Fussball, A-Klasse Aichach
Weilacher Knackpunkt

Vorne dabeibleiben oder abrutschen: Der TSV entscheidet sich beim 3:1-Derbysieg für ersteres

25.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:18 Uhr

Erfolgserlebnis unter Flutlicht: Viorel Blaj (l.) und sein FC Schrobenhausen schlugen bereits am Freitagabend den FC Igenhausen mit 4:3. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Ein Zweikampf zwischen dem TSV Hollenbach II und dem SV Waidhofen? Wer davon in der A-Klasse Aichach ausgegangen war, hat seine Rechnung wohl ohne den TSV Weilach gemacht. Der befindet sich nach dem 3:1-Sieg gegen eben jene Waidhofener auf der Überholspur. Hinter Hollenbach II (3:2 gegen Klingen) hat sich damit ein ganzes Altlandkreis-Quartett formiert.

• FC Schrobenhausen - FC Igenhausen 4:3: Stephan Rausch hatte die Partie – nach zwei deutlichen Niederlagen zuvor – als Charaktertest ausgerufen, den die FCS-Mannschaft mit dem Heimsieg wohl auch bestanden hat. Dafür spricht zum Beispiel die Tatsache, dass sich die Gastgeber nicht aus der Bahn werfen ließen, als der FCI schon kurz nach Anpfiff per verwandeltem Strafstoß von Filipe Pulquerio Lameira in Führung ging (1.). „Wir haben einfach weitergemacht – und jeder war bereit, an seine Schmerzgrenze zu gehen“, lobt Rausch. So drehten Rex Ogboro (6.), Maik Bieck (21.) und Shqiprim Mehmeti (32.) die Nachholpartie am Freitagabend noch vor der Pause in einen 3:1-Vorsprung, Ali Ay erhöhte später sogar auf 4:1 (71.), ehe sich der FCS noch zwei „völlig unnötige“ Gegentore einfing, wie Rausch die Treffer von Antonis Pavlidis (81.) und Darius Colciar (89.) beschreibt. Obwohl den Schrobenhausenern in der Schlussphase ein bisschen die Luft ausging, reichte es aber für den Heimsieg, für Platz fünf – und eben für den bestandenen Charaktertest.

• SV Hörzhausen - SV Klingsmoos II 3:1: Nach diesem Heimerfolg schmeckten die Getränke beim anschließenden Weinfest gleich noch besser. „Ja, da hat es noch ein bisschen mehr Spaß gemacht“, schmunzelt auch Abteilungsleiter Andreas Grepmair nach diesem aus SVH-Sicht sehr runden Samstag. Ganz generell gibt es derzeit ja wenig Grund zum Jammern, schließlich präsentieren sich die in der Vorsaison bis zum Schluss akut gefährdeten Hörzhausener nach vier ungeschlagenen Spielen absolut nicht als potenzieller Abstiegskandidat. „Gegen Klingsmoos II waren wir erneut das dominante Team“, sagt Grepmair, was sich dann auch an der 2:0-Führung durch Treffer von Lukas Baumgartner (43.) und Sascha Mayer (53.) ableiten ließ. Ein Traumtor von Philipp Huber brachte den SVK II zwar noch einmal kurz ins Spiel zurück (79.), doch Thomas Kramer antwortete im direkten Gegenzug (79.). Am nächsten Sonntag ist der SVH zum Derby in Waidhofen zu Gast. „Und da würden wir unsere aktuelle Serie natürlich gerne fortsetzen“, so Grepmair.

• FC Gerolsbach II - SV Echs-heim/Reicherstein II 3:0: Während die meisten vom TSV Hollenbach II schwärmen oder aus Altlandkreis-Sicht den SV Waidhofen und den TSV Weilach auf der Rechnung haben, behauptet sich auch die Gerolsbacher Kreisklassenreserve heimlich, still und leise immer länger in der Spitzengruppe der A-Klasse Aichach. Nach dem gestrigen Triumph – Tore von Dominik Schuster (50.), Florian Niessl (77.) und Linus Laberer (86.) – ist der FCG II Dritter und mittendrin im Geschehen, wenn es um die Plätze ganz vorne geht. Das ist zwar nicht das Gerolsbacher Ziel – Spaß macht es so, wie es derzeit läuft, aber selbstverständlich trotzdem.

• TSV Weilach - SV Waidhofen 3:1: „Dieses Spiel war ein Knackpunkt für uns“, sagt Weilachs Abteilungsleiter Sebastian Näßl. Vorne dabeibleiben oder wieder abrutschen – diese beiden Varianten standen für den TSV nämlich zur „Auswahl“. Und dass sich die Gastgeber dann für die erste Option entschieden – natürlich freut es alle Fans in grün und weiß umso mehr. „Wir mischen jetzt wieder richtig vorne mit“, ist Näßl nach dem etwas holprigen Saisonstart umso glücklicher und sagt: „Bis Weihnachten sollten wir jetzt versuchen, kein Spiel mehr zu verlieren.“ Dann könne tatsächlich noch etwas gehen in Sachen Aufstieg. Das war ursprünglich auch der Waidhofener Plan, nur die erste Hälfte dieser Derbypremiere in einem Punktspiel deutete aus SVW-Sicht nicht ansatzweise darauf hin. Weilach hatte mehr Chancen, erzielte durch Ariel Vizcaino Montalvan (12.) und Neil Zorneke (42.) schließlich auch mehr Tore. Erst im zweiten Durchgang waren die Gäste besser im Match, kamen folgerichtig durch Kevin Haukes Elfmetertor (61.) zum Anschluss, den dann aber Hannes Kißlinger konterte: Sein 3:1 (72.) – für den TSV Weilach der Knackpunkt, um dabeizubleiben. Für den SV Waidhofen (einen Punkt Vorsprung) war die Niederlage zwar noch kein Absturz, aber ein kleiner Rückschlag.

SZ