Fussball, Kreisliga Ostschwaben
Ernst nehmen, aber nicht schwarzmalen

Nach 13 Gegentoren in zwei Spielen: SC Mühlried kämpft um Anschluss und Motivation

18.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:42 Uhr

Zur Untätigkeit verurteilt: Patrick Großhauser darf seinem SC Mühlried am Sonntag nicht helfen. Der Keeper sah im jüngsten Auswärtsspiel beim TSV Friedberg die Rote Karte und ist daher aktuell gesperrt. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Mühlried – Zweimal in Folge hat der SC Mühlried ordentlich auf den Deckel bekommen. Das könne mal passieren, meint Sebastian Slupik. Vor allem gegen so starke Konkurrenten. „Ein drittes Mal darf es aber nicht mehr passieren“, fordert der Spielertrainer. Um also nicht bald den Anschluss an das Tabellenmittelfeld und vor allem die Lust zu verlieren, soll am Sonntagnachmittag (Anstoß um 15 Uhr) wieder ein besseres Ergebnis her. Das Problem: Der BC Rinnenthal, der da nach Mühlried kommt, ist alles andere als ein Aufbaugegner.
Es gibt nichts Schönzureden beim SCM. Das macht Slupik ganz deutlich. „Zwei Punkte und 18 Gegentore nach vier Spielen – das spricht Bände“, betont er. Und natürlich ist deshalb auch seine Feststellung, „dass es aktuell noch nicht wirklich läuft“. Während die ersten beiden Saisonpartien ja noch ganz in Ordnung gewesen waren (2:2 nach 0:2 gegen den TSV Inchenhofen und 3:3 in Aichach), brach der SCM beim 1:6 gegen Griesbeckerzell und beim 2:7 in Friedberg irgendwann regelrecht auseinander. Ausschlaggebend war eine wilde Mischung aus individuellen Fehlern, starken Gegnern, aber auch Pech – wie zuletzt beim Platzverweis für Torhüter Patrick Großhauser. „Es ist noch so ein bisschen der Wurm bei uns drin“, fasst Slupik zusammen.
Seine Schlussfolgerung daraus ist nun fast etwas zwiespältig. Denn zum einen möchte der Spielertrainer die aktuellen Entwicklungen schon sehr ernst nehmen. „Wir dürfen nicht den Anschluss verlieren – aber vor allem nicht, sollte es noch mehr solcher Niederlagen geben, die Lust.“ Auch wenn die Köpfe zuletzt öfter nach unten gingen, sei seine Mannschaft noch motiviert bei der Sache, bestätigt Slupik. Bei der nächsten Klatsche mit fünf, sechs oder sieben Gegentoren könne sich das irgendwann jedoch drehen. Also heißt es ab sofort: Noch mehr arbeiten, um solche frustrierenden Resultate zu verhindern.
Andererseits hat der 34-Jährige noch keine Lust auf großes Drama. „Warum sollte ich denn nach vier Spieltagen schon komplett schwarzmalen?“, fragt sich Slupik nicht zu Unrecht. Zumal es der SCM zuletzt mit Gegnern zu tun hatte, die man auch am Saisonende weit vorne erwarten darf. Riesige Überraschungen seien die Niederlagen an sich (einmal abgesehen von der Höhe) also nicht gewesen.
Was allerdings auch zum „Problem“ an diesem Wochenende führt. – denn da kommt mit dem BC Rinnenthal der derzeitige Tabellenzweite nach Mühlried, der zehn Punkte aus vier Spielen geholt und im Schnitt drei Treffer pro Partie erzielt hat. Es dürfte also wieder Schwerstarbeit vor allem auf die Mühlrieder Defensive zukommen. „Das klingt jetzt blöd, aber selbst, wenn wir dieses Spiel knapp mit 1:2 verlieren würden, dabei aber auf Augenhöhe mithalten, könnte das aktuell ein Erfolgserlebnis sein“, meint Slupik.

Seine Mannschaft, so der Spielertrainer, müsse wieder sehen, dass sich ihr Aufwand lohnt. Die Punkte müsse man dann vor allem gegen Konkurrenten holen, „die aktuell eher unsere Kragenweite sind als die bisherigen Gegner“, meint der 34-Jährige.
Noch besser wäre es natürlich, der SCM würde sich mit mindestens einem Unentschieden gegen den BC Rinnenthal zurückmelden. „Irgendwann muss es losgehen. Wir probieren es jedenfalls weiter“, sagt Slupik. Sollte das gegen den BCR noch nicht klappen, dann ja vielleicht eine Woche später, beim prestigeträchtigen Altlandkreisderby in Langenmosen.

SZ