Fussball, Vorbereitung
Generalprobe mit Höhen und Tiefen

FC Pipinsried müht sich zu 2:1-Sieg beim FSV Pfaffenhofen – Keeper Felix Thiel ist neuer Kapitän

09.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:24 Uhr

Erzielte in Pfaffenhofen das 1:0 für den FC Pipinsried: Faton Dzemailji vorne). Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Pfaffenhofen – Nicht glanzvoll, nicht überzeugend, aber mit 2:1 (1:0) gewonnen: Also zumindest das Ergebnis passte bei der Generalprobe des FC Pipinsried für seinen Regionalliga-Punktrundenauftakt 2022/ 23. Aber der letzte Test vor dem Duell bei der SpVgg Greuther Fürth II am 17. Juli zeigte eben auch, dass es bei den Gelbblauen noch einige offene Baustellen gibt. Geht es rein nach der zweiten Halbzeit, dann war ihr 2:1 (1:0)-Sieg am Samstagnachmittag beim FSV Pfaffenhofen sogar glücklich. Und der Gegner war lediglich ein Bezirksligist.

„Ich blicke trotzdem mit großer Vorfreude dem nächsten Wochenende entgegen“, sagt FCP-Cheftrainer Nikola Jelisic: „Aber mir bleibt auch nichts anderes übrig. Die Regionalliga wartet nicht auf uns, es geht bereits in wenigen Tagen los – ob wir wollen oder nicht.“ Vor allem die ersten 45 Minuten vom Samstag würden ihn für die kommende Aufgabe in Fürth zuversichtlich stimmen: „Da haben wir sehr viele Sachen ordentlich, teilweise sogar sehr gut gemacht – obwohl das gegen einen höchst motivierten Bezirksligisten auf ausgesprochen stumpfem Boden nur schwer möglich war.“

In der Tat war die 1:0-Pausenführung der Gelbblauen, die Faton Dzemailji im Anschluss an einen Eckstoß herstellte (35.), mehr als verdient. Aber Teil der Wahrheit ist auch, dass die Pipinsrieder ansonsten sehr fahrlässig mit ihren Topchancen in der ersten Halbzeit umgingen. Regionalligawürdig sah das gleich mehrmals nicht aus.

Ebenso wenig wie der FCP-Auftritt nach dem Seitenwechsel. „Wir agierten da, warum auch immer, wieder nicht mehr clever“, kritisiert Jelisic und spricht in diesem Zusammenhang von einem „Reifeprozess“, in dem sich seine junge Mannschaft immer noch befinden würde. Aber selbst ein solcher rechtfertigt die eklatanten Lücken nicht, die sich in der Pipinsrieder Hintermannschaft mit zunehmender Matchdauer auftaten. Nur der Abschlussschwäche des FSV sowie einer starken Torhüterleistung von Felix Thiel war es zu verdanken, dass die Gelbblauen am Ende zumindest knapp gewannen.

Apropos Thiel: Der Neuzugang aus Illertissen ist ab sofort nicht nur als Stammkeeper gesetzt, er wurde von der Mannschaftsleitung zudem als Kapitän ernannt. „Seine Erfahrung und seine Führungsstärke sind gerade für so ein junges Team wie das unsere enorm wichtig“, begründet Jelisic diesen Entschluss: „Natürlich ist es für Daniel Witetschek extrem bitter, vorerst auf der Bank sitzen zu müssen – zumal er ja ebenfalls ein Schlussmann ist, der jederzeit in einem Regionalligator stehen kann. Aber wir mussten uns jetzt entscheiden – und ich habe dem ‚Witte’ unsere Beweggründe auch schon in einem Vier-Augen-Gespräch erklärt.“

Ansonsten gilt in Sachen FCP-Stammelf: noch alles offen. „Unsere Mannschaft, die in Pfaffenhofen begann, muss nicht hundertprozentig auch in Fürth beginnen“, so der Cheftrainer dazu. Wobei Bernard Mwarome wohl schon sicher sein kann, am nächsten Sonntag in der Anfangsformation zu stehen. „Er bereichert uns mit seiner Physis und seiner Präsenz ganz enorm“, lobt Jelisic den bisherigen Innenverteidiger des SV Heimstetten, der erst vor wenigen Tagen verpflichtet worden war.

Und höchstwahrscheinlich bleibt dieser nicht die letzte Pipinsrieder Verstärkung für die neue Regionalligasaison. So haben die Gelbblauen einen technisch versierten Südkoreaner für ihr Mittelfeld an der Angel, mit dem sie bereits weitestgehend einig geworden sind. Die große Schwierigkeit bei ihm ist allerdings die noch nicht vorhandene Arbeitserlaubnis für Deutschland.

Nochmals zurück zur Generalprobe des FCP am Samstag: Um sie überhaupt mit 2:1 zu gewinnen, dafür benötigte er schon ein unglückliches Eigentor des Pfaffenhofeners Tobias Oesterle (59.). Den zwischenzeitlichen FSV-Ausgleich hatte
Dominik Binder per Elfmeter nach einem völlig unnötigen Foul von Fabian Willibald im eigenen Strafraum erzielt (52.). „Am Ende hätte es durchaus auch unentschieden stehen können“, gibt Jelisic abschließend zu: „Aber was soll’s? Aus unserer Sicht ist es ja doch noch gutgegangen.“

SZ