebenhausener Schlussmann oder an uns selbst gescheitert. Gegen Ende müssen wir uns bei unserem Torwart Fabian Sangl bedanken, dass es beim 1:1 blieb.“ Für Baar-Ebenhausen war es nach dem Sechs-Punkte-Start das zweite Spiel in Folge ohne Sieg. „Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, ist es eine gerechte Punkteteilung. Bei konsequenter Chancenverwertung wäre für uns auch mehr drin gewesen“, erklärte TSV-Trainer Herbert Riedl.

SV Menning - TSV Gaimersheim 0:4 (0:2): Der TSV Gaimersheim ist endgültig in der neuen Spielzeit angekommen: Nach dem ersten Saisonsieg in der Vorwoche ließ der Vorjahreszweite gegen Menning ein deutliches 4:0 folgen. Rundum zufrieden war Trainer Manfred Kroll aber trotzdem nicht: „Der Sieg war hochverdient, auch in der Höhe, obwohl wir noch einige hochkarätige Chancen haben liegen lassen. Es gibt aber noch an einigen Stellschrauben etwas zu verbessern.“ Nicolea Nechita sorgte mit einem Doppelpack schon früh für klare Verhältnisse (10., 26.). Im zweiten Durchgang legten Benjamin Anikin (74.) und Jan Witek (89.) nach. „Es liegt Woche für Woche an der Einstellung und der Bereitschaft, die Grundtugenden auf den Platz zu bringen. Dann erst können wir unsere spielerischen Qualitäten zeigen“, betonte Kroll. Aufsteiger Menning musste dagegen die höchste Niederlage in seiner noch kurzen Kreisliga-Historie hinnehmen. Für Trainer Dejan Micic war das auch verdient: „Wir waren in der ersten Halbzeit zu ängstlich und hatten zu viel Respekt vor dem Gegner, sodass wir nicht ins Spiel gefunden haben. Unsere Passivität hat dazu geführt, dass wir keine Chance hatten.“

SV Kasing – SV Manching II 3:2 (0:1): „Etwas lauter“ sei es in der Kabine geworden, gab Kasings Trainer Tobias Giebl nach dem Spiel zu. In der ersten Halbzeit hatte sein Team keine gute Leistung gezeigt und war durch den Treffer von Niklas Schabenberger (35.) verdient in Rückstand geraten. Die Pausenansprache zeigte dann aber Wirkung: Zuerst gelang Marius Magdic der schnelle Ausgleich (54.), später drehten Fabian Burchhard (68.) und erneut Magdic (85.) das Spiel. „Unsere Reaktion war megagut. Wir haben es endlich geschafft, uns über außen durchzusetzen und einfach zu spielen. Der Sieg war am Ende auch verdient“, sagte Giebl. Aus den letzten vier Partien hat der SVK damit zehn Punkte geholt; der Abstand auf Platz eins beträgt nur noch drei Zähler. Für Manching kam der Anschlusstreffer durch Schabenberger (88.) hingegen zu spät. „Ein Punkt wäre okay gewesen. Kasing war spielerisch klar besser, aber wir haben erneut alles rausgehauen“, meinte Trainer Daniel Bösl. Wieder einmal hat seine Mannschaft einen Pausenrückstand noch hergegeben – es war bereits das dritte Mal im fünften Anlauf. „Man merkt, dass bei einigen das Training und somit die Kraft und Luft hinten raus fehlen“, erklärte Bösl.

PK