Bezirksliga Schwaben Nord
Die nächste Führung verspielt

Nach 1:0 nur 1:1 in Wörnitzstein : VfR Neuburg rutscht sogar auf den Relegationsplatz ab

25.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:18 Uhr

Torjubel bei der Egen-Elf: Die Fans würden solche Szenen gern öfter sehen. Foto: Worsch

Wörnitzstein – Das Problem des VfR Neuburg in dieser Saison wird fast schon zum Treppenwitz: Die achte 1:0-Führung im zehnten Saisonspiel reichte beim 1:1 in Wörnitzstein zum sechsten Mal nicht für einen eigenen Sieg. So fällt die Bilanz nach der Englischen Woche doch ernüchternd aus: drei Spiele, vier Punkte, der Absturz auf den Abstiegsrelegationsplatz.

Wobei sich Alexander Egen bei den Bedingungen im Donauwörther Stadtteil Wörnitzstein schon vorher ein Unentschieden ganz gut hätte vorstellen können. Der enge Platz, der tiefe Rasen (nach bereits zwei Partien zuvor am selben Tag) – „da waren vor allem lange Bälle und viel Kampf angesagt“, so der Neuburger Spielertrainer, der daraus schlussfolgert, „dass es eigentlich ein klassisches 0:0-Spiel war“. Zumindest so lange, bis seine Mannschaft dann – wie fast immer in dieser Bezirksligasaison – doch mit 1:0 in Führung lag.

Zehn-Minuten-Strafe

Während einer Zehn-Minuten-Strafe für die Gastgeber – statt der Fabian Müller nach einem Foul an Sebastian Stegmeir aus Neuburger Sicht Rot hätte sehen müssen (34.) – war Benedikt Vollnhals zur Stelle. Schon zum sechsten Mal in dieser Saison (43.). Auch danach, meint Egen, „haben wir das Ganze eigentlich sehr gut verteidigt, waren stabil“. Und tatsächlich hatte Dominik Jozinovic im VfR-Tor nicht wirklich viel zu tun. Dann, zehn Minuten vor Schluss, rutschte der eine, fiese Ball aber trotzdem irgendwie in den Neuburger Strafraum, was Daniel Habersatter mit dem Ausgleich bestrafte (80.) – ebenfalls wie fast immer in dieser Saison.
Danach hätte der VfR die Partie angesichts einer guten Wörtnizsteiner Schlussphase sogar noch verlieren können. Das wäre bei einem klassischen Unentschieden-Spiel, in dem die Neuburger in Führung lagen, aber wohl auch des Guten zu viel gewesen.

„Wir sind als Team aufgetreten“

Der Punkt bei dieser unangenehmen Auswärtsaufgabe sei ja nicht so verkehrt, weiß auch Egen. Zumal die Mannschaft unter schwierigen Bedingungen dagegengehalten und Charakter gezeigt habe. „Wir sind als Team aufgetreten“, bekräftigt der 33-Jährige. Das sei alles positiv. Doch letztlich bringt das fünfte Remis (so viele hat kein anderes Team der Liga) die Neuburger eben auch nur in Mini-Schritten voran, beziehungsweise lässt sie sogar vorerst auf den Relegationsplatz abrutschen, was der Absteiger ja noch aus seiner vergangenen Saison schmerzlich in Erinnerung hat.
„Ich sehe uns eigentlich nicht als Abstiegskandidat“, sagt Egen, was ja auch in der vergangenen Saison lange Zeit die Neuburger Einschätzung war – bis es zu spät war. Doch tatsächlich lassen sich beide Spielzeiten (schon wegen des Umbruchs im Kader) wohl kaum miteinander vergleichen. „Ich merke, dass die Mannschaft intakt ist, dass sie lebt“, so Egen weiter, der anfügt: „Und ich bin nach wie vor überzeugt, dass der Weg, den wir in diesem Sommer eingeschlagen haben, der richtige ist.“
Darüber werden nun ziemlich sicher schon die beiden nächsten Spiele Aufschluss geben, in denen der VfR hintereinander auf die beiden abgeschlagenen Schlusslichter der Tabelle trifft. Beide – der FC Affing (Heimspiel am nächsten Samstag, 1. Oktober) und der TSV 1861 Nördlingen II (Auswärtsspiel am 9. Oktober) –
haben in dieser Bezirksligasaison noch nicht gewonnen, in neun Partien jeweils nur zweimal Unentschieden gespielt. Ein Ergebnis, das für die Neuburger in diesen entscheidenden Partien – anders als vielleicht in Wörnitzstein – eine große Enttäuschung wäre.

DK

Aufstellung VfR: Dominik Jozinovic, Marcel Mehl, Sebastian Rutkowski (77. Marco Bader), Sebastian Stegmeir, Moritz Bartoschek, Maximilian Christl, Sebastian Habermeyer, Real Morina (63. Semih Coklar), Matthias Riedelsheimer, Tobias Vollnhals, Benedikt Vollnhals (63. Attila Demir)

Tore: 0:1 Benedikt Vollnhals (43.), 1:1 Daniel Habersatter (80.)

Schiedsrichter: Moritz Osteried mit seinen Assistenten Felix Scherer und Jonathan Maier

Zuschauer: 100