Kreisliga 1 Donau/Isar
Gaimersheim schießt sich an die Spitze

Kroll-Elf sichert sich durch 7:0-Sieg in Manching die Herbstmeisterschaft – Menning in Torlaune

31.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:53 Uhr

Kassierte die vierte Niederlage in Folge: Melih Soysal (links) war mit dem Türkisch SV Ingolstadt gegen den SV Menning und Doppeltorschütze Fabian Neumayer (rechts) chancenlos. Foto: Meyer

Von Julian Meier

Pfaffenhofen – Es hatte sich in den vergangenen Wochen bereits angedeutet: Zum Abschluss der Hinrunde musste der FC Hitzhofen-Oberzell erstmals seit dem vierten Spieltag die Tabellenführung abgeben. Neuer Spitzenreiter in der Kreisliga 1 Donau/Isar ist der TSV Gaimersheim, der damit da angekommen ist, wo er sich selbst sieht – nämlich ganz oben.

SV Manching II - TSV Gaimersheim 0:7 (0:2): Klar und deutlich mit 7:0 gewonnen, dazu erstmal in dieser Spielzeit die Tabellenführung erobert – für den TSV Gaimersheim war es eigentlich der perfekte Spieltag. Trainer Manfred Kroll fand dennoch Kritikpunkte: „Der Gegner konnte mit einfachen langen Bällen zu oft vor unserem Tor auftauchen. Wir haben einzig und allein unserem Torwart Sebastian Hirschbeck die Null zu verdanken.“ Manchings Spielertrainer Daniel Bösl ging noch einen Schritt weiter: „Wir hatten zwischenzeitlich zwei Hundertprozentige. Wenn wir die machen, ist mit etwas Glück vielleicht was zu holen.“ Das Glück lag am Samstag aber nicht aufseiten der Gastgeber, und so kam am Ende eben ein 7:0-Sieg für Gaimersheim heraus. Dass der Erfolg der Gäste verdient war, darüber gab es keine zwei Meinungen. „Gaimersheim war klar die bessere Mannschaft. Am Ende brechen wir ein“, räumte Bösl ein. Zur Halbzeitpause hatte es immerhin nur 0:2 aus Sicht der Manchinger gestanden, nachdem Florian Ihring (10.) und Ömer Sali Moustafa (29.) getroffen hatten. Nach dem Seitenwechsel sorgten Nicolea Nechita (52.), Franz Reinwald (68.) und dreimal Florian Ihring (73., 74., 79.) für klare Verhältnisse.

Selbst am Tag danach konnte sich Gerolfings Coach Marcus Stadler noch nicht so recht erklären, wie sein Team das Spiel gegen den TSV Baar-Ebenhausen verlieren konnte: „Die Niederlage war mehr als unnötig. Wir haben 90 Minuten Powerplay gespielt und Baar-Ebenhausen macht aus null Chancen zwei Tore.“ Nach der Gerolfinger Führung durch Lukas Achhammer (40.) erzielte der TSV postwendend den Ausgleich, Alexander Seidl traf zum 1:1 (41.). Kurz vor dem Pausenpfiff musste dann Baar-Ebenhausens Daniel Aulbach wegen gefährlichen Spiels mit Rot vom Platz (45.+5). In Überzahl hatte Gerolfing also eine ganze Halbzeit lang Zeit, den Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Stattdessen lief die Elf von Stadler in der Nachspielzeit in einen Konter, der in einem Elfmeter endete. Thomas Wachs verwandelte diesen (90.+4) und plötzlich standen die Gastgeber als Verlierer da. „Was mich ärgert und fassungslos macht, ist unsere Chancenverwertung. Wir müssen in der ersten Halbzeit drei, vier Tore machen, dann ist das Spiel gegessen“, schimpfte Stadler. So ließen sie Baar-Ebenhausen am Leben, die durch den Sieg die Relegationsplätze verlassen konnten. Deren Coach Herbert Riedl zeigte sich demütig: „Der Sieg war enorm wichtig. Mit zehn Mann eine Halbzeit zu bestehen, da wäre ich auch mit einem Punkt zufrieden gewesen. Aber die drei Punkte nehmen wir sehr gerne mit.“

Zum Ende der Hinrunde befindet sich der Türkisch SV Ingolstadt wieder dort, wo er die Vorsaison abgeschlossen hat: auf einem Abstiegsrelegationsplatz. Bis zur Halbzeitpause hatte es gegen Menning aber nicht unbedingt nach einer 2:5-Niederlage ausgesehen: Zunächst traf Eray Genc für die Gastgeber (16.); nach einem verwandelten Foulelfmeter von Mennings Fabian Neumayer (34.) besorgte Ibrahim Sahin die erneute Führung (40.). Bei seinem Tor rasselte Sahin allerdings so unglücklich mit Gäste-Keeper Johannes Lechner zusammen, dass der Krankenwagen kommen musste und die Partie vorzeitig in die Pause ging. „Wir haben sehr gut ins Spiel gefunden. Jedoch hat die Verletzung von Ibrahim Sahin unsere Spieler so mitgenommen, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr auf dem Platz waren“, erklärte Türkisch SV-Abteilungsleiter Ertugrul Topcu. Nach der Pause spielte dann nur noch der Aufsteiger und drehte durch Tore von Simon Wolfsfellner (47.), Philip Wolfsfellner (62.), Neumayer (72.) und Frederic Kern (90.) die Partie. „Letztendlich war es ein verdienter Sieg, aber die erste Halbzeit haben wir verschlafen“, meinte Mennings Coach Dejan Micic. Durch den Sieg konnte sein Team den Vorsprung auf die Relegationsplätze auf sechs Punkte ausbauen.

Neuling SV Hundszell hat Tabellenführer FC Hitzhofen-Oberzell gestürzt – von Euphorie war bei Trainer Florian Kunz nach dem 1:1 aber kaum etwas zu spüren. „Wir nehmen den Punkt so mit. Es war ein intensives Spiel, dass in beide Richtungen hätte ausschlagen können. Dementsprechend war das 1:1 leistungsgerecht“, lautete seine nüchterne Analyse. Grund zur Freude hätte Kunz durchaus gehabt, schließlich schloss sein Team die Hinrunde auf Platz sieben ab. Noch dazu lag der Aufsteiger gegen Hitzhofen zur Pause 0:1 zurück, nachdem Emin Ismaili kurz zuvor seinen zwölften Saisontreffer erzielt hatte (45.). Warum es aber keine Niederlage wurde, dafür hatte Kunz eine Erklärung parat: „Wir haben gegen ein starkes Team gespielt. Wir konnten unsererseits aber sehr viel Leidenschaft entgegensetzten.“ Die Belohnung folgte kurz nach dem Wiederanpfiff, als Matthias Weinzierl das 1:1 besorgte (48.). Hitzhofen blieb damit zum zweiten Mal in Folge sieglos.

TSV Großmehring - FC Mindelstetten 1:5 (1:3): Nach der deftigen 2:7-Niederlage unter der Woche hat sich der FC Mindelstetten den Frust von der Seele geschossen. Der Tabellenvorletzte TSV Großmehring war am Sonntag allerdings auch ein dankbarer Gegner. „Es war eine konzentrierte Leistung und ein verdienter Sieg“, sagte Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach. Perfekt war der Auftritt seiner Mannschaft aber trotzdem nicht: „Gegen Ende ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig, aber wir sind mit dem 5:1 natürlich zufrieden.“ Andreas Siegl brachte Mindelstetten früh in Führung (17.), nur drei Minuten später erzielte Sebastian Eisenberger den Ausgleich. Das war es dann aber auch schon mit der Großmehringer Gegenwehr: Marcel Kappelmaier (27.) und Daniel Riedl (37.) trafen noch vor der Halbzeit für Mindelstetten; nach dem Seitenwechsel waren erneut Riedl (46.) und Johannes Irl vom Elfmeterpunkt (90.+1) erfolgreich. Für Großmehring bleibt die Lage damit brenzlig: Nur sechs Punkte holte der TSV in der gesamten Hinrunde. Trainer Marco Spreng war mit der Leistung seines Teams nicht einverstanden: „Das war ein Schritt zurück. Wir waren im Kopf bei jeder Aktion einen Schritt zu langsam.“

FC Sandersdorf - DJK Ingolstadt 1:0 (0:0): Eine Katastrophen-Hinrunde endete für die DJK Ingolstadt mit dem nächsten Nackenschlag: Gegen den FC Sandersdorf fiel der entscheidende Treffer erst in der 85. Spielminute. „Es hat im Spiel auf beiden Seiten keine fünf Chancen gegeben. Sandersdorf war heute der Glücklichere“, haderte DJK-Trainer Michael Dittenhauser. Zum Abschluss der Hinserie kam beim Tabellenletzten auch noch Verletzungspech hinzu: Mit nur elf fitten Spielern reiste die DJK nach Sandersdorf. Der einzige Spieler auf der Bank, Flaur Bashota, wäre mit einem dicken Knöchel eigentlich gar nicht einsatzfähig gewesen. Am Ende musste er aber doch ran, weil sich Florian Dormeier verletzte. Der Sandersdorfer Treffer fiel dann nach einer Balleroberung und einer schnellen Kombination, Christian Eichhammer musste nur noch einschieben (85.). „Wir haben sie eingeladen einfach schlecht verteidigt. So verlierst du ein Spiel, das eigentlich 0:0 ausgehen sollte“, sagte Dittenhauser. Sandersdorfs Trainer Patrick Mack bleibt mit seinem Team dagegen auf Kurs – auch wenn es ein hart erkämpfter Sieg war: „Sie haben es uns in der ersten Halbzeit sehr schwer gemacht. Am Ende geht das Ergebnis aber in Ordnung.“

SV Kasing - TSV Oberhaunstadt 1:3 (0:0): Der TSV Oberhaunstadt entwickelt sich immer mehr zu einer Spitzenmannschaft: Das 3:1 gegen Bezirksliga-Absteiger SV Kasing war bereits der vierte Sieg aus den vergangenen fünf Partien. „Insgesamt geht der Sieg aufgrund unseres großen Kampfs in Ordnung, auch wenn es besonders in der zweiten Hälfte ein Duell auf Augenhöhe war“, sagte Oberhaunstadts Kapitän Simon Bellinghausen. Er selbst traf Mitte der zweiten Halbzeit zum 1:0 (63.), vier Minuten später erzielte Fabian Burchhard den Ausgleich. Weitere vier Minuten später folgte die spielentscheidende Szene: „Eigentlich ein harmloser Ball nach vorne, aber wir hatten einen Abstimmungsfehler zwischen Torwart und Innenverteidiger. Da ist Maximilian Kopold dazwischen und sagte danke“, beschrieb Kasings Coach Tobias Giebl die Szene vor dem 2:1 (71.). Zum Schluss warf sein Team alles nach vorne und fing sich noch das 3:1 durch David Polster (90.). „Die Niederlage war vermeidbar. Leider haben wir den einen Fehler zu viel gemacht“, haderte Giebl.

PK