Am Mittwochabend gegen TSV 1860 Rosenheim
FC Ehekirchen freut sich auf bisher größtes Spiel in seiner Geschichte

30.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:12 Uhr

Der Torschützenkönig in der Landesliga-Südwest 2022/23: Christoph Hollinger (2 v. r.) wird in der neuen Saison für den VfB Eichstätt auf Torejagd gehen. Foto: A. Goldberg

Der FC Ehekirchen bereitet sich auf das (vorerst) größte Spiel seiner Vereinsgeschichte vor: An diesem Mittwochabend (Anstoß um 18.30 Uhr) geht es gegen den TSV 1860 Rosenheim im ersten von vier möglichen Teilen um einen Platz in der Bayernliga.

Doch begleitet wird das Ganze auch von ein paar Störgeräuschen. So hat der VfB Eichstätt, der aktuell selbst in der Relegation (gegen den FC Memmingen um den Regionalligaverbleib) steckt, jetzt die Verpflichtung der beiden Hollinger-Brüder für die neue Saison bekanntgegeben.

Wenig Verständnis für den Zeitpunkt der Verkündung

„Ein super Zeitpunkt“, sagt Markus Bissinger trocken. Dabei ist die Ironie beim Abteilungsleiter des FCE leicht herauszuhören. Dass so etwas wenige Tage vor dem ersten Relegationsspiel veröffentlicht werde, sei natürlich alles andere als gutes Timing. „Ich weiß nicht, was die Eichstätter damit bezwecken wollen“, fragt er sich stirnrunzelnd. Möglicherweise gehe es laut Bissinger darum, in der angespannten Situation beim VfB selbst für positive Nachrichten zu sorgen. Über den Wechsel an sich, der laut FCE-Abteilungsleiter vor ein paar Wochen „schon etwas überraschend kam“, hätten er, die beiden Spielertrainer und die Ehekirchener Mannschaft aber Bescheid gewusst.

Die Eichstätter hatten dann am Pfingstwochenende auf ihren Social-Media-Kanälen bekanntgegeben, dass sowohl der Torschützenkönig der abgelaufenen Saison in der Landesliga Südwest, Christoph Hollinger, als auch sein Bruder Julian zum VfB zurückkehren werden, den sie vor fünf Jahren gemeinsam in Richtung Ehekirchen verlassen hatten. „Für die anstehenden Relegationsspiele drücken wir der Mannschaft natürlich die Daumen und können es kaum erwarten, nächste Saison in Eichstätt auf dem Platz zu stehen“, werden die Brüder zitiert.

Ein Bayernligaaufstieg als Abschiedsgeschenk?

Doch auch der FCE selbst − und das ist das eigentliche Ehekirchener Thema – bestreitet am heutigen Mittwoch und am kommenden Samstag zwei nicht ganz unwichtige Relegationsspiele, in denen er gerne noch auf seine beiden Leistungsträger bauen möchte. Der 24-jährige Christoph Hollinger hat in der vergangenen Saison alle 34 Landesligapartien für den FCE absolviert – und dabei nicht nur selbst 21-mal getroffen, sondern auch zwölf Tore vorgelegt. Sein älterer Bruder Julian (26) kommt bei 26 Einsätzen auf immerhin zwölf Scorerpunkte (sieben Treffer, fünf Assists). „Ich hoffe natürlich, dass sie auch in der Relegation noch einmal Vollgas für uns geben werden“, sagt FCE-Fußballchef Bissinger: „Genauso schätze ich die Beiden allerdings auch ein.“ Durch den Umstand, dass es alle in der Mannschaft bereits gewusst hätten, sei jetzt übrigens niemand überrascht oder gar verärgert. „Ich glaube nicht, dass es Auswirkungen auf unsere Leistung in der Relegation haben wird“, meint Bissinger.

So hofft man in Ehekirchen eher sogar darauf, dass die beiden Hollingers noch einmal besonders motiviert zu Werke gehen werden, um sich möglichst erfolgreich zu verabschieden. Motiviert ist übrigens auch Spielertrainer Michael Panknin. Ob er an diesem Mittwochabend, nach seinem Muskelfaserriss, aber tatsächlich wieder mitwirken kann? „Wir hoffen es“, sagt der Abteilungsleiter, der es als Vorteil für sein Team sieht, dass die Rosenheimer unter der Woche den weiten Weg (rund 170 Kilometer) in den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen antreten müssen. „So richtig scheint sich dieses junge Team nach dem Umbruch auch noch nicht gefunden zu haben“, erkennt Bissinger außerdem. Oder mit anderen Worten: Chancenlos sieht er seine Mannschaft, also den Tabellenzweiten der Landesliga Südwest 2022/23, gegen den Vorletzten der Bayernliga Süd keinesfalls.

Genug Verpflegung für viele Zuschauer

Die Vorfreude auf diesen besonderen Abend des FC Ehekirchen wächst auch im Umfeld. Bissinger appelliert an die Zuschauer, „nicht zu knapp zu kommen“, damit beim Einlass alles umso reibungsloser funktioniere. „Essen und Trinken dürften reichen“, sagt er außerdem mit einem Grinsen. Es ist also alles bereitet für den (vorerst) größten Tag der Vereinsgeschichte. Ein paar Störfeuer – ob beabsichtigt oder nicht – können daran wohl auch nichts ändern.

SZ