„Damit hat keiner gerechnet“
Handball: Für Scheyerns Coach Auernhammer ist der Aufstieg der Füchse das Ergebnis harter Arbeit

28.04.2023 | Stand 16.09.2023, 22:58 Uhr

Ein Meilenstein auf dem Weg zum Aufstieg war für die HF Scheyern (am Ball Emmeran Winter) der 41:31-Sieg gegen Freising-Neufahrn II, womit sie die Aufstiegs-Play-Offs sicher hatten. Foto: Cesarec

Mit den Männern der HF Scheyern und den Frauen des HC Donau/Paar stachen zwei Handballteams aus der Region in dieser Saison heraus. Beide zeigten überragende Leistungen und belohnten sich am Ende mit dem Aufstieg.

Männer der HF Scheyern, Aufsteiger aus der Bezirksliga West: „Wir sind eine Gruppe von Jungs, die zusammengehalten hat, als es in der Bezirksklasse deutliche Niederlagen gab und jetzt spielen wir in der höchsten Liga des Bezirks Altbayern. Das ist schon sensationell“, fasst Scheyerns sportlicher Leiter Christian Missy das jüngste Erfolgserlebnis seiner Füchse zusammen. Dass Scheyern als Tabellenzweiter den Sprung in die BOL schafft, darauf deutete zu Saisonbeginn nur wenig hin. „Damit hat keiner gerechnet. Die meisten Kontrahenten haben uns als Abstiegskandidaten eingeschätzt. Diesen Erfolg haben wir uns hart erarbeitet“, meint HFS-Coach Dieter Auernhammer, der in seiner ersten Saison bei den Füchsen gleich den größten Vereinserfolg verbuchen konnte. Die harte Arbeit begann bereits Anfang Juni, als die Mannschaft frühzeitig in die Vorbereitung startete. Nach einem starken Auftakt in die Saison hatte Scheyern zwischenzeitlich einen sportlichen Durchhänger, der in der 46:24-Klatsche gegen Indersdorf vor der Winterpause gipfelte. Die Scheyerer sammelten sich aber und kamen stark aus der Pause zurück. Mit 27:25 bezwang das Team die bis dato ungeschlagenen Panther im Rückspiel und legte damit den Grundstein für den Weg in die Aufstiegs-Play-Offs.

Im letzten Hauptrundenspiel gegen den Zweiten Freising-Neufahrn II ging es um alles. Der 41:31-Erfolg war das Saisonhighlight der Vorrunde, denn damit sicherte sich Scheyern die Relegation, in der es sich mit drei Siegen aus vier Spielen souverän den Aufstieg sicherte. Für Auernhammer war neben der herausragenden Fan-Unterstützung ausschlaggebend, dass die Mannschaft weitgehend verletzungsfrei blieb und auf zentrale Leistungsträger bauen konnte. Dies wird auch wichtig für die BOL, die in der kommenden Saison aus seiner Sicht so stark wie lange nicht mehr sein wird: „Es wird eine Mammutaufgabe, bei so vielen Spielen immer eine Top-Leistung zu bringen. Aber wir kommen um zu bleiben und wollen uns langfristig nach oben weiterentwickeln. Wichtig wird vor allem, dass wir die Abwehr weiter stabilisieren und möglichst verletzungsfrei bleiben.“

Frauen des HC Donau/Paar, Meister der Bezirksoberliga: Bereits zwei Spieltage vor Ende der Saison brach großer Jubel bei den Frauen des HC Donau/Paar vor heimischem Publikum aus. Denn mit dem 24:16-Sieg gegen Altenerding war das Team auch rechnerisch nicht mehr einzuholen und durfte sich vorzeitig zum Meister der Bezirksoberliga küren lassen. Die komplette Saison blieb das Team von Damir Novokmet ungeschlagen. Es war ein großer Erfolg für die Mannschaft, die sich vor der Saison aus den Teams der MBB SG Manching und der HG Ingolstadt neu zusammensetzte. In der Vorsaison war die HG Ingolstadt aus der Landesliga abgestiegen.

„Bereits vor der Saison hatte die Mannschaft den Wunsch, wieder hochzugehen. Dass es geklappt hat, ist sehr wichtig für das Team und wir sind alle sehr stolz auf den Erfolg“, meint Novokmet. Dabei deuteten die Vorzeichen vor der Saison nicht darauf hin, dass Donau/Paar am Ende souverän oben stehen würde. Nach dem Landesliga-Abstieg unter Julian Beinlich stieß Novokmet zu einer dünn besetzten Mannschaft. Über die gesamte Saison konnte der neue Coach zudem nur zweimal auf seinen kompletten Kader setzen. Auch in den Trainingseinheiten fehlten immer wieder Leistungsträgerinnen. Dennoch fand Donau/Paar von Anfang in die Erfolgsspur. Das Team entwickelte sich nach dem 32:19-Auftaktsieg gegen Karlsfeld weiter und setzte die Vorgaben des Trainers immer besser um. Ein emotionales Highlight war das 29:29 beim TV Altötting, bei dem das Team mit großem Kampf eine Niederlage abwendete. Es sollte das einzige Remis bleiben.

Auch wenn Novokmet aufgrund der fehlenden Optionen im Kader in manchen Spielen mit Wechselproblemen zu kämpfen hatte, lobt er die individuelle Stärke seiner Spielerinnen: „Wir haben eine starke Mannschaft, und haben uns super weiter entwickelt.“ Für die kommende Saison erhofft er sich einen etwas größeren Kader. Doch auch wenn es mit Neuzugängen nicht klappen sollte, sieht Novokmet der kommenden Landesliga-Spielzeit positiv entgegen: „Wenn wir möglichst verletzungsfrei bleiben, dann ist einiges drin. Auch wenn es eine unbekannte Liga ist, habe ich absolutes Vertrauen in diese Mannschaft, dass wir das Zeug haben, mitzuhalten.“

ewi