Kreisklassisten aus dem Raum Schrobenhausen
FC Gerolsbach braucht noch einen Meister-T-Shirt-Sponsor

30.04.2023 | Stand 16.09.2023, 22:52 Uhr

Nicht richtig zu fassen bekommen: Fabian Brucklachner (r.) und sein BSV Berg im Gau kassierten bei der TSG Untermaxfeld mit Florian Fricke (l.) eine verdiente 1:3-Niederlage. Foto: M. Schalk

In der Fußball-Kreisklasse Aichach gibt es kaum noch Zweifel, dass der Meister 2022/23 FC Gerolsbach heißen wird. An der Spitze der Neuburger Gruppe geht das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem SV Klingsmoos und der SG Münster/Holzheim noch ein bisschen weiter.

Kreisklasse Aichach

FC Gerolsbach - SG Mauerbach 4:0: Zehn Punkte Vorsprung auf Tabellenrang zwei, das Ganze vier Spieltage vor Schluss – da kann doch für den FCG eigentlich nichts mehr schiefgehen. Selbst Fußballchef Korbinian Reiner, einer der größten Mahner im Gerolsbacher Lager, gibt nun schön langsam alle Zurückhaltung auf. „So richtig glauben kann ich es zwar immer noch nicht – aber jetzt wird’s ernst“, so der 26-Jährige: „Nur mit Einheimischen so eine sensationelle Saison abzuliefern, das ist wirklich etwas ganz besonderes.“ Bereits am kommenden Sonntag könnten die Schwarzweißen auch allerletzte Zweifel an ihrem Gewinn des Meistertitels beseitigen. Ein Auswärtssieg beim VfL Ecknach II würde dafür schon reichen – völlig egal, was die Konkurrenz hinter ihnen macht. Meister-T-Shirts sind allerdings noch nicht bestellt – wie Reiner lachend verrät: „Hierfür hat sich leider noch kein Sponsor gefunden. Wenn sich jemand dazu bereiterklären möchte, darf er sich gerne bei mir melden.“ Dass die Gerolsbacher schon jetzt vier Matchbälle besitzen, liegt nicht zuletzt an ihrem tollen Auftritt am letzten Aprilsonntag gegen die SG Mauerbach. „Diesmal war sogar ich hundertprozentig zufrieden“, gibt Reiner augenzwinkernd zu. Daniel Fischer netzte hierbei gleich dreimal ein (15./23./58.) – ehe Lennart Fuhrmann das 4:0 erzielte und damit nach über eineinhalbjähriger Verletzungspause für den emotionalen Höhepunkt des Spiels sorgte (87.). „Ja, für ihn freute mich dieser Treffer ganz besonders“, betont Reiner – und er spricht damit sehr vielen Gerolsbachern aus der Seele.

FC Tandern - BC Aresing 2:4: „Wir können also doch noch gewinnen“, vermeldet BCA-Fußballchef Stefan Oettl mit einer Riesenportion Erleichterung. Aber so schön der samstägige Auswärtscoup auch war: Den Aresinger Abstieg wird höchstwahrscheinlich auch er nicht verhindern können. Oder glauben sie bei den Gelbschwarzen doch noch daran, an den vier verbleibenden Spieltagen den Neun-Punkte-Abstand zum rettenden Ufer aufholen zu können? Oettl möchte darauf nicht explizit antworten: „Wir genießen es nun einfach mal, dass wir überhaupt mal wieder einen Sieg eingefahren haben“, so der 32-Jährige. Danke des Dreiers vom Samstag durften die Aresinger immerhin den letzten Tabellenrang verlassen – und für Alexander Gazdag war das 4:2 sein erster Erfolg, seitdem er beim BCA als Spielertrainer tätig ist. „Wir waren über die gesamten 90 Minuten gesehen die klar bessere Mannschaft“, betont Oettl. Florentin Gaßner brachte die Gelbschwarzen bereits in der Anfangsphase in Führung (5.) – und der FCT-Ausgleich durch Lucas Oettl (23.) wurde noch vor dem Pausenpfiff von Mathias Höß (35.) sowie Gazdag (41.) passend beantwortet. Die souveräne Vorstellung der Gelbschwarzen hielt allerdings nur so lange an, bis Simon Köthe Gelb-Rot sah (83.) und Samuel Klobucaric den 2:3-Anschlusstreffer des FCT erzielte (88.). Ja, dann war plötzlich doch wieder Zittern im Aresinger Lager angesagt – ehe Dominik Hormann endgültig alles klar machte (90.+3).

Kreisklasse Neuburg

SV Grasheim - SV Steingriff 3:1: Von ihrem sensationellen Einsatzwillen aus der Vorwoche, als sie der drittplatzierten TSG Untermaxfeld völlig verdient ein 1:1-Remis abgetrotzt hatten, war bei den Steingriffern am Samstag nichts mehr zu sehen. „Und das ärgert mich maßlos“, gibt SVS-Chefcoach Florian Hergeth unumwunden zu. „Bereits die erste Halbzeit erinnerte an ein Freundschaftsspiel, alles plätscherte nur irgendwie so dahin“, berichtet der 37-Jährige. Die Seinen gingen zwar bereits in 19. Minute durch Patrick Eckstein in Führung, aber wirklich belebend wirkte sich das nicht auf die Vorstellung der Gäste aus. Ganz im Gegenteil: Florian Tarnick glich noch vor dem Pausenpfiff für den SV Grasheim aus (40.) – und je länger das Match dann im zweiten Durchgang dauerte, umso überlegener wurden die Platzherren. „Nur in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel hatten wir ein bisschen Kontrolle über Spiel und Gegner – aber jedes Mal, wenn es da hätte gefährlich werden können, fehlten uns die klaren Ideen“, kritisiert Hergeth. So sei es aus seiner Sicht absolut verdient gewesen, dass die Grasheimer durch Tobias Bauer (74.) und Michael Beck (90.+2) noch auf 3:1 zu ihren Gunsten stellten. Die Steingriffer rutschten dadurch auf den achten Tabellenrang ab.

TSG Untermaxfeld - BSV Berg im Gau 3:1: Wolfgang Seel wirkt enttäuscht – und auch ein Stück weit sauer. „Wie schon vor einer Woche, bei unserer 0:1-Heimniederlage gegen den SC Ried, so hatte ich auch diesmal wieder das Gefühl, dass der Gegner den Sieg mehr wollte als wir“, so der Berg im Gauer Fußballboss: „Und das darf eigentlich nicht sein.“Wobei es in der ersten Halbzeit gar nicht schlecht ausschaute, was der fünftplatzierte BSV beim Tabellendritten in Untermaxfeld bot: TSG-Torchancen blieben da noch Mangelware, das torlose Remis zum Pausenpfiff ging absolut in Ordnung. Aber kaum war der zweite Durchgang angepfiffen, da nutzte Matthias Guther einen bösen Torwartschnitzer eiskalt aus (46.) – und die Berg im Gauer mussten plötzlich einem Rückstand hinterherrennen. Dank eines von Manuel Veitinger direkt verwandelten Freistoßes wuchs dieser sogar auf zwei Tore an (79.) – ehe Michael Kuxhausen doch wieder für Hoffnung im BSV-Lager sorgte (83.). In der Nachspielzeit gab’s allerdings den endgültigen Knockout für die Gäste: 1:3 aus ihrer Sicht durch Maximilian Koschig (90.+5). „Durch unsere eigenen Fehler haben wir die TSG förmlich zum Toreschießen eingeladen“, so das Fazit von Seel: „Aber verdient war ihr Heimsieg allemal.“

SZ