Husejnovic lässt Rohrbach spät jubeln
Bezirksliga: FSV Pfaffenhofen kehrt mit 8:0-Kantersieg gegen Günzlhofen an die Tabellenspitze zurück

19.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:46 Uhr

Schlusspunkt einer einseitigen Begegnung: Pfaffenhofens Tobias Oesterle (Mitte) schiebt den Ball zum 8:0-Endstand an Günzlhofens Keeper Besim Qela (links) vorbei. Foto: Cesarec

Auf beeindruckende Art und Weise hat sich der FSV Pfaffenhofen an diesem Samstag in der Bezirksliga Oberbayern Nord zurückgemeldet. Nach dem 3:3 bei Kellerkind Untermenzing zeigte der FSV eine starke Reaktion, fegte auf heimischem Platz den VSST Günzlhofen mit 8:0 vom Feld und sprang zurück an die Tabellenspitze. Grund zum Jubeln hatte auch der TSV Rohrbach, der dank eines späten Treffers von Alem Husejnovic beim SVN München mit 2:1 gewann und sich wichtige Punkte im Abstiegskampf sicherte.

FSV Pfaffenhofen - VSST Günzlhofen 8:0 (4:0): „Wir waren in allen Belangen überlegen, dass es am Ende so hoch ausgeht, damit habe ich aber natürlich nicht gerechnet“, sagte FSV-Trainer Gerhard Lösch. Den Torreigen eröffnete Paul Starzer, der nach einer geklärten Flanke mit einem satten Distanzschuss traf (8.). Damit setzten die Hausherren die Vorgabe des Trainers, möglichst früh das erste Tor zu schießen, perfekt um. Kurz darauf bediente Sebastian Waas Zakaria Semache, der im Strafraum noch einen Gegenspieler aussteigen ließ und zum 2:0 einschob (13.). Wieder nur wenig später fiel bereits die Vorentscheidung. Nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld köpfte Maurice Untersänger den Ball zum kurzen Pfosten, wo Waas nur noch einschieben musste (21.). „Nach dem dritten Tor hat man gemerkt, dass der Gegner ein wenig aufgegeben hat, dann war unser Sieg nur noch eine Frage der Höhe“, sagt Lösch über die ersatzgeschwächte Gastmannschaft. Auch im Anschluss blieb Pfaffenhofen klar besser. Maxi Ceballos (39.) und erneut Waas (45.+1) sorgten für die 5:0-Halbzeitführung. Im Vergleich zum Remis beim anderen Liga-Neuling Untermenzing waren für Lösch verschiedene Faktoren ausschlaggebend für die verbesserte Leistung seiner Mannschaft. Zum einen spielte der FSV dieses Mal auf dem heimischen Platz, der deutlich breiter ist als in Untermenzing. Somit hatten die Gastgeber mehr Raum für ihre Aktionen. Zum anderen war der FSV am letzten Wochenende gegen einen sehr tiefstehenden Gegner auch mental nicht hundertprozentig auf der Höhe.

Gegen Günzlhofen blieb der Favorit auch nach Wiederanpfiff wachsam. Nach einem Eckball von Paolo Cipolla köpfte Ceballos unbedrängt zum 6:0 ein (55.). Rund zehn Minuten später nutzte Untersänger einen Fehler in der Hintermannschaft der Gäste aus und schob den Ball ins leere Tor ein (67.). Für den 8:0-Endstand sorgte der eingewechselte Tobias Oesterle nach Vorlage von Simon Heigl (72.). „Insgesamt war es ein mehr als nur verdienter Sieg.“ Weil auch der engste Verfolger Feldmoching sein Spiel gegen Kammerberg gewann (1:0), bleiben beide Mannschaften punktgleich, Pfaffenhofen schob sich durch den Kantersieg aber zurück an die Spitze.

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FSV Pfaffenhofen: Bleisteiner, Riebold, Voelke, F. Wagner, Ziegler, Cipolla, Semache, Starzer, Waas, Ceballos, Untersänger (Brummer, Binder, Heigl, Popa, Oesterle). – Tore: 1:0 Starzer (8.), 2:0 Semache (13.), 3:0 Waas (21.), 4:0 Ceballos (39.), 5:0 Waas (45.+1), 6:0 Ceballos (55.), 7:0 Untersänger (67.), 8:0 Oesterle (72.). – Schiedsrichter: Widl (SV Anzing). – Zuschauer: 150.

SVN München - TSV Rohrbach 1:2 (0:0): Trainer Markus Eberl nahm im Vergleich zur Vorwoche einen Wechsel vor: Für den an der Hand verletzten Alex Telari rückte Johannes Fortshofer in die Startelf. Eberl musste aber erst mal tief durchatmen, als er an die ersten 20 Minuten der Partie dachte. „Der SVN ist spielerisch aus meiner Sicht noch besser als Feldmoching, wir haben zunächst kein Land gesehen und hatten großes Glück, nicht in Rückstand zu geraten“, berichtete er. Die frühe Verletzung von Abwehrchef Daniel Kremer nach acht Minuten trug sicherlich auch ihren Teil bei. Doch sein Team fing sich, agierte ähnlich geschlossen wie vergangenen Sonntag und vor allem mit mehr Überzeugung als zuvor. So konnte es das Spiel in der Folge ausgeglichener gestalten. Nach dem Seitenwechsel kam bei Rohrbach Matthias Federl ins Spiel. „Er hat das heute sehr gut gemacht auf der Sechs und viel Stabilität gebracht,“ lobte Eberl seinen Routinier. In der 61. Minute gingen die Gäste dann sogar in Führung. Nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen stand Thomas Schwarzmeier frei vor Torwart Samy Günaydin und vollstreckte zum 0:1. Die Hausherren reagierten auf den Rückstand. Sie agierten nun offensiver, berannten das Rohrbacher Tor und hatten einen Pfostenschuss zu verzeichnen. Die Hallertauer warfen ihre Kampfkraft in die Waagschale und konnten so zunächst die Null halten, verpassten es aber, den Raum, der sich jetzt bot, konsequent für Konter zu nutzen. Die Quittung kam in der 83. Minute. Nach einem langen Ball und einem Stellungsfehler der Gäste traf Rudi Gerhartsreiter zum Ausgleich. Nun roch alles nach einem Unentschieden, bis Rohrbach in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Einwurf bekam. Der Ball kam in den Strafraum zu Husejnovic, der verlud seinen Gegenspieler und markierte den umjubelten Siegtreffer. „So ist er halt, einfach unberechenbar“, charakterisierte Eberl seinen Joker schmunzelnd. Der Trainer sprach von einem insgesamt eher glücklichen Sieg. „Doch hätten wir nicht den unbedingten Glauben gehabt, das Spiel gewinnen zu können, wären wir nach dem späten Ausgleich nicht mehr so zurückgekommen“, lobte er die Moral seines Teams und fügte hinzu: „Jetzt freuen wir uns aufs Derby.“ In der Tat, am kommenden Samstag um 15 Uhr steigt auf heimischem Platz das Nachbarschaftsduell gegen den FSV Pfaffenhofen.

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TSV Rohrbach: Zieglmeier, Hagen, Merkl (46. Federl), Rückert, Kremer (8. Köckhuber), Humbach, Forsthofer (64. Schabenberger), Dauer (76. Genc), Schwarzmeier (81. Husejnovic), Frank, Fiederer. – Tore: 0:1 Schwarzmeier (61.), 1:1 Gerhartsreiter (83.), 1:2 Husejnovic (90+3.). – Zuschauer: 101. – Schiedsrichter: Salzberger (TSV Buchbach).

SV Manching – FC Aschheim 0:1 (0:1): In einer chancenarmen Partie fiel das Tor des Tages in der 14. Minute. Alessandro de Marco erzielte nach einem Ballverlust im Manchinger Spielaufbau das 1:0 für Aschheim. Abdel Abou-Khalil traf bei der besten SVM-Chance nur den Pfosten. „Eigentlich wäre es eine Nullnummer gewesen. Denn wir haben zwar viel versucht, hatten aber keine großen Chancen. Und auch Aschheim hatte nur zwei – eine davon haben sie halt genutzt“, sagte SVM-Coach Fabian Reichenberger.

dno