Direkte Rettung noch möglich
TSV Hohenwart: Ein Kantersieg muss her

26.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:26 Uhr

Banger Blick nach vorne: Dem TSV Hohenwart mit Markus Lohner (rotes Trikot) steht ein nervenaufreibendes Saisonfinale in der Fußball-Kreisliga Donau/Isar II bevor. Foto: M. Schalk

Tobias Distl muss für das samstägige Heimmatch gegen den SV Eichenried (15 Uhr) eine große strategische Entscheidung treffen. Setzt der Interimstrainer des TSV Hohenwart auf einen Kantersieg und die damit verbundene direkte Rettung in der Fußball-Kreisliga Donau/Isar II? Oder bündelt er schon die Kräfte für ein potenzielles Relegationsspiel?
„Es ist schon eine Krux“, sagt der 41-Jährige. Zum einen besitzen seine Paartaler die Chance, mit einem 4:0-Erfolg im direkten Duell gegen den SV Eichenried ans rettende Ufer zu springen, da der direkte Vergleich dann an den TSV gehen würde. Sollten sich die Hohenwarter tatsächlich dazu entscheiden, alles auf diese Karte zu setzen, könnten sie dafür aber eventuell einen hohen Preis bezahlen müssen. „Wir haben mehrere angeschlagene Spieler in unseren Reihen. Wenn diese dann für eine mögliche Relegation ausfallen sollten, wäre das fatal“, weiß Distl.

Definitiv fehlen wird am Samstag der letztmals gesperrte Alexander Sengl. Schwer angeschlagen und dadurch fraglich sind Alexander Berger, Daniel Liebhardt und Tobias Schäfer. „Wenn wir da jetzt volles Risiko gehen, könnten wir uns damit selbst schwächen“, erklärt der Interimstrainer, in dessen Kader zumindest Oscar Appelmann und Andreas Widhopf zurückkehren. Auch die Trainingswoche sei für einen klaren Sieg gegen den SV Eichenried nicht ideal gewesen. „Es fehlten aufgrund von Schichtarbeit fünf, sechs Spieler“, berichtet Distl.
Grundsätzlich werde er mit seinem TSV natürlich versuchen, die 0:3-Hinspielpleite wettzumachen und den direkten Vergleich zu gewinnen. „Wir sind jetzt zum ersten Mal in der Situation, dass wir völlig ohne Druck in ein Match gehen können. Wir haben nun überhaupt nichts mehr zu verlieren“, weiß der Hohenwarter Trainer. Die Relegation ist seinen Paartalern mindestens sicher. Um den direkten Klassenerhalt zu schaffen, braucht es aber eben einen 4:0-Erfolg über den SV Eichenried. „Ausgeschlossen ist das nicht. Die BSG Taufkirchen hat am vergangenen Wochenende ja auch vier Treffer gegen den SVE geschafft“, weiß Distl ob des 4:2-Erfolges der BSG über den SVE: „Wir wiederum schlugen Taufkirchen zuvor selbst mit 4:1, in dieser Liga geht also alles.“
Der 41-Jährige stellt auch eine andere Überlegung an: „Zu wissen, dass man 0:3 verlieren darf, kann für den Kopf durchaus komisch sein“, sagt er mit Blick auf den samstägigen Gegner. Andererseits weiß er, dass seine Elf eigentlich kein Gegentor kassieren darf: „Dann wird es wohl zu schwer. Wäre ich Trainer von Eichenried, würde ich einen offensiven Ansatz wählen, um genau das zu schaffen.“

Dass seine Paartaler mit insgesamt nur 33 Saisontoren nicht dafür bekannt sind, Kantersiege abzuliefern – Distl ist das bewusst. „Wir hatten aber auch immer den Ansatz, defensiv gut zu stehen. Für Samstag wird die Marschroute komplett anders sein“, erklärt er.

Und falls es mit dem Ligaverbleib tatsächlich nicht schon am Samstag klappen sollte, dann wäre er ja noch über die Relegation machbar. „Wir müssten dafür ein einziges Match gegen den Tabellenzweiten der Kreisklasse III gewinnen“, erzählt Distl. Aktuell wäre das der FC Moosburg. Aber auch der SV Vötting und der SC Kirchdorf sind noch nicht aus dem Rennen.

SZ