Fussball, A-Klasse Aichach
Den Tabellenführer gestürzt

Der SV Hörzhausen fügt dem TSV Hollenbach II beim 2:1 dessen erste Saisonniederlage zu

13.11.2022 | Stand 20.09.2023, 1:52 Uhr

Routinier, Antreiber und Torschütze: Hikmet Gökarslan (2. v. r.) schaffte mit dem SV Hörzhausen eine Riesenüberraschung. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Der TSV Hollenbach II hat sein erstes Saisonspiel verloren – und das aus Altlandkreissicht erfreulicherweise beim SV Hörzhausen. Damit hat der SVH aber nicht nur etwas für sich getan, sondern auch für den SV Waidhofen, der nach seinem 2:1-Heimsieg gegen die WF Klingen neuer Tabellenführer ist.

• TSV Weilach - FC Gerolsbach II 0:0: „Das war für unsere Ansprüche viel zu wenig“, sagt Sebastian Näßl. Und da es nun einmal die Ansprüche des TSV sind, um den Aufstieg mitzuspielen, ist der Abteilungsleiter über ein Unentschieden im letzten Spiel des Kalenderjahres entsprechend verärgert. Näßl bezeichnet das sonntägige Derby sogar als eines zwischen „Not und Elend“ – und sagt selbstkritisch, dass seine Grünweißen mit Ausnahme von drei Aluminiumtreffern nichts zustande gebracht hätten, um den FCG II ernsthaft zu gefährden. Das traf in diesem eher unattraktiven Herbstkick allerdings auf beide Seiten zu. Während die Gerolsbacher jedoch insgesamt hervorragend mit ihrer Situation leben können, verabschieden sich die am nächsten Wochenende spielfreien Weilacher mit großer Unzufriedenheit in die Winterpause – was sich bei Sebastian Näßl so anhört: „Wenn man die Geschenke der anderen nicht annimmt, hat man da vorne auch nichts zu suchen.“

• SV Hörzhausen - TSV Hollenbach II 2:1: Das Spiel gedreht, den Tabellenführer besiegt: Völlig klar, dass die Stimmung in Hörzhausen am Sonntagabend besonders gut war – auch bei Abteilungsleiter Andreas Grepmair. „Wer hätte denn geglaubt, dass wir Hollenbach II schlagen?“, jubelt er und findet die Antwort in den eigenen Reihen – bei seiner leidenschaftlich kämpfenden Mannschaft, die auch nach dem Hollenbacher Führungstor durch Julian Nefzger (47.) noch genau daran glaubte. „Wir haben uns nicht entmutigen lassen“, sagt Grepmair: „Wir wussten außerdem, dass es vor allem über den Kampf gehen würde. Und das haben wir bravourös gemacht.“ Doch auch ein paar spielerische Elemente blitzten beim SVH immer wieder auf, sodass es nicht unverdient war, wie Hikmet Gökarslan (61.) und Philipp Huber (77.) die Partie drehten – und dem zuvor ungeschlagenen Spitzenreiter damit seine erste Niederlage zufügten.

• SV Waidhofen - WF Klingen 2:1: Jürgen Filps Analyse hört sich recht ähnlich an wie in den vergangenen Wochen. „Denn wie wir die drei Punkte geholt haben“, sagt der SVW-Trainer, „ist mir am Ende relativ egal“. Es gehe aktuell um die Ergebnisse. Und da darf man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass der SVW in den vergangenen Wochen – mit jetzt sieben Siegen in Folge – einen guten Job machte. Dass dabei auch immer mal wieder ein paar glücklichere Erfolge dabei waren – wer mag es dem Team verdenken, das gegen Klingen durch Lukas Resner in Führung ging (30.), diese dann trotz guter Gelegenheiten nicht ausbaute, um sich stattdessen kurz vor Schluss über den überraschenden Ausgleich von Moritz Aidelsburger zu ärgern (88.). Allerdings nur so lange, bis ein sehr später sowie von Kevin Hauke verwandelter Elfmeter (90.+5) doch noch zum Waidhofener Jubel führte. „Das nehmen wir dann halt mit“, grinst Filp. Genauso wie übrigens die Tabellenführung – mit jetzt drei Punkten Vorsprung auf dem TSV Hollenbach II.

• FC Igenhausen - FC Schrobenhausen X:0: Stephan Rausch war am Sonntag bei sonnigem Herbstwetter mit dem Fahrrad unterwegs. Noch viel lieber allerdings hätte er zur selben Zeit in Igenhausen um A-Klassen-Punkte gekämpft. Der FCS-Vorsitzende war jedoch einer der wenigen Spieler, der dafür offenbar Zeit und Lust gehabt hätte, sodass er innerhalb kurzer Zeit schon das zweite Saisonspiel absagen musste – was Rausch spürbar wehtut. Und es wird noch schlimmer: „Denn auch für nächste Woche sehe ich ein großes Fragezeichen“, sagt der 36-Jährige mit niedergeschlagener Stimme. Die dritte Absage wäre dann gleichbedeutend mit dem Schrobenhausener Ausschluss aus der weiteren Punktrunde 2022/23. Oder, ein bisschen anders ausgedrückt: Man muss sich nach einem tollen Saisonstart aktuell wohl riesige Sorgen um den Traditionsverein machen.

SZ