Neuburg – Mit einer Bedenkzeit von nur drei Minuten für die ganze Partie und einem Zeitbonus von zwei Sekunden pro Zug müssen alle strategischen und taktischen Entscheidungen in einer Partie blitzschnell getroffen werden. In diesem Format – Blitzschach genannt – traten acht Spieler beim Weihnachtsblitz des Schachklubs Neuburg gegeneinander an. Dass sieben der acht Teilnehmer in dieser Saison bereits für die erste Mannschaft in der vierthöchsten deutschen Liga gespielt haben, zeigt eindrucksvoll, wie stark dieses Turnier besetzt war.
Das musste auch Benedikt Förch, Titelverteidiger des Turniers von 2019, erfahren, der in den ersten beiden Runden Niederlagen gegen Christian Liesecke und Andreas Holl einstecken musste. Mit einer Siegesserie in das vierzehnrundige Turnier (jeder spielte zweimal gegen jeden) startete auch der zuletzt formstärkste Neuburger Lars Heppert. Das Führungsquartett komplettierte Wolfgang Sailer, der zwar in der ersteN Runde in einer turbulenten Partie gegen Heppert verlor, danach aber sukzessive punktete.
Einen Wendepunkt für das Turnier markierte die dritte Runde. Klaus Richter hatte eine optisch ansprechende Angriffstellung gegen Benedikt Förch, der mit einer dritten Auftaktniederlage kaum noch Chancen auf einen vorderen Platz gehabt hätte. Mit umsichtiger Verteidigung gelang ihm hier jedoch sogar ein wichtiger Schwarzsieg. Dies war der Beginn einer bis zur letzten Runde andauernden Siegesserie, die ihm mit 12 von 14 möglichen Punkten doch den Turniersieg und die Titelverteidigung bescherte.
Auf Platz 2 landete der an diesem Abend sensationell aufspielende Christian Liesecke (10 Punkte), der wie der drittplatzierte Andreas Holl (9,5) den direkten Vergleich mit Förch mit je einem Sieg und einer Niederlage ausgeglichen gestalten konnte. Lars Heppert (8,5) bestätigte seine starken Ergebnisse und landete noch vor dem Neuburger Spitzenbrett Wolfgang Sailer (8) auf Platz 4. Die ein oder andere aussichtsreiche Stellung ließen an diesem Abend Klaus Richter und Günter Löchel liegen, so dass sie sich mit einer Punktausbeute unter 50 Prozent begnügen mussten. Auch der Turniersenior Peter Lautner (74) aus der zweiten Mannschaft zeigte, dass er nicht als Punktelieferant angetreten war und konnte unter anderem mit einem schön herausgespielten Sieg gegen Löchel glänzen.
Die drei Erstplatzierten bekamen übrigens als Anerkennung ein süßes Glücksschweinchen – passend zum Jahresanfang.
DK
