Stabile Achse als Erfolgsfaktor
Basketballer des TSV Wolnzach blicken mit Stolz auf die beste Saison der Vereinsgeschichte zurück

20.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:51 Uhr

Höhepunkt: Obwohl es für Alexander Hoffmeister (links) und den TSV Wolnzach im Spitzenspiel gegen Neustadt/Aisch nicht zum Sieg reichte, wird diese Partie vor großartiger Kulisse lange im Gedächtnis der TSV-Spieler bleiben. Foto: Stolle

Die Basketballer des TSV Wolnzach können stolz auf ihre Saison in der 2. Regionalliga Mitte sein. Mit dem zweiten Tabellenplatz erreichte die Mannschaft von Trainer Mike Urban das beste Ergebnis eines Wolnzacher Männer-Teams in der Vereinsgeschichte.

Von 16 Spielen gewann der TSV elf, nur Ligaprimus Neustadt an der Aisch spielte eine bessere Runde. Dabei war vor der Saison in der neu formierten 2. Regionalliga Mitte nicht ganz klar, welche Rolle Wolnzach einnehmen würde. Die Verantwortlichen planten im Vorfeld, den Schwerpunkt auf die Spielerentwicklung zu legen. Die Hallertauer zeigten aber zu Saisonbeginn mit sieben Siegen in Folge, dass sie zu den Spitzenmannschaften der Liga gehören. Trotz der starken Spielzeit lief aber nicht alles optimal, wie Urban in einem Gesamtfazit festhält: „Wir haben unsere Jugendspieler nicht so gut wie geplant entwickeln können, es war aber ein Schritt in die richtige Richtung.“ Grund dafür seien viele private Ausfälle und Verletzungen gewesen. So absolvierten junge Talente wie Leo Bäumel, Ben Hoffmeister, Maximilian Eichner, Louis Liebrand oder Nick Thaler nur wenige Punktspiele. Dafür steigerte sich Tobias Weiß stark über die Saison.

Das war gut

Etwas untypisch aus Sicht von Urban: Mit durchschnittlich 81,2 Punkten pro Spiel hatte Wolnzach die zweitbeste Offensive der Liga. Und das, obwohl mit Leistungsträgern wie Valerian Zenk (12,4 Punkte pro Spiel) oder Filip Schinhammer (18,8, zweitbester Scorer der Liga) mehrere Spiele fehlten. Besonders daheim war der TSV eine Macht und gewann sieben seiner acht Heimspiele. Nur das Spiel um die Meisterschaft am vorletzten Spieltag gegen Spitzenreiter Neustadt/Aisch ging vor einer spektakulären Kulisse knapp verloren. Grund für den Erfolg seiner Mannschaft war für Urban die Kontinuität, die der Verein über die letzten Jahre aufgebaut hat. „Wir haben einen stabilen Kern und eine vielseitige Spielweise entwickelt.“ Das Grundgerüst mit vielen erfahrenen Spielern half dem Team dabei, personelle Engpässe wie auf der Point-Guard-Position, die durch die Abwesenheit von Lukas Kappelmeier, Stefan Fuchs und Tobias Fuchs dünn besetzt war, zu kompensieren. Auch stark: Dauerbrenner Marco Hoffmeister, der alle 16 Pflichtspiele absolvierte.

Das gilt es zu verbessern

71,3 Punkte ließen die Wolnzacher im Schnitt pro Spiel zu – damit stellten sie die drittschlechteste Abwehr der Liga. Auch dies sei untypisch für die Mannschaft, die in den vergangenen Jahren eigentlich über ihre gute Defensivarbeit zu Siegen kam. Zudem sah Urban im Fitness-Level seiner Spieler noch Verbesserungsbedarf. Für die nächste Saison erhoffen sich die TSV-Verantwortlichen, dass sich zur Vorbereitung ein fester Kern von mindestens sieben, acht ehrgeizigen Spielern herauskristallisiert, die eingespielt sind und ein gemeinsames Ziel haben. Dieser Kern soll dann erweitert werden, insbesondere durch die Jugendspieler, die in dieser Spielzeit wenig zum Zug gekommen sind.

Höhepunkte der Saison

Neben dem größten Highlight, dem spektakulären Rückspiel vor einer gewaltigen Heimkulisse gegen Ligaprimus Neustadt an der Aisch, zählt Urban unter anderem den „Buzzer-Beater“ und „Game-Winner“ von Tobias Fuchs gegen Neustadt an der Waldnaab auf. Weiter Höhepunkte der Saison waren die Comebacks von Valerian Zenk und Tobias Fuchs sowie der erste Korb von Jugendspieler Mateo Kukic, der erst seit knapp zwei Jahren Basketball spielt.

Ausblick

„Ich habe schon einige Einzelgespräche geführt – der Kader wird im Großen und Ganzen in der Form zusammenbleiben. Wir müssen aber daran arbeiten, den Kader auf 15, 16 Spieler aufzufüllen“, sagt Urban. Durch eine erhöhte Trainingsbeteiligung erhofft sich der Coach, in den Einheiten wieder vermehrt Fünf gegen Fünf auf hohem Niveau spielen zu können und dadurch wieder die Leistung in der Abwehr zu verbessern. „Im Angriff können wir uns ab und zu noch mit unserer individuellen Klasse durchsetzen, in der Defensive funktioniert das aber einfach nicht, da müssen wir im Kollektiv arbeiten“, sagt Urban. Ansonsten hängt die Zielsetzung der Wolnzacher auch mit den Veränderungen der anderen Mannschaften aus der Liga zusammen. Mehr lässt sich darum wohl erst kurz vor Saisonbeginn sagen. Für Urban gehören aber wohl Augsburg, Neustadt an der Waldnaab sowie Leitershofen zu den interessantesten Konkurrenten um die vorderen Plätze.

PK