Fußball - Kreisklasse 2
Geisenfeld und Wolnzach atmen auf

Duo sichert am letzten Spieltag den Klassenerhalt – FCS nach 1:5-Klatsche in der Relegation

23.05.2022 | Stand 22.09.2023, 23:21 Uhr

Einen Schritt schneller: Reichertshofens Michael Rath (rechts) schlägt den Ball weg, bevor Sercan Uzun vom Türkischen SV Pfaffenhofen ihn erreichen kann. Foto: Stolle

Von Konstantin Flick

Pfaffenhofen – Einer der spannendsten Abstiegskämpfe seit Jahren in der Kreisklasse 2 Donau/Isar ist zu Ende: Sechs Teams waren darin vor dem abschließenden Spieltag involviert. Am Ende durften der FC Geisenfeld und der TSV Wolnzach den Klassenerhalt bejubeln. Reichertshofen muss trotz eines Überraschungssieges gegen Vizemeister Türkischer SV Pfaffenhofen in die Relegation.

Türkischer SV Pfaffenhofen - TSV Reichertshofen 0:2 (0:1): Der Türkische SV Pfaffenhofen war wie gewohnt die spielstärkere Mannschaft und hatte mehr Ballbesitz, die Punkte holten aber die Gäste. Selbst ein Sieg hätte den Türken aber nicht geholfen die Meisterschaft zu holen, da sich Hundszell im Heimspiel gegen Karlskron (3:1) keine Blöße gab. Reichertshofen hatte kaum nennenswerte Chancen, spielte zwei Konter aber sehenswert aus. Einen vollendete Ali Zada nach 33 Minuten, beim 2:0 stand Jonas Ziegler (65.) am Ende goldrichtig. „Die Kampfbereitschaft und Effizienz der letzten Zeit müssen wir jetzt auch in der Relegation abrufen. Dann bin ich guter Dinge“, sagte Spielertrainer Maximilian Beck.

FC Geisenfeld - FC Tegernbach 2:1 (0:0): Geisenfeld beendete eine der schwersten Spielzeiten der vergangenen Jahre mit einem 2:1 gegen Tegernbach und machte damit den Klassenerhalt perfekt. „Ich habe nach dem Abpfiff wirklich geheult. Die Anspannung vor dem Spiel war brutal. Nach neun Spielen hatten wir nur drei Punkte und waren mausetot“, sagte Geisenfelds Sprecher Matthias Gabler. Er gab zu, dass er nicht der einzige Geisenfelder war, bei dem Tränen flossen. Letztendlich hielt Torhüter Alexander Adamiok den Sieg in der Schlussphase (89.) fest, als er im Eins-gegen-eins brillierte. Tegernbach hatte nicht seinen besten Tag, ging aber durch ein schönes Tor in Führung. Thomas Schneider flankte perfekt auf Thomas Mair (48.), der nur noch den Fuß hinhalten musste. „Die Gegentore danach sind unglücklich gefallen. Uns hat insgesamt aber auch der letzte Wille gefehlt“, ärgerte sich FCT-Abteilungsleiter Stefan Maur. Ab der 50. Minute übernahm Geisenfeld das Kommando, Kilian Thunig (59.) traf dann aus spitzem Winkel ins kurze Eck. Kilian Kellermann (76.) versenkte eine Ecke direkt zum Sieg.

ST Scheyern - TSV Rohrbach II 0:2 (0:2): Für Scheyern ging es um nichts mehr, Rohrbach II warf alles in den Ring. Dennoch muss die Mannschaft von Spielertrainer Christoph Seiler nun den direkten Abstieg verdauen. „Wir greifen nächste Saison wieder an. Elf Punkte aus den letzten fünf Spielen in der Kreisklasse geben Mut“, richtete Seiler den Blick gleich nach vorne. Seine Elf hatte über die Partie gesehen gefühlt nur 25 Prozent Ballbesitz, konterte aber mit Tempo. Markus Schöfbeck (22.) und Hannes Frank (27.) trafen beide nach schnellen Umschaltaktionen der Gäste. „Scheyern war nicht so gefährlich. Kurz vor dem Ende hätte Frank (77.) auch noch das 3:0 machen können“, ergänzte Seiler. Scheyerns Spielertrainer Mathias Hoiß sah eine ordentliche Partie seiner Elf, die Angriffe endeten aber zumeist am Sechzehner der Rohrbacher. „Im Vergleich zu den vergangenen Wochen haben wir gut gespielt, sie waren aber super kaltschnäuzig.“

SV Zuchering - TSV Wolnzach 1:3 (1:1): Wolnzach sicherte sich durch einen 3:1-Sieg in Zuchering den Klassenerhalt. „Die erste Halbzeit war aber total lethargisch und wir waren gar nicht auf dem Platz“, erklärte Spielertrainer Florian Flicker. Dementsprechend geriet seine Elf auch mit 0:1 in Rückstand, SVZ-Wirbelwind Leander Friedl (27.) war durchgebrochen und traf zur Führung für das Heimteam. Mit 25 Toren sicherte er sich so zudem die Torjägerkanone der Kreisklasse 2. Wolnzach fand vor der Pause langsam besser ins Spiel, Thomas Kurz (44.) traf nach einer Flanke von Ayhan Kara-Idris. Nach dem Seitenwechsel war es ähnlich: Kurz (48.) traf nach einer Freistoßflanke von Kara-Idris. Nach einer Gelb-Roten Karte für TSV-Verteidiger Thomas Hammerschmid erwarteten die Zuschauer nochmal ein knapperes Spiel, Wolnzach machte durch Kara-Idris per Lupfer aber sogar noch das 3:1. Ferdinand Els hatte ihn mit einem schnell ausgeführtem Freistoß bedient. „Unter dem Strich war es verdient. Die zweite Halbzeit war top“, freute sich Flicker.

SV Hundszell - SV Karlskron 3:1 (2:0): Nach Jahren des Wartens hat Hundszell endlich die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg geschafft. „Wahnsinn. Gerade der starke Beginn in die Partie hat uns geholfen“, freute sich Spielertrainer Tim Liesegang. Bereits nach fünf Minuten hielt Linus Appel nach einem Freistoß aus dem Halbfeld den Fuß hin – 1:0 für den SVH. Luca Kammerer (34.) traf wenige Minuten vor der Pause auf ähnliche Art zum 2:0. „Das 2:0 war wichtig und hat den Druck rausgenommen. Das Spiel an sich war nämlich sehr hektisch“, ergänzte Liesegang. Nach 55 Minuten erzielte Appel mit einem direkten Freistoß das 3:0. Thomas Tyroller (SVK) hatte zuvor wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Rudi Tkac (81.) machte noch den Ehrentreffer für Karlskron, als er nach einem langen Ball durchbrach. „Hundszell war einfach super motiviert. Von Sekunde eins an waren sie voll da und wir gratulieren“, merkte Karlskrons Spielertrainer Patrick Spieler an.

BC Uttenhofen - FC Schweitenkirchen 5:1 (3:1): Uttenhofen feierte einen Sieg im letzten Saisonspiel und schickte Schweitenkirchen damit in die Abstiegs-Relegation. „Bis zum 1:0 war es ganz ordentlich, danach sind wir aus unerklärlichen Gründen nur noch hinterhergelaufen. Gott sei Dank haben wir noch eine Chance, in der Liga zu bleiben“, sagte FCS-Abteilungsleiter Baris Basaran konsterniert nach der Partie. Dabei hatten die Gäste einen Trumpf in der Hand, als Moritz Schapfl (10.) nach einer präzisen Flanke von Daniel Lutz traf. Uttenhofen lieferte trotz der geringen Bedeutung der Partie eine gute Leistung ab. „Das war ein verdienter Sieg und eine schöne, abschließende Saisonleistung“, freute sich BCU-Spielertrainer Claudio Maritato. Alexander Pfoser (29.) traf per Freistoß in den Winkel, ehe er (31.) nach Vorlage von Maritato im Sechzehner nachlegte. Kurz vor der Pause (40.) vollendete er seinen Hattrick, als er von der Grundlinie von Marco Geilersdorfer bedient wurde und ins Eck traf. Maurice Untersänger (67.) im Eins-gegen-eins gegen den Torhüter und Impero Occhiuzzi (71.) nach einem Querpass von Untersänger machten das 4:1 und 5:1. Uttenhofen beendet die Saison auf Rang sieben.

TSV Lichtenau - SV Ilmmünster 2:1 (2:1): Nach zwei Jahren in der Kreisklasse muss Ilmmünster den bitteren Gang in die A-Klasse antreten. Die Enttäuschung war riesig. „Nach der Hinserie hatte niemand einen Abstieg auf dem Zettel“, sagte Abteilungsleiter Johannes Sackl. Der SVI stand auf einem gesicherten Mittelfeldrang. Das Spiel gegen Lichtenau bezeichnete er als sinnbildlich für die vergangenen Wochen. „Die Leistung war gut. Unser Chancenwucher war aber wieder Wahnsinn. Hinten waren wir dann in einzelnen Szenen zu unkonzentriert und das wurde direkt bestraft.“ Ilmmünsters Tor erzielte Lukas Preitschopf nach sieben Minuten, sein Bruder Matthias hatte einem Lichtenauer Verteidiger zuvor den Ball abgeluchst und quergelegt. Auch wenn Lichtenau nicht seinen besten Tag erwischte, reichte es für drei Punkte. „Ich bin stolz auf die Jungs, der Sieg war ein schöner Abschluss. Auch wenn man gemerkt hat, dass viele Akkus leer waren“, sagte der scheidende Spielertrainer Bastian Blabl. Manuel Mihajlovic (40.) per Freistoß von halblinks und Fabian Christl (42.) nach einem Sololauf vom überragenden Manuel Graswald erzielten die Treffer für das Heimteam.

PK