Fussball, Bezirksliga Schwaben Nord
Eine gefühlte Niederlage

Drei Führungen reichen nicht: Der VfR Neuburg kassiert gegen den SC Bubesheim in letzter Minute den 3:3-Ausgleich

04.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:02 Uhr

Rassiges Duell: Neuburgs Sebastian Stegmeir (am Boden) stoppte in dieser Szene Bubesheims Tanay Demir. Foto: D. Worsch

Von Matthias Vogt

Neuburg – 1:0, 2:1 und 3:2: Gleich dreimal war der VfR Neuburg in seinem sonntägigen Heimspiel gegen den SC Bubesheim in Führung gegangen – für den zweiten Saisonsieg reichte es beim 3:3 (1:0) trotzdem nicht. Er habe zwar viel Gutes am Auftritt seiner Mannschaft erkennen können, sagt Spielertrainer Alexander Egen. Wenn nicht schon bald auch bessere Ergebnisse folgen, dürfte es dennoch schnell unruhig werden.

Sogar in drei der vergangenen vier Bezirksligapartien hatte der VfR mit 1:0 vorne gelegen. Die Gesamtausbeute aus diesen Matches: nur ein Punkt. Immerhin, so könnte man sagen, haben die Neuburger im Vergleich zum Auswärtsspiel beim VfL Ecknach (1:3 nach 1:0) und zum Heimduell gegen den FC Horgau (1:2 nach 1:0) diesmal nicht verloren. „Wenn du gleich dreimal in Führung gehst und dann in letzter Minute den Ausgleich kassierst – dann ist das trotzdem maximal bitter und eine gefühlte Niederlage“, seufzt Egen.

Denn eigentlich war ja bei diesem Heimauftritt gegen den wieder erstarkten SCB eine Menge von dem dabei gewesen, was sich der Trainer nach einer aus seiner Sicht positiven Trainingswoche erhofft hatte: spielerisch gute Ansätze, gefährliche Standardsituationen und vor allem eine ausgeprägte Charakterstärke seines Teams. „Wenn du nach zwei Rückschlägen auch zum dritten Mal in Führung gehst, dann denkt man sich: Stark, wir lassen uns nicht unterkriegen“, betont Egen. Irgendetwas fehle seinem Team aber anscheinend noch, um solche Situationen dann auch cleverer, abgezockter und souveräner nach Hause zu bringen.

So hatte Egen schon in der Halbzeitpause – der VfR lag durch Moritz Bartoscheks Treffer mit 1:0 vorne (17.) – genau das gefordert. Doch prompt war die zweite Hälfte gestartet, antwortete der zurückgekehrte Bubesheimer Torjäger Esse Francois Akpaloo (jetzt sechs Treffer in drei Spielen) mit dem 1:1 (51.). Und als Sebastian Stegmeir nach einer Standardsituation erneut für die Gastgeber traf (55.), fingen die sich im unmittelbaren Gegenzug das 2:2 durch Tugay Demir (56.). Aber Sebastian Habermeyers 3:2 (68.), das sollte doch reichen? Eben nicht. Weil Marcel Mehl in der Schlussminute in den Zweikampf musste und der Ball von seinem Kopf unglücklich im eigenen Tor landete (90.). „Null Vorwurf“, sagt Egen in Richtung des Unglücksraben, was in der Gesamtbetrachtung gegenüber seiner Mannschaft natürlich nicht ganz so stehen bleiben kann. Denn die Kritik, dass sie es aktuell nicht mehr schafft, eigene Vorteile auch konsequenter zu nutzen, muss sie sich schon gefallen lassen. „Wir müssen in dieser Hinsicht dazulernen“, hat Egen einerseits Geduld, weiß aber ebenso, dass bald Ergebnisse folgen müssen, „weil es sonst ungemütlich wird“.

Denn sechs Punkte aus sechs Spielen bedeuten ja immerhin auch vier ungeschlagene Partien. Trotzdem ist die Gesamtbilanz enttäuschend. „Aber es hilft ja nichts. Wir werden weitermachen“, verspricht Egen. Auf die nächste gute Trainingswoche soll dann in Günzburg der nächste gute Auftritt folgen. Im besten Fall mit einer Neuburger Führung, die bis zum Spielende hält.

DK



Aufstellung VfR: Dominik Jozinovic, Marco Bader, Marcel Mehl, Sebastian Rutkowski, Sebastian Stegmeir (88. Johannes Mamo), Moritz Bartoschek (58. Tobias Vollnhals), Maximilian Christl (64. Benedikt Vollnhals), Attila Demir (74. Tobias Aksentic), Sebastian Habermeyer, Real Morina (88. Nikolai Krzyzanowski), Semih Coklar.

Tore: 1:0 Moritz Bartoschek (17.), 1:1 Esse Akpaloo (51.), 2:1 Sebastian Stegmeir (55.), 2:2 Tugay Demir (56.), 3:2 Sebastian Habermeyer (68.), 3:3 Marcel Mehl (90., Eigentor). – Schiedsrichter: Abdullah Carman mit seinen Assistenten Marvin Tukhi und Remzi Pekel. – Zuschauer: 150