Fussball, A-Klasse Aichach
Rückschlag vor dem Spitzenspiel

TSV Weilach verliert völlig überraschend beim Tabellenletzten – Absage in Schrobenhausen

30.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:56 Uhr

Buben statt A-Klassenkicker auf dem städtischen Sportgelände: Das Altlandkreisderby zwischen dem FC Schrobenhausen und dem SV Waidhofen fiel am Sonntag kurzfristig aus. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Der TSV Hollenbach II hatte am Samstag mit einem 4:1-Erfolg gegen den SV Baar vorgelegt – aber die beiden Klubs aus dem Schrobenhausener Land, die dem Tabellenführer der A-Klasse Aichach auf den Fersen sind, konnten (vorerst) nicht nachziehen. Immerhin beim SV Waidhofen wird das noch passieren, er bekommt nach der Spielabsage des FC Schrobenhausen die drei Punkte gutgeschrieben. Der TSV Weilach verlor dagegen fast sensationell beim zuvor sieglosen Tabellenletzten.

• SG Pöttmes II/Ehekirchen III - TSV Weilach 1:0: Dass die Weilacher Serie (sechs Siege in Folge) ausgerechnet beim einzigen Team der A-Klasse Aichach endete, das zuvor noch kein Saisonspiel gewonnen hatte – so richtig fassen kann Sebastian Näßl das nicht. Doch der TSV-Abteilungsleiter sagt auch fair: „Nach der ersten Halbzeit hatten wir es in meinen Augen auch nicht verdient, die Partie zu gewinnen.“ Diese Hälfte sei nämlich „bodenlos“ gewesen, so Näßl ganz deutlich. Einen Pfostenschuss habe es gegeben, ansonsten aber quasi keine gefährliche Offensivaktion der Gäste – während Frank Lasnig für die Gastgeber den Führungs- und letztlich auch Siegtreffer erzielte (21.). „Im zweiten Durchgang haben wir zwar gedrückt, hatten auch einige Chancen, haben aber kein Tor mehr erzielt“, beschreibt Näßl weiter, der schlussfolgert: „Natürlich ist das ein riesiger Rückschlag für uns.“ Vor allem, da der TSV ja gerne auf Augenhöhe in das Topspiel beim TSV Hollenbach II am nächsten Sonntagnachmittag gegangen wäre. Jetzt ist der Spitzenreiter vier Zähler voraus. „Es hilft nichts“, sagt Näßl deshalb. „Wenn wir dranbleiben wollen, müssen wir jetzt eben dieses Spitzenspiel unbedingt gewinnen.“

• WF Klingen - SV Hörzhausen 4:2: Der SVH hat sich diese Auswärtspleite im wahrsten Sinne des Wortes selbst zuzuschreiben. Die Klingener Hereingaben seien zwar jeweils sehr scharf gewesen, insofern gebe es auch keine großen Vorwürfe an die drei „falschen“ Hörzhausener Torschützen. „Doch wenn man sich drei Treffer selbst reinlegt, dann wird‘s auf der anderen Seite auch irgendwann schwer“, schmunzelt Abteilungsleiter Andreas Grepmair. Hikmet Gökarslan (19.) und zweimal Grepmair selbst (38./39.) lenkten also die Bälle unglücklich in den eigenen Kasten. Dazu traf Sebastian Frey für die Wanderfreunde (23.), während die Hörzhausener das Ergebnis mit ihren Treffern zum 1:0 (Alexander Böni/11.) und 4:2 (Gökarslan per Strafstoß/84.) nur „umrahmten“. Neben den Eigentoren habe man aber auch spielerisch nicht die Mittel gefunden wie bei den vorangegangenen zwei Siegen, berichtet Grepmair. „Es war also ein gebrauchter Tag“, so der Abteilungsleiter. „Da heißt es jetzt Mund abwischen und am nächsten Wochenende in Pöttmes weitermachen.“

• FC Schrobenhausen - SV Waidhofen 0:X: „Es gibt Tage, an denen möchte man kein Vorsitzender eines Vereins sein“, sagt Stephan Rausch mit gedämpfter Stimme. Denn ganz abgesehen davon, dass es ansonsten auch vieles gibt, was ihm dabei Spaß macht (zum Beispiel der Sieg mit den E-Junioren), hatte der FCS-Vereinsboss bei der Absage des Duells gegen den SVW tatsächlich große Bauchschmerzen. „Ganz unabhängig davon, wie die Partie ausgegangen wäre: Bei so einem Wetter ein solches Derby abzusagen − das macht man keinesfalls leichtfertig“, betont Rausch. Dabei hatte sich die Personalnot beim FCS ja schon in den vergangenen Wochen angedeutet. Da jetzt noch eine Grippewelle hinzukam – unter anderem beide Trainer hätten krankheitsbedingt nicht dabei sein können – habe man letztlich keine andere Wahl gehabt. „Ich hoffe, dass es nächste Woche wieder anders aussieht“, sagt Rausch: „Denn den einen oder anderen Punkt würden wir schon noch gerne als Polster mit in die Winterpause nehmen.“ Das gilt natürlich auch für den SV Waidhofen, der sich – ohne Fußball spielen zu dürfen – trotzdem die nächsten drei Zähler im Aufstiegskampf sicherte.

SZ