Fussball, Kreisklassen
Den Klassenprimus massiv geärgert

BSV Berg im Gau knöpft SV Klingsmoos immerhin einen Punkt ab – Glanzloser, aber wichtiger Erfolg für FC Gerolsbach

06.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:41 Uhr

Luftkampf: Am Ende befand sich Michael Haas (l.) mit seinem BC Aresing wieder auf dem harten Boden der Tatsachen. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Schrobenhausen – Der unangefochtene Spitzenreiter der Kreisklasse Aichach, der SV Klingsmoos, musste zum Rückrundenauftakt zwar Federn lassen – aber sein Sieben-Punktepolster schmolz trotzdem nicht zusammen, da die zweitplatzierte SG Münster/Holzheim ebenfalls nicht gewann (1:1 beim SC Ried). In der Aichacher Gruppe setzte sich der führende FC Gerolsbach wieder etwas von seinen beiden hartnäckigsten Verfolgern ab.

Kreisklasse Neuburg

BSV Berg im Gau - SV Klingsmoos 1:1: In der gesamten Hinserie hatten die Klingsmooser nur einmal nicht als Sieger den Platz verlassen (2:2 gegen den FC Zell/Bruck), dementsprechend hoch ist nun das Berg im Gauer Remis gegen den souveränen Spitzenreiter zu bewerten. Wolfgang Seel, der Fußball-Abteilungsleiter des BSV, wirkt trotzdem ein bisschen traurig: „Der Tabellenführer wäre an diesem Tag zu packen gewesen.“ Wobei, die erste Halbzeit verlief nicht wirklich nach Wunsch für die Platzherren: „Bis zum Pausenpfiff brachten wir in der Tat nichts Zwingendes zustande, bis dahin befanden wir uns mit den Klingsmoosern noch nicht auf Augenhöhe“, berichtet Seel. So ging der Berg im Gauer 0:1-Rückstand nach 45 Minuten zwar in Ordnung – aber wie das Gegentor fiel, war schon arg kurios, nämlich durch einen von Marco Veitinger direkt verwandelten Eckstoß (9.). Nach dem Seitenwechsel stellte der BSV um, kam prompt immer besser in die Partie und drängte auf den Ausgleich. In der 77. Minute war’s so weit: Spielertrainer Martin Froncek verlängerte einen Einwurf weiter auf Fabian Brucklachner – und der 21-Jährige vollendete zum 1:1. „Diese Situation war im Training exakt so einstudiert worden. Umso schöner war’s, dass es nun auch im Spiel so klappte“, freut sich Seel. In der Tabelle ist sein BSV weiterhin auf der fünften Position zu finden – allerdings schon 14 Zähler hinter dem Klassenprimus SV Klingsmoos.

SV Steingriff - TSV Burgheim 2:2: „Dieses Remis war gerecht – und wir können auch gut damit leben“, meint Hans Kramlich. Die erste Halbzeit ging noch klar an die Gäste aus Burgheim. „Sie wirkten bis zum Pausenpfiff deutlich aggressiver, deutlich wacher. Wir hingegen bekamen keinen richtigen Zugriff auf das Spiel, brachten keine klaren Aktionen zustande“, berichtet der SVS-Pressesprecher. So fiel das 1:0 des TSV durch Tobias Mittelhammer keineswegs mehr überraschend (16.) – und nach einer verunglückten Abwehr der Lilaweißen im Anschluss an eine Flanke erhöhte Markus Kugler sogar auf 2:0 (31.). „Nach dem Seitenwechsel wurde es aber ein ganz anderes Spiel“, erzählt Kramlich: „Plötzlich hatten wir das Heft in der Hand und wollten das Blatt unter allen Umständen wenden.“ Eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe für Burgheims Lukas Niemann (58.) half dem SVS zusätzlich auf die Sprünge, nach Pass von Dominik Hundemer nutzte Patrick Eckstein diese Überzahlphase zum Abschlusstreffer aus (65.). Der 2:2-Ausgleich ging schließlich auf das Konto von Paul Stephenson: Nach einem Eckstoß jagte der Routinier die Kugel vehement in die Burgheimer Maschen (80.). Aber trotz des Punktgewinns ging es für die Steingriffer nicht weiter nach vorne, stattdessen belegen sie im Klassement weiterhin den achten Platz.

Kreisklasse Aichach

FC Gerolsbach - SV Ottmaring 1:0: „Ein schlechtes Spiel fand für uns doch noch ein glückliches Ende“, sagt Korbinian Reiner erleichtert. Nein, fußballerisch verwöhnt wurden die Zuschauer in Gerolsbach an diesem Sonntag nicht. „Zugegeben, wir hatten in der Vorwoche gegen die DJK Stotzard verloren. Trotzdem kann ich es mir nicht so recht erklären, weshalb wir nun so dermaßen verunsichert wirkten“, verrät der FCG-Fußballchef. Zwar agierten die Schwarzweißen stets spielbestimmend, wiesen deutlich mehr Ballbesitz auf – „aber das war vom SV Ottmaring wohl exakt so geplant gewesen “, so Reiner: „Er wollte tief stehen, die Ränge für uns extrem eng machen – und dann mit schnellen Gegenstößen für Gefahr sorgen.“ Folgerichtig wurde es für den Tabellenführer aus Gerolsbach ein regelrechtes Geduldsspiel. Und in jenem fiel in der 79. Minute der alles entscheidende Treffer, als Daniel Fischer nach Zuspiel von Matthias Steurer gekonnt vollendete. „Für uns zählten an diesem Sonntag nur die drei Punkte. Und dass sich die DJK Stotzard sowie der TSV Kühbach im Verfolgerduell mit einem Remis trennten, kam uns zusätzlich zugute“, sagt Reiner.

TSV Schiltberg - BC Aresing 3:1: „Es ist wieder eine Struktur bei uns erkennbar, wir haben wieder toll miteinander gekämpft“, berichtet Sebastian Schreier. Der BCA-Pressesprecher weiter: „Prompt war an diesem Sonntag nicht zu sehen, wer in der Tabelle eher vorne steht und wer eher hinten. Hätten wir unsere Großchancen nur ein bisschen besser genutzt – wir hätten auf jeden Fall etwas Zählbares mit nach Hause genommen.“ Tatsächlich ging es kaum noch auf die berühmte Kuhhaut, was die Aresinger in Schiltberg im Sachen Topgelegenheiten liegen ließen. Mathias Höß (11./50.), Florentin Gaßner (16.), Michael Haas (21.) und Dominik Hormann (32.) – sie hätten die Gelbschwarzen nicht nur in Führung bringen können, sie hätten es eigentlich müssen. Auf der anderen Seite gab es dann Elfmeter für die Platzherren, und Robin Streit verwandelte diesen souverän (58.). Stefan Brunner ließ per Kopf sogar das Schiltberger 2:0 folgen (65.), aber selbst davon ließen sich die Aresinger nicht verrückt machen. Sie versuchten es unermüdlich weiter – und nachdem er in der 72. Minute noch Pech mit einem Pfostenknaller hatte, gelang Hormann per Foulelfmeter doch noch das 1:2-Anschlusstor (89.). Mehr wurde es allerdings nicht aus BCA- Sicht. Im Gegenteil: In der 92. Minute musste der Tabellenvorletzte gar noch das 3:1 des TSV Schiltberg durch Robin Streit hinnehmen.

SZ