Nach Niederlage gegen Erkheim
Landesliga Südwest: FC Ehekirchen schreibt die Meisterschaft so gut wie ab

11.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:18 Uhr

Nach der Niederlage gegen den TV Erkheim sind Ehekirchens Chancen auf den direkten Aufstieg stark gemindert. Foto: Bartenschlager

Der FC Ehekirchen als Landesligameister 2022/23: Das hätte sich zwar ein bisschen überraschend, aber schon ziemlich gut angehört. Und es war ja, nach den Sonthofener Patzern der vergangenen Wochen, auch realistisch. Seit dem Zeitpunkt, an dem der FCE Platz eins im Saisonendspurt wieder selbst in der Hand hatte, gab es nun aber zwei Niederlagen. Ob es vielleicht mit dem Druck zu tun hat, den eine solche Position auch mit sich bringt?
„Das kann gut sein“, sagt der derzeit verletzte Spielertrainer Michael Panknin zur These, dass seine Mannschaft wieder mal mit den eigenen Nerven zu kämpfen hatte. Ein bisschen auffällig ist es jedenfalls schon, dass sich das Team in dieser Saison immer mal wieder dann seine Schwächephasen nahm, als es etwas zu verlieren hatte, also zum Beispiel Tabellenführer war (wie schon vor der Winterpause). „Vielleicht sind wir ja noch nicht bereit für eine solche Position“, mutmaßt Panknin. „Das ist auch eine gewisse Qualität, diese zu verteidigen.“

Es wird wohl auf die Relegation rauslaufen

Der 33-Jährige möchte sich dabei keinesfalls falsch verstanden wissen. Denn Qualität habe seine Mannschaft natürlich. „Wir spielen die beste Saison des FC Ehekirchen aller Zeiten“, merkt er an. Das könne einem sowieso niemand mehr schlechtreden. „Und da sei es den Jungs auch mal gegönnt, wenn sie ein paar schwächere Phasen haben“, schlussfolgert er. Entschieden ist ja außerdem noch längst nichts. Spätestens in der Relegation hat der FCE nach wie vor die Chance, ein tolles Jahr mit dem Aufstieg in die Bayernliga zu krönen.

Denn auf diese Relegation wird es wohl hinauslaufen, bei jetzt drei Punkten Rückstand auf den 1. FC Sonthofen, die – wegen des verlorenen direkten Vergleichs – eigentlich deren vier sind. „Ich denke, dass wir die Meisterschaft damit wohl abschreiben können“, sagt Panknin ehrlich. Diese hat sich der höchstklassige Verein im Landkreis innerhalb von vier Tagen, mit den Niederlagen gegen Illertissen II und in Erkheim, verspielt.

Zudem hat der FCE nämlich kein Nachholspiel mehr in der Hinterhand. Diesen „Joker“ hat er mit der 1:4-Niederlage in Erkheim am Mittwoch aus der Hand gegeben. Eine Niederlage, an die Panknin in der 66. Minute nicht gedacht hatte. Da nämlich hatte der eingewechselte Maximilian Schmidt die Erkheimer Führung ausgeglichen, „und ich dachte, dass wir das Spiel danach komplett drehen“, so der Coach. Stattdessen konterte der Abstiegs- den Meisterschaftskandidaten nach allen Regeln der Kunst aus. Bei drei Gegentoren innerhalb von zehn Minuten brachen die Gäste vor allem in dieser Phase auseinander.

Am Samstag geht es nach Weißenburg

„Natürlich ist das jetzt sehr enttäuschend“, sagt Panknin, der gleichzeitig betont: „Wir werden das abschütteln und wiederkommen.“ Schon am Samstag (16 Uhr) geht es zum nächsten Auswärtsspiel, beim TSV 1860 Weißenburg. „Da wollen wir natürlich wieder eine bessere Leistung zeigen“, so der 33-Jährige. Und natürlich möchte der FCE dort auch wieder Punkte holen.

Die letzten Saisonspiele locker austrudeln zu lassen, sei nämlich überhaupt keine Option. Zum einen müsse man bis zu den Relegationsspielen „die Spannung hochhalten“, betont der Spielertrainer. Zum anderen wisse niemand genau, ob der 1. FC Sonthofen nicht doch noch einmal etwas anbietet. Der Tabellenführer holte aus seinen vergangenen drei Partien nur zwei Zähler. Auch er geht mit seiner Spitzenposition also nicht ganz so souverän um – während dem FC Ehekirchen die Rolle des Jägers offenbar besser zu liegen scheint.

Aufstellung FCE: Simon Lenk, Bastian Bösl, Lucas Labus, Jakob Schaller (46. Eugen Belousow; 71. Paul Schmidt), Simon Schröttle, Julian Hollinger (63. Maximilian Schmidt), Nicolas Ledl, Matthias Rutkowski, Pascal Schittler (46. Muris Avdic), Max Seitle (63. Michael Belousow), Christoph Hollinger
Tore: 1:0 Valentin Wiest (41.), 1:1 Maximilian Schmidt (66.), 2:1 Matthias Wörz (69.), 2:1 Valentin Wiest (72.), 4:1 Manuel Merk (79.)
Schiedsrichter: Gürkan Günebakan mit den Assistenten Hirad Aurahman und Moritz Decker
Zuschauer: 200