Poolbillard
Im neuen Zuhause angekommen

Nicht nur der PBC Hoaße Greim, auch seine Gäste fühlen sich wohl – 50 Starter bei erstem Turnier in Langenmosen

09.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:27 Uhr

Eine neue Heimat nach Wunsch: Der Poolbillardclub Hoaße Greim wühl sich in Langenmosen pudelwohl. Foto: M. Vogt

Von Matthias Vogt

Langenmosen – Zuerst der Aufstieg mit den ersten beiden Mannschaften (wir berichteten), dann ein gut besuchter Tag der offenen Tür – und jetzt seit längerer Zeit mal wieder ein Turnier, das der PBC Hoaße Greim ausgerichtet hat und das nicht nur mit sehr vielen, sondern auch mit richtig starken Spielern besetzt war: Für den Poolbillardclub aus dem Altlandkreis Schrobenhausen, der nun seit zwei Jahren in Langenmosen beheimatet ist, läuft es derzeit wirklich rund. „So kann’s weitergehen“, grinst Sportwart Jürgen Filp.
Dass sie es schön haben in ihrem neuen Domizil, das war Einheimischen ja schon längst klar. Denn wer schon mal vorbeigeschaut hat in dem großen Raum im ersten Stock eines Langenmosener Malereibetriebs, gleich am Ortseingang (von Schrobenhausen kommend), der dürfte sich sofort wohlgefühlt haben. Sechs Billardtische mit blauem Bezug sind natürlich die Hingucker. Drumherum gibt es Sitzgelegenheiten, eine Bar mit Küchenzeile und insgesamt einfach ein angenehmes Ambiente. „Natürlich wissen wir das selbst am meisten zu schätzen“, sagt Filp: „So ein Vereinsheim ist schon der Hammer.“ Und weil der Tag der offenen Tür (eine Woche zuvor) sowie das erste große Turnier seit mehreren Jahren eben auch die ersten Veranstaltungen darin waren, ergänzt der Sportwart, „dass man sagen kann, dass wir jetzt richtig in unserem neuen Zuhause angekommen sind“.
Seit kurzem wissen das nun noch ein paar mehr Leute, sogar bayernweit. Denn aus allen Richtungen sind sie an diesem Turniertag gekommen. Zum Beispiel eine Gruppe aus Herzogenaurach. Oder mehrere Spieler aus Neu-Ulm. Auf ein 32er-Feld hatten die Verantwortlichen gehofft, insgesamt sind es dann 50 Teilnehmer geworden. „Da muss ich schon sehr weit zurückdenken, dass wir mal so eine Anzahl bei einem unserer Turniere hatten“, überlegt Filp – was zwar einerseits für die Veranstaltung spricht, andererseits aber auch dazu führte, dass es ein sehr langer Tag wurde. Zwischen dem ersten Break (Anstoß) und der letzten versenkten Finalkugel lagen 14 Stunden. Man werde sich wohl für die Zukunft etwas einfallen lassen, wohl einen zweiten Turniertag.
Doch der PBC, der einst in Waidhofen gegründet wurde, dann über Schrobenhausen und Weilach nun eben in Langenmosen landete, nutzte diese Zeit auch, um sich seinen Gästen zu präsentieren. Und das – wie man es erwarten konnte – auf eine sympathische, zugleich professionelle Art und Weise. „Das Feedback war von verschiedenen Seiten sehr positiv“, sagt Filp stolz. Und ein solches Domizil, so der Tenor, würden sich wohl viele für ihren Klub wünschen.

Dass dort im Rahmen des Turniers auch richtig starkes Poolbillard gespielt wurde, kam hinzu. Michael Smith (BSV Playhouse Fürstenfeldbruck) und Iusan Dorin (BC Herzogenaurach) waren jedenfalls keine Zufallsfinalisten, sondern als Regionalligaspieler (dritthöchste Klasse) ambitionierte Sportler, die sich da nach Mitternacht gegenüber standen. Am Ende sicherte sich Smith den Titel und das Preisgeld beim ersten PBC-Turnier in den neuen Räumen.
Aber auch in Zukunft wird – erst recht nach den Aufstiegen der ersten beiden Vertretungen – in Langenmosen attraktives Poolbillard gespielt. Zwar sei in der Sommerpause nicht so viel los, bestätigen die Spieler – doch in den nächsten Wochen gebe es schon auch wieder regelmäßiges Training. Gastfreundlich sind sie noch dazu in ihrem neuen Domizil. Wer will – ob mit Billarderfahrung oder nicht – könne gerne mal vorbeischauen.
„Poolbillard spielt in der öffentlichen Wahrnehmung ja leider keine so große Rolle“, ergänzt Reinhold Wachall, ein Leistungsträger der ersten Hoaße-Greim-Mannschaft. Aber dieses Problem sei ein Stück weit auch „hausgemacht“, da die Vermarktung nicht so clever und gezielt betrieben werde wie beispielsweise bei Snooker oder auch Darts. Aktuell gebe es Ansätze und Bestrebungen, um das zu verbessern. Der PBC Hoaße Greim hat dafür – um seinen Sport gut zu verkaufen – in den vergangenen Tagen jedenfalls eine Menge getan.

SZ