Knapp am Podest vorbeigeschrammt
Udo Hammerer vom Kegelverein Karlshuld belegt den vierten Platz bei der Deutschen Meisterschaft

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:39 Uhr

Am ersten Wettkampftag lief es ausgezeichnet für Udo Hammerer, am Finaltag allerdings schlichen sich Fehler ein. Foto: KV Karlshuld

Auf der 12-Bahnen-Anlage in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden fanden nach 2019 wieder Einzel-Meisterschaften im Kegeln statt. Als Drittplatzierter bei der Bayerischen Meisterschaft in Karlstadt hatte Udo Hammerer vom KV Karlshuld das Ticket zur „Deutschen“ in der Altersgruppe Senioren A (50 bis 60 Jahre) gelöst. Es war etwas kurios, denn normalerweise stellt Bayern nur zwei Starter für die Deutsche Meisterschaft. Aber dank seiner gute Leistung ergatterte Hammerer einen dritten Startplatz für den Freistaat.

Das starke Teilnehmerfeld, gespickt mit ehemaligen Bundesliga-Cracks, war ein weiterer Beweis für sein Können. Udo Hammerer startete im 2. Viererblock und kam mit 147 Holz recht gut in den Wettkampf. Auf der zweiten Bahn fehlte ihm in die Vollen mit 82 Holz etwas die Präzision, was er aber beim abräumen (52 Holz) wieder wett machte. Zur Hälfte des Vorlaufs bei seiner 2. Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft lag Hammerer mit 281 Holz noch im Rennen. Unterstützt von Thilo Meir legte Hammerer im dritten Durchgang noch einen drauf. Die linke Gasse lief wie am Schnürchen und brachte ihm 103 Kegel in die Vollen, auch das abräumen mit 70 Kegel lief perfekt.

Eine richtige Leistungsexplosion

Mit dieser Leistungsexplosion lag er mit 454 Holz plötzlich an der Spitze. Im letzten Durchgang bestätigte er seine Leistung mit 144 Holz und ging mit fehlerfreien 598 Kegel und viel Beifall in Führung. Am Ende des Vorlaufes der 20- köpfigen Konkurrenz glänzte Hammerer auf Position Eins. „Ich habe unbeschwert gespielt, da ist die Kugel gelaufen“, berichtet der Karlshulder. Die acht Finalisten trennten gerade mal 28 Holz, was einen spannenden Endlauf versprach. Aus dieser Ausgangsposition wollte Hammerer natürlich aufs Treppchen. Doch es kam anders.

Am Finaltag der Deutschen Senioren-Meisterschaften gingen die Kegler mit den Platzierungen fünf bis acht auf die Bahnen. Von Durchgang zu Durchgang merkte man immer mehr, dass sich Stefan Michel vom SKV Olympia Mörfelden (Landesverband Hessen) immer mehr absetzte. Im Vorlauf mit 578 Holz auf Platz sechs liegend, legte der Hesse mit 606 Kegel und einer Gesamtzahl von 1184 Holz die Messlatte sehr hoch.

Wertvolle Zähler liegengelassen

Danach kam es zum Showdown und die vier besten vom Vorlauf (getrennt von zehn Holz) waren nun an der Reihe. Die Erwartungen waren groß und Udo Hammerer vom KV Karlshuld mit 598 Holz im Vorlauf befand sich in einer sehr guten Position. Doch schon auf der ersten Bahn (139 Holz) ließ Hammerer vor allem in die Vollen (85 Holz) wertvolle Zähler liegen, aber auch die Konkurrenten mussten Federn lassen. Ebenso fehlten ihm im zweiten Durchgang (117 Holz) ihm die Leichtigkeit und das gewohnte Gassenspiel. Durch diese verkorksten 60 Schub war der Traum vom Titel in weite Ferne gerückt und auch das Podest war in Gefahr.

Im dritten Durchgang keimte mit 147 Holz noch einmal Hoffnung auf, doch im letzten Abschnitt (136 Holz) fehlten Hammerer im Endspurt die nötigen Körner. Am Ende konnte der Karlshulder Kegler mit den 539 gefallenen Kegeln nicht zufrieden sein, denn auch das Podest hatte Hammerer damit um vier Holz verfehlt. „Ich war an dem Tag nicht so fit. Die Konzentration fehlte und ich habe die Leistung nicht so rübergebracht wie am ersten Tag“, analysiert Hammerer. Trotzdem war eine sehr gute Platzierung und wieder eine tolle Erfahrung für Hammerer. Und eine Leistungsstreigerung: Bei seiner ersten Teilnahmer an der Deutschen Meisterschaft 2019 erreichte er den siebten Platz.

DK