Spaß, gute Laune und sportlicher Ehrgeiz
Frühjahrswaldlauf in Neuburg lockt rund 450 Teilnehmer: Simon Ginder gewinnt – Cornelia Griesche schnellste Frau

10.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:49 Uhr

Der Startschuss ist gefallen: Das Feld macht sich auf die Strecke.

Verkehrte Welt: Während der Silvesterlauf des TSV Neuburg bei fast frühlingshaft zu bezeichnenden Wetter über die Bühne ging, herrschten beim Frühjahrswaldlauf am Karsamstag bescheidene vier Grad Celsius zu Beginn, die sich im Verlauf der Veranstaltung auf sechs Grad steigerten. Der Begeisterung tat das keinen Abbruch und auch die Teilnehmerzahl konnte sich sehen lassen: Rund 450 Läuferinnen und Läufer hatten sich eingefunden – auch das Altersspektrum war breit gestreut. „Das ist noch nicht das alte Niveau“, erklärte der frühere Leiter der Laufabteilung des TSV, Hermann Schottnar. Aber eben doch recht ansehnlich.

Der erwartete Regen blieb aus

Der Himmel war wolkenverhangen und mancher Athlet studierte noch rasch den Wetterbericht. „Wenn es so bleibt, sind die Bedingungen ganz gut“, berichtet Anton Lautner. „Vier bis fünf Grad sind schon frisch, aber die Wege sind vom Bauhof gut hergerichtet und das Geläuf ist bestens“, so der erfahrene Sportler. Es ging nach Lautners Wunsch: Der vorhergesagte Regen blieb – bis auf wenige Tropfen – aus.

Auffällig waren die zahlreichen kleinen und jugendlichen Läufer. „Der Nachwuchs ist stark. Die Kids wollen Sport treiben“, weiß Uli Hetmanek-Rogler, die neue Abteilungsleiterin. Das zeigte zum Beispiel die starke Beteiligung des TV Geisenfeld. „Wir sind jedes Jahr hier“, sagen die Betreuerinnen. Heuer kamen sie mit 32 Kindern und Jugendlichen angereist, von den Bambini bis zu den U14. Auch die Karlskroner waren mit einer zehnköpfigen Jugendmannschaft vertreten. Ebenso können sich die Nachwuchssportler des ausrichtenden TSV Neuburg sehen lassen. Michael Tragl ist mit seinen Schützlingen gerade erst von einem viertägigen Trainingslager aus Nördlingen zurückgekommen. Vier Einheiten pro Tag hat Tragl mit den Kindern absolviert, war täglich im Stadion und zur Auflockerung gab’s Hockey in der Halle. 36000 bis 44000 Schritt waren für den Nachwuchs an jedem Tag angefallen.

Bambini-Lauf eröffnet den Reigen

Nach der Anmeldung und der Ausgabe der Nummern wurde es spannend. Der Bambini-Lauf eröffnete den Reigen. Obwohl hier noch keine Zeit gemessen wurde, waren die Kleinsten mit Feuereifer bei der Sache. 800 Meter hatte die U10 zurückzulegen. Die Zuschauer klatschten eifrig und feuerten die Kinder an. Am Ende stand die Freude über die Leistung, aber manche Papas mussten ihre Sprösslinge tröstend in den Arm nehmen. Dass Laufen keine Sache des Alters ist, zeigte auf der Seite der Kinder Max Rami. Mit drei Jahren und zwei Monaten war er der jüngste Teilnehmer. Der älteste Läufer war der 1942 geborene Klaus Allert.

Die Messlatte für die U12 war schon etwas höher gelegt. Für sie galt eine Distanz von 1700 Metern. Hier gewann mit 6:48 Tom Lindel vom TSV Neuburg, dicht gefolgt von Phoebe Kujath (TV Geisenfeld) und Leopold Mayr (SV Zuchering).

Uli Hetmanek-Rogler am Mikro moderierte das Geschehen, unterstützte die Sportler und lockerte mit spontanen Interviews die Veranstaltung auf. Das Rote Kreuz hatte sich am Ausgang postiert und stand bereit, um etwaige Verletzungen zu behandeln. Ein Vater kam mit seiner Tochter am Arm auf den Rettungswagen zu. Die Sanitäter setzten sich im Bewegung, doch der Vater winkte ab: „Die ist nur zu faul zum Laufen“, lachte er und marschierte zum Ausgang.

Mädchen dominieren den U14-Wettbewerb

Bei den U14, die ebenfalls auf die 1700-Meter-Distanz gingen, dominierten die Mädchen: Es siegte Greta Hanselmann (DJK Ingolstadt) vor Magdalena Binder (SV Kasing) und Paulina Grabendorfer (SV Kasing). Erst auf Platz vier folgte ein Junge, Julius Wittmann vom TSV Gaimersheim.

Die U16 liefen zwar ebenfalls über 1700 Meter, verließen jedoch als erste Gruppe das Stadion und legten einen Großteil der Distanz im Gelände zurück. Souverän siegte Vinzenz Fortner, einer von Michael Tragls Schützlingen. Seine Taktik ging auf: „Schnell rein ins Rennen gehen und dann den Abstand zu halten“, erklärte der 14-Jährige. Dominik Meier vom FC Haunstetten und Niklas Schild von der DJK Ingolstadt folgten.

Mit Spannung erwartet wurde der Hauptlauf für die Erwachsenen sowie für die U20 und die U18, nach dem Donaudammlauf der zweite Teil des Sport In Laufcups. Die Läuferinnen und Läufer lockerten sich auf, machten Dehnungs- und kurze Sprintübungen. Dann bat Uli Hetmanek-Rogler sie zum Startbogen. Hermann Schottnar gab den Startschuss und los ging’s. Die Spitzenläufer legten sofort ein flottes Tempo vor. Rasch zog sich das Feld weit auseinander, denn der Lauf ist auch für Hobby-Läufer konzipiert, nicht nur für die Asse. Die 7800 Meter lange Strecke führte die Donau entlang, ist gesäumt von Bäumen und landschaftlich reizvoll.

Angriff nach zwei Kilometern

Nach etwa zwei Kilometern griff Simon Ginder vom Läuferclub Buchendorf aus der Verfolgergruppe an und setzte sich an die Spitze, die er bis zum Ziel hielt. „Die Donau entlang war es ein bisschen uneben“, berichtete er. Aber immer, wenn sein Tempo langsamer zu werden drohte, sei eine Gruppe Zuschauer gestanden und hätte ihn angefeuert, was den Elan in ihm geweckt habe. Der Zeitmesser stoppte bei Ginder mit 26:50. Ihm folgten Marco Wellmann (TSV Gaimersheim; 26:58) und Markus Wagner (FT Ringsee; 27:02). Die schnellste Frau war Cornelia Griesche vom MTV Ingolstadt mit 28:38. „Es lief richtig gut“, freute sie sich. Das Geläuf bezeichnete sie als schwierig. „Aber das gehört beim Waldlauf dazu.“ Und glücklicherweise habe es nicht geregnet. Hinter ihr erreichten ihre Vereinskameradinnen Lisa Basener (30:13) und Susann Schulz (30:19) das Ziel.

Bei der weiblichen Jugend U18 siegte Cosima Adam vom MTV Ingolstadt; bei der U20 Anna Liepold vom SC Irgertsheim. Die männlliche U18 entschied Felix Adam (MTV Ingolstadt) für sich und die U20 Florian Seifarth vom SV Zuchering.

Schließlich waren alle wieder im Stadion angekommen, angefeuert von der unermüdlichen Uli Hetmanek-Rogler, die gleich die nächste Einladung aussprach: Es dauert zwar noch eine Weile, aber der nächste Silvesterlauf kommt bestimmt.

DK