Fussball, A-Klasse Aichach
Erst Abbruch, dann Abstieg

DJK Langenmosen II muss runter in die B-Klasse – Riesige Erleichterung dagegen beim SV Hörzhausen

29.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:46 Uhr

Unwetter in Schrobenhausen: Auf dem städtischen Sportgelände konnte am Sonntagnachmittag nicht wie gewünscht gekickt werden. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Hörzhausen/Schrobenhausen – Spannend bis zum Schluss war dieses Fernduell um den Klassenerhalt nicht – weil einerseits der SV Hörzhausen die meiste Zeit seines Heimspiels gegen den TSV Pöttmes II in Führung lag. Aber auch, weil in Schrobenhausen, wo die DJK Langenmosen II zeitgleich um wichtige Punkte kämpfte, schon früher Schluss war. Wegen eines Unwetters. Auswirkungen auf den Abstiegskampf hat die umstrittene Entscheidung, das Spiel komplett abzubrechen, aber nicht – weil der SVH mit dem 4:2-Heimsieg eben selbst seine Dinge regelte.

Dementsprechend groß war um kurz vor 17 Uhr, als es inzwischen auch in Hörzhausen regnete, die Erleichterung. „Brutal“, sagt SVH-Abteilungsleiter Andreas Grepmair immer wieder, wenn er beschreibt, wie es um sein Nervenkostüm vor und während des Spiels bestellt gewesen sei. Einfach nur „brutal nervös“ seien alle gewesen, weil es eben hätte sein können, dass der SVH – aus seiner Sicht völlig unnötig – nach dieser Saison in die B-Klasse abstürzt. Dann allerdings habe es die Mannschaft „überragend gemacht“, so Grepmair. Was vor allem bedeutet, dass die SVH-Truppe gegen die Pöttmeser Reserve auch wirklich um den Klassenerhalt kämpfte. „Die Einstellung hat von der ersten Minute an gepasst“, lobt der Abteilungsleiter. der verdiente Lohn hierfür war zunächst eine frühe 2:0-Führung, nach einem Doppelpack von Alexander Böni (5./21.).

An Chancen, Tore oder einfach nur einen rollenden Ball war zu diesem Zeitpunkt nur ein paar Kilometer weiter östlich überhaupt nicht zu denken. Da standen die Spieler des FC Schrobenhausen und der DJK Langenmosen II nämlich noch auf der Tribüne des Sportplatzes an der Georg-Leinfelder-Straße, während ziemlich genau über ihren Köpfen das Gewitter wütete. Zweimal versuchte Schiedsrichter Klaus Hoffmann, die Partie anzupfeifen – doch nach ein paar Minuten war jeweils wieder Schluss. Irgendwann saßen beide Teams dann sogar wieder in der Kabine: durchnässt, frierend und mit recht wenig Lust auf Fußball.

Wobei das nicht so ganz stimmt. Denn DJK-II-Trainer Ferdinand Hofmann ärgert sich schon sehr darüber, dass man jetzt streng genommen ein Nachholspiel austragen muss, auf das dann wirklich überhaupt niemand mehr Lust hat. Die Sicherheit gehe vor, keine Frage. „Aber wir hätten gerne noch gewartet und das Ganze dann durchgezogen“, sagt er. Tatsächlich wäre eine Weile später der „Spuk“ auch vorbei gewesen. Da waren aber vor allem die Schrobenhausener Spieler längst umgezogen und nicht mehr willens, die Partie doch noch auszutragen. „Eine schwierige Entscheidung für den Schiedsrichter“, sagt der FCS-Vorsitzende Stephan Rausch, der nur froh ist, dass sie keinen Einfluss auf das Fernduell um den Klassenerhalt hatte.

Denn ziemlich genau, als die ersten Langenmosener Fans nach dem eigenen Spielabbruch schon in Hörzhausen eintrudelten, erhöhte der SVH dort durch Stefan Stegmayer auf 3:0 (49.) – und später, nachdem Frank Lasnig per Foulelfmeter (51.) und Fabian Schindele (68.) verkürzt hatten, noch einmal durch Bönis drittem Treffer an diesem Tag zum 4:2-Endstand (86.). Spätestens jetzt war klar: Die DJK Langenmosen II ist dadurch abgestiegen – ganz egal, ob es ein Nachholspiel in Schrobenhausen gibt und wie dieses enden wird.

„Das ist schon sehr bitter“, seufzt Hofmann. Denn auch, wenn es sich ja schon länger angedeutet hatte, sei es jetzt schwer zu ertragen. „Ich komme nach Langenmosen und wir steigen ab“, so der 34-Jährige: „Das muss ich natürlich auch mit auf meine Kappe nehmen.“ Und er müsse das erst einmal verdauen. Zumal Hofmann davon überzeugt ist, dass die Mannschaft grundsätzlich die Qualität für die A-Klasse hätte.

Das trifft auch auf den SV Hörzhausen zu, der seine Saison, in der er ebenfalls unter seinen Möglichkeiten geblieben ist, irgendwann ebenfalls kritisch analysieren muss. „In ein paar Tagen beginnt diese Analyse“, sagt Grepmair mit einem Grinsen. Gestern Abend klang das aber erst einmal so: „Wir werden jetzt erst noch unser Sportheim abreißen, also ordentlich feiern.“

SZ