Basketball, Bayernliga Südwest
Mit mehr Spaß zur großen Überraschung?

Basketball: Green Devils Schrobenhausen sind in ihrem Heimspiel gegen den MTV München krasse Außenseiter

26.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:30 Uhr

Möchte die aktuelle Situation nicht zu negativ sehen: Green-Devils-Kapitän Johannes Keil (r.). Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Mit dem MTV München kommt am heutigen Samstagabend (19.30 Uhr) das einzige Team aus der Bayernliga Südwest nach Schrobenhausen, das noch kein Saisonmatch verloren hat. Das klingt einerseits nicht gerade vielversprechend, könnte aber für die Green-Devils-Basketballer vielleicht auch das genau richtige Match zum richtigen Zeitpunkt sein.

Die Zeit rund um das spielfreie Wochenende hätte das Team jedenfalls gut genutzt, wie Kapitän Johannes Keil berichtet. Allerdings nicht unbedingt (nur) für intensive Trainingseinheiten, sondern für wichtige Kommunikation. Die Stimmung nach der 60:61-Niederlage beim BC Hellenen München II (die ja nachträglich doch ein Sieg wurde) sei nicht besonders gut gewesen − da verrät Keil kein großes Geheimnis. Also habe man sich, Trainer und Team, zusammengesetzt, um einmal offen und ehrlich über ein paar Dinge zu sprechen. „Ich glaube, das hat uns allen gut getan“, so Keil, der das gar nicht als Kritik in die eine oder andere Richtung verstanden haben will. Jeder könne ja seinen Teil dazu beitragen, dass es in Zukunft wieder besser läuft. Was dabei vor allem herauskam: Die Green Devils wollen versuchen, ihre Aufgabe in der Bayernliga Südwest bei aller Ernsthaftigkeit wieder mit etwas mehr Spaß und Lockerheit anzugehen.

Und da könnte ein Match wie am heutigen Samstagabend ja vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt kommen. Denn anhand der bisherigen Saisoneindrücke sind die Schrobenhausener gegen die bisher noch ungeschlagenen Münchner die klaren Außenseiter. „Der Druck ist nicht so groß wie bei den vergangenen Spielen“, sagt Keil. Da wohl niemand etwas erwarte, könne man die Partie auch etwas entspannter angehen. „Und dann haben wir ja oft genug gezeigt, dass gerade in einem Heimspiel immer etwas möglich ist, dass wir über uns hinauswachsen können“, so der 32-Jährige.

Überhaupt sieht Keil die Situation – erst recht nach dem nachträglich zugesprochenen Sieg in München – nicht ganz so negativ. Man müsse sich ja nur mal wieder in Erinnerung rufen, dass vor dieser Saison fünf potenzielle Stammspieler die Green Devils verlassen haben. Bis sich die Dinge neu einspielen, bis jüngere Akteure in ihre neuen Rollen hineinwachsen – das könne dauern. „Es ist jetzt jedenfalls noch nicht der Zeitpunkt, um den Kopf in den Sand zu stecken“, meint der Kapitän. Was andersherum nicht heißen soll, dass man die Lage zu schön reden und zu locker nehmen solle. „Jetzt kommen ein paar richtig starke Gegner. Natürlich kann man danach wieder in einem richtigen Trauertal stecken“, ist auch Keil bewusst. Das gelte es zu verhindern.

Und das beste Mittel dagegen wären in den vier bis Weihnachten noch ausstehenden Partien möglichst viele Siege. Vielleicht ja überraschenderweise schon am heutigen Samstagabend – mit danach umso mehr Spaß für den weiteren Saisonverlauf.

SZ