Vor Nachholspiel gegen 1. FC Nürnberg II
FC Pipinsried: „Aufgeben liegt nicht in unserer Natur“

27.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:23 Uhr

Möchte sich am Dienstag wieder aufrichten: Der FC Pipinsried mit Nikolaus Grotz. Foto: M. Schalk

Jeder kann die Tabelle lesen“, sagt Atdhedon Lushi, der Teammanager des FC Pipinsried. Was er damit meint, ist klar: Es wird immer unwahrscheinlicher, dass der Dorfklub zum dritten Mal in seiner Vereinsgeschichte den Abstiegskampf in der Fußball-Regionalliga übersteht.

Trotzdem: Es soll weiter gekämpft werden. Auch wenn es schwerfällt, sich drei Tage nach der 0:4-Heimniederlage gegen die DJK Vilzing den Glauben an einen Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg (Dienstag, 17.30 Uhr) zurückzuholen.

„Wir müssen aber unbedingt bis zum Schluss durchziehen“, fügt Lushi an. Denn man könne ja nicht wissen, ob nach der Saison nicht doch der eine oder andere Klub keine Lizenz für die vierthöchste Spielklasse bekommt (ob freiwillig oder nicht). Oder, anders ausgedrückt: Vielleicht könnte ja sogar ein direkter Abstiegsplatz für die Relegationsteilnahme reichen. Beziehungsweise ein Relegationsplatz für die sofortige Rettung. Umso mehr würde man sich bei den Gelbblauen ärgern, wenn man zu früh die Segel streicht. Abgesehen davon sagt der Teammanager: „Solange rechnerisch noch etwas geht, werden wir es versuchen. Aufgeben liegt nicht in unserer Natur.“

Paradoxerweise war die Heimniederlage gegen die DJK Vilzing am vergangenen Samstag – im Vergleich zum 1:4 bei Türkgücü München – sogar ein Schritt nach vorne in dieser Frage. „Das Ergebnis wirkt erneut heftig. Und wenn du 0:4 verlierst, hast du wenig Argumente“, sagt Lushi zwar, erklärt aber auch: „Die Grundtugenden, die man im Abstiegskampf braucht, waren wieder erkennbar. In Sachen Mentalität war es eine klare Steigerung von uns.“ Und tatsächlich: Wenn man sieht, wie bemüht die Mannschaft war, wie Slapstick-mäßig das eine oder andere Tor des Gegners fiel beziehungsweise für den FCP eben nicht, dann kann man den Ansatz des Teammanagers schon verstehen. „Wenn du da unten drinstehst, hast du halt auch das Pech am Fuß“, sagt er. Null Punkte waren es am Ende allerdings so oder so.

Helfen würde da vor allem ein Sieg. „Das würde den Jungs enorm guttun“, weiß auch Lushi. Und vielleicht würde so ein Erfolgserlebnis ja noch einmal ungeahnte Kräfte für den Endspurt freisetzen. Mit der U23 des Clubs kommt an diesem Dienstag der derzeitige Dritte der Regionalliga Bayern, bei dem der FCP das Hinspiel allerdings mit 1:0 gewonnen hat.

Wie man vor einem solchen Match, zwei Tage nach einer deutlichen Heimniederlage, also den Glauben zurückholen kann? Ob es schon über das Motto „Nichts mehr zu verlieren“ läuft? „Nein“, sagt Lushi. „Das Spiel gegen Vilzing wurde ganz normal nach- und das Heimspiel gegen Nürnberg vorbereitet.“ Man werde an dieser professionellen Herangehensweise, an den üblichen Strukturen nichts verändern. Noch sind es schließlich zehn Saisonspiele. Noch sei es zu früh für irgendwelche „verrückten“ Aktionen. Auch wenn es eben von Woche zu Woche unwahrscheinlicher wird, dass die große Pipinsrieder Aufholjagd beginnt.

Vielleicht hilft als Vorbereitung ja auch eine gute Geschichte des Teammanagers, der vor ziemlich genau fünf Jahren, Mitte April 2018, selbst dabei war, als dem FC Pipinsried gegen den 1. FC Nürnberg II ein wichtiger 3:0-Heimsieg gelang. In seiner ersten Regionalligasaison war es damals eine der besten Heimleistungen des Dorfklubs. Lushi selbst traf spektakulär per Kopf zum 2:0, ungefähr von der Strafraumgrenze aus. Am Ende hielt der FCP souverän die Klasse. Fünf Jahre später würde sich der Ex-Stürmer ein ähnliches Spiel wünschen. Die Hoffnung darauf hat der 30-Jährige längst nicht aufgegeben.

SZ