Pfaffenhofener Stadtlauf
Ein Lauf wie aus dem Bilderbuch

Bei herrlichem Herbstwetter gehen 622 Aktive bei der 23. Auflage an den Start – Pournaras verteidigt Titel

17.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:27 Uhr

Bei strahlendem Sonnenschein ging beim 23. Pfaffenhofener Stadtlauf sofort die Post ab. Vorne rechts stürmt der spätere Sieger Georgios Pournaras (Startnummer 1) los, neben ihm der spätere Zweite und Stadtmeister Patrick Sprung (Startnummer 3). Fotos: Kramer

Von Horst Kramer

Pfaffenhofen – In der vergangenen Woche wirkte Bernhard Ugele ziemlich angespannt, doch am Sonntag zeigte sich der Organisator des vor drei Jahren wiederbelebten Pfaffenhofener Stadtlaufs ziemlich entspannt. Allerdings erst nachdem alle Läuferinnen und Läufer im Ziel angekommen waren. 622 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen heuer an der 23. Auflage teil.

Schon fast wieder so viele wie bei der Wiederauflage im Jahr 2019, nach einer sechsjährigen Pause, als 716 Aktive aller Altersklassen in Pfaffenhofen unterwegs waren. „Andere Volksläufe sind durch die Pandemie fast auf die Hälfte geschrumpft“, merkte der Schrobenhausener Rocco Scholz an, ein Ultradistanz-Spezialist, der fast jedes Wochenende unterwegs ist. „Der Pfaffenhofener Stadtlauf ist eine der wenigen Veranstaltungen, die fast genauso viele Sportler verzeichnet, wie vor der Pandemie.“

Der Tagesschnellste über zehn Kilometer und Vorjahressieger Georgios Pournaras nennt die Gründe, warum er wieder in die Ilmstadt gekommen ist: „Die gute Organisation, die schöne Strecke, die netten Menschen“, erzählt der Student. Die beste Frau, die erst 17-jährige Caroline Dennilauler, die vor zwei Jahren Zweite geworden war, äußert sich ähnlich und setzt hinzu: „die tolle Atmosphäre.“ Die Französin lebt wie der Grieche in München. Die frühere Ingolstädter Triathletin, Maria Paulig, ist wie vor zwölf Monaten aus Nürnberg angereist und erklärte mit einem Augenzwinkern: „Es macht doch viel mehr Spaß hier an diesem Lauf teilzunehmen, als zu Hause alleine zu trainieren.“

Pournaras traf wieder mit großem Vorsprung ein, heuer nach 34:04 Minuten – im vergangenen Jahr war er 1:43 Minuten schneller. „Ich war im Sommer verletzt und konnte weniger trainieren“, erzählte er, verwies aber auch auf den neuen „Schlussschlenker“ des Kurses, der durch einen Bürgerpark-Abschnitt westlich der Ilm führt: „Beim Wechsel vom Asphalt auf Schotter und Gras wird man automatisch langsamer.“ Der Zweite, Patrick Sprung (35:00), lobte die Begradigung des Kurses an der Türltorstraße, sah aber die Bürgerparkrunde ebenfalls kritisch, allerdings aus einem anderen Grund: „Bei den Überrundungen in den Runden drei und vier wurde es hier richtig eng.“
Diese Kurserweiterung hatten Ugele und sein Team erst wenige Tage vor dem Startschuss eingefügt, wegen Baustellen und verkehrsrechtlichen Problemen auf dem zuvor angedachten Parcours – eine der Ursachen, die Ugele in der Vorwoche noch Kopfschmerzen bereitet hatte.

Sprung versuchte, Pournaras anfänglich auf den Fersen zu bleiben, musste ihn dann aber ziehen lassen. Dafür freute sich der Marathon-Spezialist umso mehr, dass er die Stadtmeisterschaft gewonnen hatte: Denn Sprung lebt in der Kreisstadt und nicht in Ingolstadt, wie fälschlicherweise vorab gemeldet. Ein früherer Stadtmeister versuchte, ihm Platz zwei streitig zu machen: Florian Pasztor, der Titelträger des Jahres 2013. Der 39-Jährige lebt mittlerweile mit seiner Familie in Hohenried, ein Ortsteil von Buchen. Er gab eine Art Comeback an seinem früheren Wohnort. Pasztor ging es wie ehedem langsam an und wurde dann immer schneller. Doch an Sprung kam er nicht heran (35:32). Dafür gewann Pasztor mit den von ihm initiierten „Ilmtal Runners“ die Teamwertung vor dem MTV. Der Stadtmeister von 2021, Raphael Rakut (ST Scheyern) lief am Sonntag als Vierter ein (35:56). Nicht weit dahinter folgte das MTV-U18-Talent Julius Döllefeld in viel versprechenden 36:12.

Bei den Frauen sah es nach der halben Distanz so aus, als ob Paulig die vom Start weg führende Dennilauler noch abfangen könnte, doch dann legte die Französin zu und triumphierte (37:42), Paulig folgte 23 Sekunden später und hatte deutlichen Vorsprung auf die Dritte. Als schnellste Landkreis-Läuferin erwies sich Manuela Kantner auf Rang acht (44:52), dicht gefolgt von der Pfaffenhofenerin Martina Lechner (45:04). Stadtmeisterin wurde die 15. Christiane Tillschneider (MTV Pfaffenhofen, 48:17). Die schnellste Pfaffenhofenerin des Vorjahres, Ute Palm, landete hier auf Rang zwei (49:38). Das schnellste Frauenteam stellte der MTV mit Tillschneider, Kristin Wedepohl-Ernst, Iva Puhl und Ingrid Schmid.

PK



Rekord beim Kinderlauf

Pfaffenhofen – Der Jetzendorfer Orientierungsläufer Ole Baath hat beim Fünf-Kilometer-Fitnesslauf den Sieg knapp verpasst. Baath benötigte 18:15 Minuten und landete damit hinter Sieger Stephan Widmer auf Rang zwei. Der Läufer vom MTV Ingolstadt benötigte nur 17:57. Bei den Frauen hatte die Mittelfränkin Barbara Meyer (RSC Hirtenheid) die Nase nach 21:17 Minuten vorne. Ingrid Hiller vom Pfaffenhofener Lauftreff führte als Gesamt-Fünfte in 21:51 Minuten das Landkreis-Ranking an.

Bei den Kinder- und Jugendläufen sorgte das 400-Meter-Rennen der Jüngsten (U8 und jünger) wie immer für die meiste Stimmung. Umso mehr als heuer 156 Mädchen und Buben am Start waren – ein Rekord. Auf eine Zeitnahme verzichtete der Ausdauersport-Förderverein Pfaffenhofen klugerweise. „Der Spaß soll ja im Vordergrund stehen“, erläuterte Organisator Bernhard Ugele. Ein Motto, das bei strahlendem Sonnenschein auch für gesamte Veranstaltung galt.

htk



Ergebnisse

23. Pfaffenhofener Stadtlauf
Hauptlauf (10000 Meter)
Männer:
1. Georgios Pournaras (GS. Deskatis) 34:04 Minuten, 2. Patrick Sprung 35:00, 3. Florian Pasztor (Ilmtal Runners) 35:32, 4. Raphael Rakut (ST Scheyern) 35:56, 5. Julius Döllefeld(MTV Pfaffenhofen) 36:12, 6. Daniel Schneider 36:28, 7. Jan Müller (Ilmtal Runners) 36:49, 8. Markus Wagner (FT Ringsee) 37:06, 9. Nicolas Dennilauer (Pacé en Courant) 37:27, 10. Michael Woth (Ilmtal Runners) 37:34.
Frauen: 1. Caroline Dennilauer (Pacé en Courant) 37:40, 2. Maria Paulig (Team Icehouse)38:03, 3. Sandra Saitner (LC Tölzer Land) 40:31, 4. Justine Jendro (TV Burglengenfeld) 41:32, 5. Lotta Giersdorff (TSV Jahn Freising) 42:38, 6. Frida Giersdorff (TSV Jahn Freising)42:38, 7. Helene Pretzl (TV Burglengenfeld) 43:07, 8. Manuela Kastner 44:52, 9. Martina Lechner 45:04, 10. Iris Schoff (Sport IN Lauftreff) 45:35.

Fitnesslauf (5000 Meter)
Männer: 1. Stephan Wibmer (MTV Ingolstadt) 17:57, 2. Ole Baath (TSV Jetzendorf) 18:15, 3. Jonas Koch 21:07.
Frauen: 1. Barbara Meyer (RSC Hirtenheid) 21:17, 2. Maria Binder (MTV Ingolstadt 21:39, 3. Pinja Koivisto 22:45.

Jugendlauf – U16/U18(2500 Meter)
Jungen: 1. Joschka Gesche (SV Eitensheim) 9:19, 2. Luca Sindel 10:11, 3. Ludwig Stücker (MTV Pfaffenhofen) 11:39.
Mädchen: 1. Séraphine-Léonie Optenhövel (LG München) 10:21, 2. Anna Thiel (MTV Pfaffenhofen) 11:31, 3. Annalena Hacker (SV Kasing) 12:38.

Kinderlauf – U12/U14 (1200 Meter)
Jungen: 1. Fabian Jörg 4:21, 2. Friedemann Treydte (FSV Pfaffenhofen) 4:34, 3. Teo Friedrich Quintans (MTV Pfaffenhofen) 4:41.
Mädchen: 1.Magdalena Binder (SV Kasig) 4:22, 2. Emma Daubner (MTV Pfaffenhofen) 5:03, 3. Fiona Puckhaber 5:09.

Kinderlauf U10 (800 Meter)
Jungen: 1. Jakob Steinmetz 2:53, 2. Oskar Kaluza (MTV Pfaffenhofen) 2:56, 3. Simon Reicheneder 2:57.
Mädchen: 1. Marlena Krippner 3:11, 2. Annika Fuchs (MTV Pfaffenhofen) 3:16, 3. Anais Gillotte Steiner (MTV Pfaffenhofen) 3:16.

Wertung Stadtmeisterschaft
Männer:
1. Patrick Sprung 35:00 (Foto), 2. Raphael Rakut (ST Scheyern) 35:56, 3. Julius Döllefeld (MTV Pfaffenhofen) 36:12, 4. Sven Schreiber (Ilmtal Runners) 38:06, 5. Daniel Alberter (imprvmt) 39:59.
Frauen: 1. Christiane Tillschneider (MTV Pfaffenhofen) 48:17, 2. Ute Palm 49:38, 3. Angela Schuster 51:38, 4. Kristin Wedepohl-Ernst (MTV Pfaffenhofen) 53:04, 5. Lena Multer 53:57.

Teamwertung
Männer:
1. Ilmtal Runners 2:28:03 Stunden (Florian Pasztor, Jan Müller, Michael Woth, Sven Schreiber), 2. MTV Pfaffenhofen 2:49:11(Julius Döllefeld, Luca Walonka, Sebastian Giebker, Torsten Bleicher).
Frauen: 1. MTV Pfaffenhofen 3:38:44 (Christiane Tillschneider, Kristin Wedepohl-Ernst, Iva Puhl, Ingrid Schmid).

PK