Der FC Gerolsbach hätte es sich am Sonntag leicht machen und die schlechte Witterung als Begründung dafür hernehmen können, um die Heimpartie gegen den SV Hammerschmiede abzusagen. Nein, nach den heftigen Regenfällen im Vorfeld hätte sich wohl niemand darüber aufgeregt – zumal andernorts die Matches gleich reihenweise ausfielen. „Aber das kam für uns nicht infrage“, so FCG-Fußballchef Korbinian Reiner: „Wenn bei uns ein Spiel möglich ist, dann spielen wir auch.“
Also traten die Schwarz-Weißen gegen den Tabellenfünften der Kreisliga Augsburg Ost an – und verloren am Ende deutlich mit 2:5. Zugegeben: Mit Blick auf das Klassement kam dies nicht wirklich überraschend, schließlich ist der FCG elf Ränge hinter dem SVH postiert, schwebt also in akuter Abstiegsgefahr. Und trotzdem wirkt Reiner nun mächtig frustriert: „Natürlich haben wir zurzeit eine große Zahl an verletzungsbedingten Ausfällen zu beklagen – aber das allein darf keine Ausrede dafür sein, dass wir nicht alles in diese Partie ,reingehauen’ haben. Man hatte bei uns das Gefühl, dass einige Akteure schon ängstlich in die Partie gingen – und die Konsequenz daraus war eine unserer schlechtesten Teamleistungen seit Jahren.“
Die Elf aus der Augsburger Hammerschmiede riss sich an diesem Sonntag zwar auch kein Bein aus – aber sie hatte mit Stefan Winterhalter sowie Sebastian Kraus zumindest zwei herausragende Einzelkönner auf dem Platz, die der FCG nie richtig in den Griff bekam. Prompt war das Duo für gleich vier der fünf Gästetreffer zuständig: Winterhalter netzte zum 2:0 des SVH ein (52.), ehe Kraus einen Dreierpack folgen ließ (81./84./90.+5).
Das 1:0-Führungstor des Tabellenfünften ging auf das Konto von Luca Grießer (36.). Zuvor hatten die Gerolsbacher sehr wohl Möglichkeiten besessen, selbst einen Vorsprung herauszuschießen. „Aber wie wir gleich zwei Topchancen vergaben, war einfach nur kläglich“, berichtet Reiner frustriert: „Das sah aus wie bei einer Bambinimannschaft.“
Nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Daniel Fischer (66.) hoffte der FCG doch wieder auf einen Punktgewinn, riskierte alles, entblößte die Abwehr – und lief prompt in gleich zwei SVH-Konter zum 1:4. Das zweite Tor der Schwarz-Weißen an diesem Nachmittag, erzielt von Matthias Steurer (88.), war dann nur noch etwas Ergebniskosmetik, ehe eben Kraus für die Hammerschmiede-Vertretung den Schlusspunkt setzte. „Der Sieg der Gäste war absolut verdient, darüber brauchen wir gar nicht erst zu diskutieren“, räumt Reiner ehrlich ein: „Sie agierten gnadenlos effizient, und das reichte gegen uns diesmal locker aus.“
Wenn es die Witterung erlaubt, dann kicken die Gerolsbacher am nächsten Wochenende noch beim FC Rennertshofen, ehe es in die knapp vier Monate dauernde Winterpause geht. „Und in dieser muss sich bei uns etwas tun“, weiß der FCG-Fußballchef. Ansonsten geht es für seine Schwarz-Weißen schnurstracks zurück in die Kreisklasse Aichach. Andererseits ist noch lange nichts verloren. Ihr aktueller Rückstand auf den Relegationsrang: nur drei Punkte.
SZ