Basketball, Bayernliga Südwest
Green Devils Schrobenhausen verlieren die Nerven

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:21 Uhr

Oben bleiben oder nach unten müssen? Für die Green Devils mit ihrem Kapitän Johannes Keil (weißes Trikot) geht es – mit gleich zwei Spielen – in die letzte Saisonwoche. An deren Ende wird sich zeigen, ob die Schrobenhausener Basketballer in der Bayernliga bleiben oder nicht. Foto: M. Schalk

Gefühlt hatten die Green-Devils-Basketballer den Auswärtssieg in Augsburg und damit vielleicht auch den Klassenerhalt in der Bayernliga Südwest schon in der Tasche. Doch dann summierten sich die eigenen Fehler innerhalb von nur zwei Minuten so sehr, dass es am Ende einer spannenden, ja beinahe dramatischen Schlussphase doch 69:68 für die danadknights Augsburg hieß.

„Das ist extrem frustrierend und enttäuschend“, sagt Coach Florian Breitkreutz. Zeit, um sich lange darüber zu ärgern, bleibt aber nicht. Am nächsten Wochenende gibt es die letzten beiden Chancen auf einen Sieg.

Natürlich wäre es den Schrobenhausenern viel lieber gewesen, sie hätten den abschließenden Doppelspieltag – am Freitag in Freising und am Sonntag, 2. April, zu Hause gegen den FC Bayern München IV – mit einem Erfolgserlebnis in Angriff genommen. Das hätte ganz sicher für mehr Beruhigung, aber vielleicht auch schon für eine rechnerische Vorentscheidung in Richtung Klassenerhalt in der Bayernliga gesorgt. Vor allem hatte es beim vorletzten Auswärtsmatch der Saison bis kurz vor Schluss auch danach ausgesehen: Zwei Minuten vor dem Ende führten die Schrobenhausener noch mit elf Punkten Vorsprung (68:57). Doch plötzlich kippte das Match vor der stimmungsvollen Augsburger Kulisse. Dass sein Team die Partie dabei noch komplett aus der Hand gab – „das darf uns nicht passieren“, so Breitkreutz klar und deutlich.

Aber der Reihe nach, denn zunächst einmal hatten die Green Devils ja (wieder einmal) über weite Strecken bewiesen, dass sie in annähernder Bestbesetzung und mit einem klaren Plan locker auf Bayernliganiveau mithalten können – also gar kein Abstiegskandidat sein müssten. „Augsburg ist Tabellenfünfter“, sagt Breitkreutz. Trotzdem sei es eine Partie „mindestens auf Augenhöhe“ gewesen, in der die Gäste bis in die Schlussphase hinein vieles richtig machten. „Vielleicht dachten wir dann insgeheim ja, wir hätten es schon geschafft“, sagt Breitkreutz. Vielleicht sei aber auch der Druck in der Schlussphase dieses wichtigen Spiels immer größer geworden – „und wir haben ein bisschen die Nerven verloren“, mutmaßt der Coach. Ballverluste, eine zu geringe Freiwurfquote – und, und, und: „Es war plötzlich eine Summe an Fehlern“, beschreibt Breitkreutz. Und das dummerweise in genau dieser entscheidenden Phase. So drehten die Augsburger gut 20 Sekunden vor dem Ende – erstmals seit dem 54:53 im dritten Viertel – die Partie wieder in ihre Richtung. Doch anstatt noch einmal zu antworten, verloren die Green Devils bei ihrem letzten Angriff den Ball – und damit auch dieses Match mit 68:69.

Vor allem mental wird es nun darum gehen, sich schnell von diesem Rückschlag zu erholen. Wie das nach einer solch dramatischen Schlussphase mit negativem Ausgang klappen kann? Vielleicht ja so: „Man hat gesehen, dass vieles funktioniert, wenn wir es gemeinsam durchziehen“, sagt Breitkreutz.

Genau darauf hofft der Coach nun – auf einen letzten Schwung, bevor die erste komplette Spielzeit nach den Corona-Einschränkungen am kommenden Sonntag zu Ende ist. Inklusive Vorbereitung laufe die Saison seit Juli, also seit bald zehn Monaten – „und ist jetzt nur noch eine Woche lang“, rechnet er vor. Da könne also jeder noch einmal alles hineinlegen, um die Spielzeit am Ende auch als Bayernligist zu beenden. „Wir haben noch zwei Chancen“, sagt Breitkreutz. Wenn die Green Devils die Nerven behalten, „könnten wir mindestens eine davon auch nutzen“, so der Coach.

Das in Augsburg knapp unterlegene Green-Devils-Team: Ralf Bernitt (1 Zähler), Simon Ettenreich (7), Peter Falk (6), Johannes Keil (11), Sebastian Kramer (6), Ferdinand Lange, Claus-Jürgen Ludwig (26), Moritz Schäfer (3), Martin Steiner (4) und Thomas Wenger (4).

SZ