Regionalliga - FC Pipinsried
Ein Abgang mit Ansage

Trennung zwischen FCP und Spielertrainer Nikola Jelisic kommt nicht überraschend – interne Lösung wahrscheinlich

31.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:54 Uhr
Horst Kramer

Zwischen Nikola Jelisic (Foto) un der Vereinsführung gab es offenbar schon seit längerer Zeit Spannungen. Foto: Kramer

Pipinsried – Das Ende kam schneller als erwartet. Am Sonntag trennten sich der Regionalligist FC Pipinsried und sein Spielertrainer Nikola Jelisic. „Einvernehmlich“, wie es in solchen Fällen in der Regel heißt und wie es auch in der entsprechenden Pressemeldung des FCP steht.

Tatsächlich deutete sich eine derartige Entwicklung seit Wochen an. Genauer: Je länger der Dorfklub keinen Sieg in der Regionalliga einfahren konnte. Immerhin acht Partien mussten Fans und Verantwortliche warten, bis es in der vorvergangenen Woche zu einem überraschenden 2:1 bei Wacker Burghausen reichte. Am Samstag gegen den FC Bayern München II knüpfte das Team nur in den Anfangsminuten an die Leistung in Burghausen an, fiel dann aber nach einem verschossenen Strafstoß von Torwart Felix Thiel völlig auseinander und verlor auch in der Höhe verdient mit 0:4.

Jelisic hatte in den letzten Wochen mehrfach Unverständnis über eine Trainerdiskussion geäußert – zumindest darüber, dass sie in Pipinsried öffentlich geführt wurde. Im Vereinsumfeld zeigte man sich zunehmend besorgt darüber, dass der Chefcoach den Ernst der Lage nicht erfassen wollte.
Zwischenzeitlich scheint es zu ziemlichen Spannungen zwischen Jelisic und Manager Tarik Sarisakal gekommen zu sein. Letzterer wollte sich dazu am Montag nicht äußern, verwies stattdessen auf die Presseerklärung des Vereins, in dem vom Rücktritt des Trainers die Rede ist samt der zitierten Einvernehmlichkeit. Zudem stellte der Verein klar, dass der Mittelfeldlenker dem FCP auch nicht mehr als Spieler zur Verfügung stehen wird. Eine Entscheidung, die der FCP dem Spieler überlassen hatte – immerhin hat er einen Lizenzspielervertrag unterschrieben, der bis Ende der laufenden Saison Gültigkeit hat. Jelisic war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Wie es weitergeht beim FCP, ist offen. Sarisakal sprach auf Nachfrage von einer „Interimslösung“ bis zur Winterpause. Für das neue Jahr liegt dem Verein wohl eine Zusage vor – nur so macht eine Zwischenlösung Sinn. Als erster Kandidat dafür käme natürlich der bisherige Co-Trainer Pablo Pigl in Frage. Ein Sympathieträger, der immerhin schon seit drei Jahren für den FCP tätig ist. Ob der Unterfranke diese Funktion übernehmen will, ist aber noch offen. Ursprünglich war der 30-Jährige als Athletikcoach in einem Trainertrio vorgesehen. Vor vier Wochen war bekanntlich schon der A-Lizenz-Inhaber Miljan Prijovic ausgestiegen, jetzt Jelisic. Plötzlich steht Pigl allein da.

Sarisakal könnte ebenfalls als Interimscoach einsteigen, schließlich war er mehr als zehn Jahre als Trainer tätig (unter anderem beim Landesligisten SC Fürstenfeldbruck und beim damaligen Bezirksligisten TSV Jetzendorf). Auch auf diese Frage verweigert der Manager eine deutliche Antwort – was bedeutet, dass er sich diesen Ausweg offen halten will (oder muss).

Eine schnelle Lösung ist in jedem Fall dringend nötig: Am Samstag ist der 18. SpVgg Greuther Fürth II (19 Punkte) zu Gast beim 17. FC Pipinsried (21 Punkte). FCP-Vizepräsident Martin Schmidl macht die Bedeutung der Partie klar, indem er von einem „Neun-Punkte-Spiel“ spricht.

htk