Fußball im Altlandkreis Schrobenhausen
Eine Langenmosener Heimniederlage, die so richtig schmerzt

DJK Langenmosen verpasst Befreiungsschlag im Abstiegskampf – Lange Gesichter auch in Mühlried und Hohenwart

26.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:25 Uhr

War das bitter: Langenmosens Keeper Jonas Hermann (am Boden) parierte gegen den TSV Friedberg zwar einen Foulelfmeter – aber der Nachschuss von Sebastian Kempf landete dann doch zum 1:1-Ausgleich im Netz. Anschließend kippte die Partie komplett zu Ungunsten der DJK. Foto: M. Schalk

Drei Fußballklubs aus dem Altlandkreis Schrobenhausen sind in der laufenden Saison in Kreisligen beheimatet. Und alle drei mussten am Sonntag bittere Niederlagen hinnehmen.

Kreisliga Ostschwaben

DJK Langenmosen - TSV Friedberg 1:4: Niederlagen an sich sind schon doof. Aber jene vom Sonntag tut den Langenmosenern so richtig weh. „Wir waren in allen Belangen überlegen, lagen dank Stefan Stöckl zur Halbzeitpause mit 1:0 vorne – und hätten mindestens mit drei Treffern führen müssen“, berichtet Sebastian Böhm. Tatsächlich ging’s kaum noch auf die viel zitierte Kuhhaut, was die Blauweißen an klaren Chancen verballerten. „Zugegeben, wir hatten auch Pech mit Aluminiumtreffern“, so der DJK-Cheftrainer: „Aber bei anderen Situationen war zudem viel Unvermögen im Spiel. Uns fehlte die letzte Galligkeit vor dem gegnerischen Tor – und dann kam halt mal wieder diese alte Fußballerweisheit zum Tragen, dass wenn du vorne die Dinger nicht machst, du sie stattdessen hinten kassierst.“ Wenn der Friedberger Ausgleich dann wenigstens einigermaßen „normal“ gefallen wäre... Aber nein: Zunächst verursachte die DJK einen völlig unnötigen Foulelfmeter – und nachdem Keeper Jonas Hermann diesen bravourös pariert hatte, reagierte mit Sebastian Kempf ein TSV-Akteur am schnellsten (56.). „Dieses 1:1 aus dem Nichts war der Genickbruch für uns in diesem Spiel“, weiß Böhm. In der Tat dauerte es anschließend keine fünf Minuten, bis Jonas Niemi die Gäste erstmals in Führung brachte. Ein Eigentor von Christoph Engel sowie Niemis zweiter Streich an diesem Sonntag (90.+2) sorgten dann endgültig für klare Verhältnisse. Im Zwischenklassement liegt die DJK jetzt nur noch zwei Punkte vor einem Direktabstiegsrang.

BC Rinnenthal - SC Mühlried 7:0: Dass es beim Tabellenzweiten enorm schwierig werden dürfte, etwas Zählbares mitzunehmen – dem SCM war dies schon bei der Hinfahrt nach Rinnenthal bewusst gewesen. „Aber das entschuldigt noch lange nicht, dass wir dann so dermaßen unter die Räder kamen“, betont Mühlried Fußballboss Heiko Krupa: „Wir hätten die Partie keinesfalls so herschenken dürfen. Man kann durchaus mal verlieren, das Entscheidende ist jedoch das Wie.“ Es dauerte nach dem Anpfiff keine 180 Sekunden, ehe die Blauweißen durch ein Eigentor von Jonas Spielberger in Rückstand gerieten. Nur drei Minuten später erhöhte Markus Lindemeyer, das große SCM-Unheil auf dem Platz nahm also schnell seinen Lauf. „Dazu kamen noch Hagel und Sturm. Das Zuschauen hat sich wirklich gelohnt“, so Krupa mit einer Riesenportion Galgenhumor. Die weiteren BCR-Treffer gingen übrigens auf das Konto von Lindemeyer (22.), Elias Bradl (53./72.) und Markus Roppel (74.). Zwischendrin fabrizierte Nico Gumin ein zweites Mühlrieder Eigentor an diesem Nachmittag (64.). „Unsere Niederlage war auch in der Höhe absolut verdient“, gibt Krupa ehrlich zu. In der Tabelle ging’s dadurch auf die vorletzte Position nach unten. Der Klassenerhalt geriet immer mehr in Gefahr.

Kreisliga Donau/Isar II

TSV Hohenwart - TSV Wartenberg 0:3: „Die Gäste waren in der Zweikämpfen aggressiver als wir, kauften uns damit sehr schnell den Schneid ab – und somit ging ihr Sieg am Ende absolut in Ordnung“, berichtet Michael Hörmann. Dass die Wartenberger vor dem Match noch auf dem vorletzten Tabellenrang gelegen waren – der Hohenwarter Fußballchef kann’s nicht nachvollziehen: „Sie sind wesentlich besser, als es ihre Platzierung im Klassement vermuten lässt.“ Exakt eine Viertelstunde dauerte es nach dem Anpfiff, ehe Tim Schmolmann die Gäste aus dem Landkreis Erding entschlossen in Führung brachte. Treffer Nummer zwei wurde durch Michael Reischl per Freistoß erzielt (78.), den Schlusspunkt zum 3:0 setzte Maximilian Kronseder per Elfmeter (90.). „So bitter das Resultat auch ausfiel – es war von unserer Seite nicht komplett alles schlecht“, betont Hörmann: „Irgendwie verlief das Spiel sogar ausgeglichen. Aber wir schafften es einfach nicht, uns zwingende Chancen herauszuarbeiten.“

Und plötzlich müssen die Paartaler sogar wieder nach hinten im Klassement blicken. Ihr Vorsprung auf den ersten Relegationsrang: mittlerweile auf fünf Punkte zusammengeschmolzen. „Ich glaube zwar nicht, dass wir wirklich noch ernsthaft in Abstiegsgefahr geraten“, so Hörmann: „Aber komplett unterschätzen sollten wir die Situation nicht.“

Am kommenden Sonntag steht für den TSV Hohenwart das nächste Kräftemessen mit einem Kellerkind an – nämlich mit dem neuen Tabellenvorletzten, dem SV Kranzberg. „Da müssen wir massiv dagegenhalten, um schnell wieder in positives Fahrwasser zu kommen“, weiß Hörmann. Das Ganze in einer Kreisliga Donau/Isar II, die sich so unfassbar eng präsentiert. Oder, um es ein bisschen anders auszudrücken: Trotz der 0:3-Pleite gegen den TSV Wartenberg liegen die Hohenwarter lediglich drei Punkte hinter dem dritten Tabellenplatz, auf dem aktuell der TSV Allershausen zu finden ist.

SZ