Basketball, Bayernliga Südwest
Verpasste Möglichkeiten

Green Devils Schrobenhausen vergeben beim 67:73 in München den nächsten machbaren Auswärtssieg

31.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:53 Uhr

Auf die Beine helfen, muss man den Green Devils – hier mit ihrem Kapitän Johannes Keil – noch nicht, denn sie hatten es bis jetzt in jedem Saisonspiel selbst in der Hand, auch zu gewinnen. Das soll nun am Samstag wieder zu Hause klappen. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Das zweite Auswärtsspiel, die zweite knappe Niederlage: Anstatt sich über einen gelungenen Saisonstart in die BasketballBayernliga Südwest zu freuen, stehen die Schrobenhausen Green Devils nach dem 67:73 beim TSV München Ost von Beginn an unter Druck und müssen am nächsten Samstagabend erneut mit ihrer Heimstärke nachziehen.

Die positive Nachricht vorab: Die Green Devils müssen nach den bisherigen Auftritten keine Sorge haben, dass die Konkurrenz in der Bayernliga während der Sommerpause uneinholbar davongezogen wäre. „Bisher wäre tatsächlich alles machbar gewesen“, stellt Florian Breitkreutz nach dem dritten Saisonmatch neutral fest. Und zumindest bei einer Aufgabe, dem Heimspiel gegen die HSB Landsberg (75:67-Erfolg), haben die Schrobenhausener ja auch „gemacht“. In den beiden Auswärtspartien gab es dagegen zwei knappe Niederlagen, was wiederum zur negativen Nachricht führt: „Wir haben diese machbaren Aufgaben eben erst einmal gelöst. So etwas kann sich irgendwann rächen“, weiß Breitkreutz.

Denn bei allem Respekt vor dem nächsten Gegner auf Augenhöhe: Auch beim TSV München Ost wäre für die Schrobenhausener am vergangenen Spieltag viel mehr drin gewesen. Das hatte sich schon in der Anfangsphase am Ergebnis angedeutet: Schnell lagen die Gäste mit 14 Punkten in Führung (20:6), zum Ende des ersten Abschnitts immerhin noch knapp (22:20). Und selbst, als die Hausherren zunehmend besser in das Match fanden, waren die Green Devils zur Halbzeitpause (38:37 für die Münchner) noch voll im Geschehen. Doch anders als in Donauwörth, wo das SSV-Team die ersten beiden Viertel komplett verschlafen hatte, drehte sich die Begegnung diesmal dann im zweiten Durchgang gegen die Schrobenhausener Basketballer.

Für Breitkreutz liegt der Knackpunkt derzeit vor allem (noch) in den fehlenden Trainingseinheiten in voller Mannschaftsstärke. Denn die Herausforderung, Kleinigkeiten richtig zu machen und gute Entscheidungen zu treffen, werde vor allem dann zum Problem, wenn man sie nicht wirklich trainieren könne. Vor allem jungen Spielern, die in diese Rollen immer mehr hineinwachsen, die immer mehr Verantwortung übernehmen sollen, dürfe man da gar keinen Vorwurf machen. „Sie können diese Situationen zurzeit ja beinahe nur in den Spielen üben“, sagt der Coach. Das führe letztlich dazu, dass das Level im Green-Devils-Spiel nicht über die volle Dauer auf einem konstanten Niveau bleibt.

So zogen die Gastgeber davon, ohne richtig davonzuziehen. Denn wirklich abgehängt waren die Green Devils nie, kamen kurz vor Schluss wieder auf 59:62 oder sogar auf 63:64 heran. Die richtigen Entscheidungen und die Kleinigkeiten, ein nicht geholter Rebound hier, ein verworfener Dreier da: Letztlich hing die Partie vor allem wegen solcher Szenen am seidenen Faden, wobei die Münchner in der Schlussphase vor allem von der Freiwurflinie cool blieben.

„Wenn man sieht, was möglich wäre“, sagt Breitkreutz nach der zweiten knappen Auswärtsniederlage, „dann ist das schon besonders ärgerlich“. Und der 36-Jährige fügt an: „Wir könnten jetzt schon richtig gut dastehen. Stattdessen stehen wir ziemlich bescheiden da – und jedes Spiel wird von nun an umso wichtiger.“

Vor allem gilt das für die Heimspiele, denn mit ihrer Heimstärke sind die Green Devils quasi „verpflichtet“, nach Auswärtsniederlagen zu Hause nachzulegen, um die Bilanz auszugleichen. Am nächsten Samstag (19.30 Uhr) kommt der ESV Staffelsee in die Mittelschulhalle. Er ist laut Tabelle (null Siege, zwei Niederlagen) ein Gegner auf Augenhöhe.

Das in München unterlegene Green-Devils-Team: Matthias Bernitt, Josef Eiglmeier (2 Punkte), Simon Ettenreich (9), Peter Falk (18), Sebastian Huber, Johannes Keil (7), Sebastian Kramer (6), Claus-Jürgen Ludwig (21), Moritz Schäfer (2), Martin Steiner (2) und Felix Trübswetter.

SZ