Fussball, A-Klasse Aichach
Derby-Dramatik bis zur 96. Minute

TSV Weilach gelingt gegen den SV Hörzhausen der späte Ausgleich – Ernüchternde Abfuhr für den FC Schrobenhausen

11.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:48 Uhr

Die Nerven behalten: Weilachs Jonas Breitsameter (r.) erzielte hier per Elfmeter in allerletzter Sekunde den 2:2-Endstand. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Der bisherige Tabellenführer aus Waidhofen konnte sich an seinem spielfreien Wochenende recht entspannt ansehen, was die Konkurrenz in der A-Klasse Aichach so treibt – die ja in erster Linie TSV Hollenbach II heißt. Nachdem der SVW bei der Landesligareserve vor zwei Wochen selbst mit 1:6 unter die Räder gekommen war, musste an diesem Sonntag der FC Schrobenhausen dran glauben – wodurch die Hollenbacher die Waidhofener wieder an der Spitze abgelöst haben.

• FC Gerolsbach II - BC Aichach II 3:4: Ob die zweite Niederlage in Folge Spuren hinterlassen wird? „Ganz und gar nicht“, ist sich FCG-Abteilungsleiter Korbinian Reiner sicher. Denn schon gar nicht das Spiel in Waidhofen vor einer Woche (1:5-Niederlage), aber auch nicht die Partie gegen die BCA-Reserve sei eine Pflichtaufgabe auf dem Weg zum Klassenerhalt gewesen. Abwegig war mindestens ein Punkt gegen Aichach II jedoch nicht. „Es war eigentlich ein ausgeglichenes Spiel, dessen Ergebnis sich spektakulärer liest, als es war“, sagt Reiner, der die Gäste offensiv als etwas „abgeklärter“ und vor allem durch Arthur Vogel stets gefährlich beschreibt. Der erzielte übrigens auch die Führung für den BCA II (10.), die der FCG II durch Sven Böhm (22.) und Lucas Felber (32., Elfmeter) vorerst drehte. Drei weiteren Gegentreffern – durch Eren Akin (41.), erneut Vogel (59.) und ein Eigentor von Felber (76.) – hatten die Gastgeber dann aber nur noch Felix Bauers 3:4 entgegenzusetzen (83.). „Die Stimmung bei uns ist trotzdem gut“, sagt Reiner, der überzeugt ist, „dass auch die Ergebnisse bald wieder kommen“.

• TSV Weilach - SV Hörzhausen 2:2: Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen: Denn die einen sahen den TSV Weilach in diesem Prestigeduell stärker, andere den SV Hörzhausen. Ein Unentschieden ist demnach wohl auch das gerechte Endresultat. Davor lagen aber 96 turbulente Derby-Minuten, die schon früh durch Stefan Stegmayers Treffer für den vermeintlichen Außenseiter aus Hörzhausen eingeleitet wurden (5.). Als dann Simon Singbartl SVH-Routinier Dominik Mareth schubste – auch hier gibt es etwas unterschiedliche Beurteilungen – sah der Weilacher Rot (23.). Ein 0:1-Rückstand und rund 70 Minuten Unterzahl: Die Derby-Verhältnisse schienen sich in dieser Phase in Richtung Hörzhausen zu verschieben. Doch ab sofort rissen sich die Gastgeber noch mehr zusammen und erzielten durch Alexander Tyroller den Ausgleich (62.). Das war aber längst nicht alles, denn dieses Derby hatte noch mehr parat: viele Chancen, harte Zweikämpfe und auch hitzige Szenen, die ja irgendwie dazugehören. Zunächst brachte Stegmayer den SVH erneut in Führung (79.), doch auch jetzt kämpfte Weilach weiter – und wurde in der Nachspielzeit mit einem Elfmeter belohnt, den Jonas Breitsameter verwandelte (90.+6). „Kein Punkt für uns wäre absolut unverdient gewesen“, sagt TSV-Abteilungsleiter Sebastian Näßl, der aufgrund des Spielverlaufs damit zufrieden ist – was auf Hörzhausener Seite anders aussieht. „Das war schon extrem bitter für uns“, sagt SVH-Abteilungsleiter Andreas Grepmair nach dem späten Ausgleich.

• TSV Hollenbach II - FC Schrobenhausen 6:0: Man könne ja immer noch irgendwelche Ansätze, Erklärungsversuche, Ausreden oder was auch immer suchen, sagt Stephan Rausch. Doch in diesem Fall fällt dem FCS-Vorsitzenden die Analyse der Niederlage sehr leicht. „Hollenbach II war einfach besser“, sagt er und ergänzt: „Zu einer solchen Mannschaft fehlt uns eben doch noch ein Stück.“ So waren die Gäste zwar nicht hoffnungslos unterlegen oder wurden komplett auseinandergenommen – „aber der TSV II hat in einer bestimmten Phase seine Treffer erzielt, sodass bei uns die Luft raus war“, so Rausch. Der Schrobenhausener spricht dabei vom Zeitraum direkt nach der Halbzeitpause, als vier verschiedene Hollenbacher – der TSV hatte dank Fabian Trautmann bis dahin „nur“ mit 1:0 geführt (16.) – innerhalb von zehn Minuten vier Treffer nachlegten: nämlich Michael Mahl (48.), Maximilian Eberhard (54.), Bastian Fischer (56.) und Stefan Dax (58.). Damit war die Partie aus FCS-Sicht gelaufen, was Lukas Davids 6:0 (85.) nicht mehr groß verschlimmerte. „Wir müssen unsere Siege wieder gegen andere Teams einfahren“, so Rausch.

SZ