Kreisliga Ost
FC Rennertshofen setzt ganz bewusst auf den eigenen Nachwuchs

23.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:21 Uhr

Voriges Wochenende trafen der FC Rennertshofen (rot) und die SpVgg Joshofen-Bergheim (blau) aufeinander. Joshofen holte drei Punkte aus der Partie. An diesem Sonntag will Rennertshofen die Niederlage wettmachen und Joshofen erneut punkten. Foto: Bartenschlager

Neuburg – Der FC Rennertshofen, der so erfolgreich in die Saison gestartet war, durchläuft gerade eine Schwächephase – zuletzt war das Derby gegen Aufsteiger Joshofen-Bergheim verloren gegangen.

FC Rennertshofen - BC Adelzhausen (Sonntag, 15 Uhr)

Manche seien der Meinung gewesen, die Elf von Tommy Mutzbauer wäre in der Lage, oben mitzuspielen, hat Andreas Czerny, der Vorsitzende des FC Rennertshofen, schon gehört. Er selbst teilt diese Meinung nicht. „Im oberen Drittel haben wir nichts zu suchen“, sagt er klipp und klar. „Wir haben eine andere Philosophie und eine andere Struktur als andere Vereine.“ Der FC Rennertshofen setzt konsequent auf den eigenen Nachwuchs und will ihn in die Herrenmannschaft einbinden, statt auswärtige Spieler zu verpflichten. Dementsprechend intensiv ist die Jugendarbeit; von der G- bis zur A-Jugend sind alle Nachwuchsmannschaften lückenlos besetzt.

Dieses Konzept hängt nicht alleine mit fehlenden finanziellen Möglichkeiten des Vereins zusammen. Es ist eine Reihe von Überlegungen, die dahinter stecken. Da ist zum einen die familiäre Verbundenheit. „Das erhöht die Akzeptanz des Vereins, wenn Leute spielen, die aus dem Ort sind, die man kennt“, erklärt Czerny. Das spiegele sich auch in den Zuschauerzahlen wider.

Zeit für die Entwicklung geben

Außerdem will der Verein den eigenen Nachwuchskickern nicht den Weg in die höhere Liga verbauen. Thomas Krämer beispielsweise kommt aus der eigenen A-Jugend. Der 19-jährige Angriffsspieler hat bisher ein Tor geschossen und war bei zwei weiteren beteiligt. Diese Spieler einzubauen, erfordert eine gewisse Geduld. „Wir müssen ihnen Zeit geben, sich zu entwickeln.“

Deshalb könne sich der FC Rennertshofen nicht mit Teams wie Rinnenthal oder Griesbeckerzell messen. „Jemand wie Sebastian Kinzel in Griesbeckerzell macht den Unterschied“, führt Czerny aus. Der 34 Jahre alte Stürmer ist bereits in der Regionalliga, in der Bayernliga und in der Landesliga aufgelaufen – ein bärenstarker und erfahrener Spieler, der für Griesbeckerzell in dieser Saison in neun Spielen zehn Tore geschossen hat. Überragende Spieler einzukaufen ist jedoch nicht Sache der Rennertshofener und das hat einen weiteren Grund. „Solche Spieler sind dann auch die ersten, die wieder wechseln, wenn es dem Verein schlecht geht“, weiß Czerny. Die hoffnungsvollen eigenen Nachwuchskicker hat man aber ebenfalls verloren, denn Talente, die nur noch eine Weile brauchen, um in der Liga gut mithalten zu können, wollen Spielpraxis. Gibt es die nicht beim Heimatverein, suchen sie andere Möglichkeiten.

Mutzbauer-Elf will nichts mit dem Abstieg zu tun haben

Gleichwohl hat der FC Rennertshofen Ehrgeiz. Die Elf will sich im Mittelfeld etablieren und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. „Es wird eine harte Saison“, weiß der Vorsitzende. „Umso wichtiger ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln und keine liegen zu lassen.“ Das sei in jüngster Zeit nicht so gelungen. „Wir erarbeiten uns Chancen, nutzen sie aber nicht.“ Andererseits hätten vier Stammspieler länger gefehlt, und verloren habe das Team gegen hochklassige Mannschaften, mit Ausnahme von Joshofen. „Ruhe bewahren“, sei nun angesagt und die gut durchdachten Spielzüge auch bis zum Ende zu führen.

Am Sonntag könnte das auf eigenem Rasen gelingen: Der BC Adelzhausen befindet sich auf dem vorletzten und damit auf einem Abstiegsplatz. Zu unterschätzen ist der BC deshalb aber nicht.

DK