Golf
Safari zu den 18 Löchern und den Sandbunkern: Die German Challenge soll auch die breite Öffentlichkeit ansprechen

19.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:10 Uhr

Kenji Nakajima ist bei der Deutschen Golf Sport GmbH für Profigolf zuständig und gab vor der Pressekonferenz, die im Rahmen der Vorbesprechung für das Turnier abgehalten wurde, interessierten Journalisten eine Einführung in seinen Sport. Hier zeigt der den perfekten Abschlag auf der Driving Range. Fotos: Bartenschlager

Neuburg – Die German Challenge, das einzige Profi-Golf-Turnier im Rahmen der European Challenge Tour auf deutschem Boden, wird erneut auf der Anlage des Wittelsbacher Golfclubs bei Neuburg ausgetragen. Nach der Premiere im vorigen Jahr wartet das Turnier mit einigen Neuerungen auf und soll in noch größerem Rahmen stattfinden. Gleichzeitig möchten die Verantwortlichen diese Veranstaltung nutzen, um möglichst viele Menschen für diesen wunderschönen Sport zu begeistern. Eine originelle Safari spielt dabei eine zentrale Rolle.

Die European Challenge gilt für aufstrebende Talente als das Sprungbrett schlechthin in die höchste Ebene des Profigolfs. Die ganz großen Namen fehlen zwar bei der German Challenge, dennoch können die Besucher Golf in Vollendung und Spitzenspieler hautnah erleben. Das Teilnehmerfeld ist auf 154 Spieler begrenzt.

Als erste große Neuerung im Vergleich zum Vorjahr wurde eine Terminänderung vorgenommen. Die German Challenge im Wittelsbacher Golfclub wird nun vom 21. bis 24. Juli über die Bühne gehen, also zwei Monate früher als bei der Premiere. Turnierdirektor Christian Schunck, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Golf Sport GmbH, erklärt die Vorverlegung: „Wir stellen die Veranstaltung für das Publikum unter das Motto ,Grill and Chill’. Dafür brauchen wir Biergartenwetter und wollen nicht riskieren, dass es im Herbst bei 14 oder 15 Grad in Strömen regnet.“ Vergangenes Jahr hätte man mit dem Goldenen Herbst einfach Glück gehabt, und das wolle man nicht ein weiteres Mal strapazieren, gab der Turnierdirektor zu verstehen.

Ein weiterer Punkt besteht darin, Nicht-Golfern den Zugang zu diesem Sport zu erleichtern. „Das ist uns wichtig“, betont Schunck. Auch hier haben sich die Veranstalter einen griffigen Leitspruch einfallen lassen: „100 percent inside the ropes“. Bei großen Golfturnieren ist es üblich, das Publikum auf Abstand von den Spielern zu halten. Ropes, auf Deutsch Seile, markieren die Trennlinien. Inside the ropes, also innerhalb der Seile, dürfen sich dann nur die Profis aufhalten. Bei der German Challenge im vorigen Jahr wurde bereits von dieser Gepflogenheit Abstand genommen. Die Zuschauer konnten die Golfer hautnah bei ihrem Tun erleben – natürlich ohne ihnen im Weg zu sein. Diese Nähe solle dieses Mal noch stärker im Fokus stehen, sagt der Turnierdirektor.

Die Organisatoren haben sich zusätzlich etwas einfallen lassen, um die Attraktivität für Laien zu steigern: eine Golf-Safari. Dabei sind die Teilnehmer ganz stilecht in elektrobetriebenen Golf-Mobilen unterwegs und lernen unter sachkundiger Leitung den Platz mit seinen 18 Löchern samt den fiesen Schikanen, wie den Sandbunkern, kennen. „Man erfährt dabei auch, wie man sich auf dem Platz bewegt und worauf es beim Golfen ankommt“, ergänzt der Turnierdirektor. Und nach dem Ende der Safari kommt das Sahnehäubchen: Wer will, kann eine Schnupper-Golf-Stunde bekommen oder einen Grill-Kurs belegen. Schließlich wird die German Challenge gesponsort von der Firma Big Green Egg, einem Hersteller hochwertiger Grills. Am Turnier-Freitag steigt die VCP-Players-Party für die Profi-Golfer, die Volunteers – und, gegen ein kleines Aufgeld, auch für Zuschauer. Ein DJ bringt zusätzlich Stimmung in den Abend.

„Nach der positiven Premiere möchten wir nun das Zuschauer-Erlebnis optimieren“, bestätigt Korbinian Kofler, der Geschäftsführer des Wittelsbacher Golfclubs. Er weist auf den Biergarten hin, der eine größere Auswahl bietet, mehr Gemütlichkeit vermittelt und sich zum Anziehungspunkt für jedermann entwickeln soll. Derzeit geht es um die Feinabstimmung mit den Ausstellern und in Sachen Logistik: „Wir überlegen uns, wo wir welche Speisen und Getränke anbieten. Wir wollen Schlangen an den Essensständen vermeiden“, erklärt Kofler. Neben dem Catering ist der Golfclub natürlich erst einmal für den Platz verantwortlich. Dass Kofler und seine Leute hier optimale Verhältnisse schaffen, haben sie voriges Jahr schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Auch die Infrastruktur steht in weiten Teilen. Strom und Wasser sind vorhanden, ein Glasfaserkabel wurde erst jüngst verlegt, um ein besseres Internet zur Verfügung stellen zu können. Um die Anreise möglichst bequem zu gestalten, wird erneut ein Shuttle-Service eingerichtet.

Vergangenen Dienstag fand eine Besprechung aller Beteiligten, der Sponsoren und der Aussteller statt. „Es war in erster Linie wichtig, dass sich alle kennenlernen“, erläutert Kenji Nakajima, als Projektassistent bei der Deutschen Golf Sport GmbH für Profigolf zuständig. „Außerdem haben wir die künftige Public Area ausgemessen und uns überlegt, wo zum Beispiel die Pagodenzelte aufgestellt werden“, erläutert er. Denn auch in dieser Hinsicht wird die Attraktivität gesteigert: Waren es 2021 noch drei Aussteller, werden es heuer zehn bis zwölf sein.

DK