Fussball, A-Klasse Neuburg
„Drumherum ist einfach super“

Christian Kornherr und DJK Brunnen werden auch in der Saison 2023/24 zusammenarbeiten

15.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:29 Uhr

Auch in der Saison 2023/24 der Cheftrainer der DJK Brunnen: Christian Kornherr. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Brunnen – Sich unrealistische Ziele setzen? Das war noch nie das Ding der DJK Brunnen. Aber ein bisschen mehr als der drittletzte Tabellenplatz, den sie aktuell in der A-Klasse Neuburg 2022/23 innehat, hätte es bislang schon sein dürfen. Woanders würde in so einer Situation vielleicht auch über die Cheftrainer diskutiert werden. Nicht so jedoch bei den Blauschwarzen. Nicht nur, dass sie über Christian Kornherr kein negatives Wort kommen lassen – sie verlängerten nun auch gleich den Vertrag mit dem 37-Jährigen für eine weitere Saison.

„Von unserer Seite gab es nie eine Überlegung, dass wir uns von ihm im Sommer eventuell trennen wollen“, betont DJK-Fußballboss Michael Hermann: „Christian genießt weiterhin unser hundertprozentiges Vertrauen. Er ist ein super Kerl, der unglaublich viel Ahnung von diesem Sport hat und eine gute Arbeit abliefert.“

Lohn für gute Leistungen blieb bislang aus

Nur die nackten Resultate stimmten bislang halt nicht. Was nicht zuletzt Hermann persönlich eher ratlos zurücklässt. Der 35-Jährige ist ja nicht nur Abteilungsleiter, sondern zudem ein Leistungsträger in der ersten Brunnener Mannschaft – und als solcher hatte er ja besten Einblick, was denn bislang so in der laufenden Saison passierte. Hermanns frustriertes Fazit: „Ich spiele ja wirklich schon lange Fußball – aber so etwas wie bis zur Winterpause hatte zuvor nicht einmal ich erlebt.“ Was der Abteilungschef der DJK damit genau meint: „Ich bin wirklich niemand, der schnell nach Ausreden sucht. Meistens gehe ich mit unserem Team sogar kritischer um als Außenstehende. Aber in der bisherigen Saison war es definitiv so, dass wir in gut und gerne 75 Prozent unserer Partien die klar bessere Mannschaft stellten. Warum wir es dann meistens nicht schafften, das Ganze auch in Punkte umzumünzen – das ist mir bis heute ein Rätsel.“

Etwas anders ausgedrückt: Mit der Art, wie seine Truppe inzwischen kickt, ist er absolut zufrieden. Mehr noch: „Unter ,Korni’ haben wir gerade bei der Spielkontrolle enorme Fortschritte gemacht. Die DJK Brunnen ist jetzt niemand mehr, der nur reagiert – sondern besitzt ein Team, das phasenweise sogar super Fußball bietet“, betont der 35-jährige Abteilungsboss.

Nur an was liegt’s dann konkret, dass die Blauschwarzen so unerwartet weit unten im Klassement liegen? „Ganz klar, wir schossen zu wenige Tore“, antwortet Hermann wie aus der Pistole geschossen. Genau ausgedrückt waren’s bislang nur 17 in 14 Partien – der absolute Negativwert in der gesamten A-Klasse Neuburg. Dass die DJK auf der anderen Seite mit erst 24 Gegentreffern die viertbeste Defensivabteilung der Liga besitzt, dass es selbst im Kasten des Tabellenführers BSV Neuburg bereits viermal öfter einschlug als bei der Kornherr-Elf – „es zeigt zwar, dass wir sehr wohl sehr große Qualitäten besitzen, aber am Ende zählen leider nur die Punkte auf dem Konto“, weiß Hermann nur zu gut.

Zumindest normalerweise. Bei der DJK ist jedoch vieles ein bisschen anders. Und so setzt sie eben mehr denn je auf Kornherr als ihren Chefcoach – auch 2023/24. „Die Mannschaft hält zu 100 Prozent zu ihm. Weshalb sollten wir dann als Verein etwas anders wollen?“, sagt Hermann: „,Korni’ gab von Anfang an sein Bestes für uns. Jetzt sind wir es ihm schuldig, ihm etwas zurückzugeben – nicht nur in Sachen Leistungen, sondern auch in Sachen Punktgewinne.“

Kornherr hört diese Sätze natürlich gerne. Beziehungsweise sie bestärken ihn in seiner Entscheidung, bereits jetzt für die kommende Saison in Brunnen zugesagt zu haben. „Gerade in Sachen Menschlichkeit ist die DJK ein Top-Verein“, berichtet der 37-Jährige. Nur das scheint wohl für alle Klubs hier im Altlandkreis Schrobenhausen zu gelten – meint zumindest Kornherr: „Schon in meiner Zeit beim BSV Berg im Gau (vom Sommer 2015 bis zum Spätherbst 2017; Anm. der Red.) hatte ich in dieser Region nur gute Erfahrungen gemacht. Hier ist das Drumherum bei den Vereinen einfach super – und das ist aus meiner Sicht deutlich mehr wert, als woanders vielleicht einen ,Fuchzger’ mehr zu verdienen“, so der Ingolstädter.

Mannschaft steht komplett hinter ihrem Chef

Trotzdem gingen die bislang eher dürftigen DJK-Ergebnisse auch an ihm selbst nicht spurlos vorüber. „Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, ob von meine Seite alles passte“, räumt der 37-Jährige ein: „Aber dennoch hatte ich grundsätzlich immer den Wunsch, auch in der Saison 2023/24 noch in Brunnen zu arbeiten. Und als ich dann das Feedback von den Spielern ebenso wie vom Verein selbst bekam, dass sie weiterhin hinter mir stehen, sprach endgültig nichts mehr gegen eine Vertragsverlängerung hier.“

Seine große Hoffnung: „Irgendwann muss das Spielglück zu uns zurückkommen.“ Ansonsten habe ja, da ist sich Kornherr mit Hermann absolut einig, in der bisherigen Saison „sehr viel schon sehr gut gepasst“. „Dass wir hervorragend kicken können und eine gute Spielintelligenz besitzen, haben wir ja gerade auch erst beim Sparkassenturnier in der Halle bewiesen, als wir erstmals in der Vereinsgeschichte auf Platz drei landeten“, so der Cheftrainer durchaus stolz

SZ