Bezirksliga Schwaben Nord
Der VfR Neuburg möchte ein eher unangenehmes Fußballjahr zumindest versöhnlich beenden

18.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:03 Uhr

„Nochmal alles raushauen“ will die Egen-Elf im letzten Spiel vor der Winterpause. Gegen Meitingen erhofft sich der VfR (im lila Trikot) einen Sieg, wie er gegen Affing gelungen ist, hier eine Szene aus dieser Begegnung. Foto: Bartenschlager

Neuburg – Das Fußballjahr des VfR Neuburg endet nur in der Bezirks- und nicht in der Landesliga. Das war ja schon länger klar, fällt aber beim Rückblick auf 2022 natürlich noch einmal besonders ins Gewicht. Zumindest könnte es die Mannschaft mit einem Auswärtssieg beim TSV Meitingen (Sonntag, 14 Uhr) noch versöhnlich abschließen, ehe in der Winterpause wohl auch ein paar richtungsweisende Entscheidungen bevorstehen.

Einen Rückblick und einen Ausblick habe es bei der Mannschaftsbesprechung vor dem letzten Spiel noch einmal gegeben, erzählt Alexander Egen. Ein Traumjahr sei 2022 ja nicht gerade gewesen, sagt der Spielertrainer mit etwas Galgenhumor, „das ist ja kein Geheimnis.“ Doch zumindest folgte nach dem Abstieg aus der Landesliga und einem Stolperstart in die Bezirksligasaison (sieben Punkte nach den ersten sieben Spielen) eine gewisse Konstanz. 19 Punkte hat der VfR aus den vergangenen zehn Partien geholt, also fast zwei pro Spiel. „Mit diesem Schnitt über die gesamte bisherige Saison wären wir wohl weiter vorne dabei“, ahnt Egen. Tatsächlich wäre der VfR damit aktuell Tabellendritter.

Mit den Entwicklungen zufrieden

In Wahrheit sind die Neuburger aber „nur“ Sechster und trotzdem ist Egen mit den Entwicklungen zum Ende des Jahres recht zufrieden. „Wir haben etwas gebraucht, bis wir reingekommen sind“, bilanziert er. „Aber in den vergangenen beiden Monaten machten wir einen immer stabileren Eindruck.“ Auswärts beim Tabellenzehnten in Meitingen – gegen den die Neuburger im Hinspiel einen überzeugenden 4:0-Heimsieg feierten – werde man nun noch einmal „alles reinhauen, was noch im Tank ist“, verspricht der 33-Jährige. Sollte das Jahr dann mit einem weiteren Sieg und bestenfalls Platz vier enden, dann würde es aus sportlicher Sicht zumindest ein versöhnliches Weihnachtsfest geben. „Wir könnten auf jeden Fall so selbstbewusst sein, dass wir keine Abstiegssorgen mehr haben“, betont Egen, sagt aber auch: „Nach oben wird auch nicht mehr viel gehen, so ehrlich muss man sein.“

Die Winterpause nutzen

Und damit ist der Neuburger also schon beim zweiten Teil, dem Ausblick auf das nächste Jahr oder zunächst mal auf die bevorstehende Winterpause. Je besser der VfR in dieser Zeit dasteht, umso entspannter könnten dann wohl auch ein paar Entscheidungen fallen, die in den nächsten Wochen und Monaten anstehen. Zum Beispiel die Frage, ob der Kader in der Pause noch einmal verstärkt werden soll. Egen sagt dazu: „Sollte sich etwas Passendes ergeben, würden wir sicher nicht Nein sagen.“ Aber es müsse schon ein Spieler sein, der nicht in erster Linie perspektivisch, sondern schnell weiterhelfe. Ein solcher sei schwer zu finden.

Doch auch über grundsätzlichere Fragen wird man sich beim VfR wohl austauschen. Zum Beispiel darüber, wie es im Sommer weitergeht: ob der Verein den Kader danach ausrichten wird, dass er schnellstmöglich in die Landesliga zurückkehren kann oder ob es eher ein – vermutlich mehr Geduld erfordernder – Weg mit vielen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs werden soll.

Auch die Personalien auf der Trainerposition werden dabei wohl (beidseitig) auf den Prüfstand gestellt, wobei Egen seinen „Heimat- und Herzensverein“, wie er den VfR nennt, schon gerne noch weiterentwickeln und zurück in die Erfolgsspur führen würde. Im Jahr 2022 ist das kaum gelungen, das weiß der 33-Jährige selbst am besten. Da geht der Blick also lieber nach vorne – auf ein aus VfR-Sicht hoffentlich besseres 2023.

DK