Kreisklassisten aus dem Altlandkreis Schrobenhausen
BSV Berg im Gau mit etwas Glück nun ganz oben im Klassement, TSV Hohenwart chancenlos

25.09.2023 | Stand 25.09.2023, 13:53 Uhr

Vom FC Illdorf nicht zu stoppen: Spielertrainer Andreas Brumm (Mitte) und sein SV Steingriff. Foto: M. Schalk

Führungswechsel in den Kreisklassen Neuburg und Aichach: Seit dem gestrigen Sonntag stehen nun der BSV Berg im Gau sowie der TSV Schiltberg ganz oben. Nichts Neues hingegen in der Gruppe Donau/Isar II: Hier bleibt der TSV Lichtenau das Maß aller Dinge.

Kreisklasse Aichach

SV Ried - SC Mühlried 2:1: Sebastian Slupik ist hin- und hergerissen. Einerseits hatte seine Truppe einen starken Auftritt hingelegt, hatte einen noch ungeschlagenen Gegner am Rande einer Niederlage − und am Ende musste sie doch mit leeren Händen nach Hause fahren. „Zugegeben, aktuell überwiegt noch die Enttäuschung darüber“, gibt der SCM-Spielertrainer ehrlich zu: „Aber das ändert vielleicht schon morgen oder übermorgen.“ Der Hauptvorwurf, der den Mühlriedern am Sonntagnachmittag gemacht werden konnte: Sie nutzten ihre Topmöglichkeiten nicht konsequent genug. „Wir hatten in der Tat genug davon, um das Ding locker heimzufahren“, berichtet Slupik. Aber egal, ob er selbst – oder Mustafa Halici, Niklas Müller, Daniel Schmid oder Oliver Gumin: Sie ließen zum Teil unglaubliche Gelegenheiten liegen. Auf der anderen Seite reichte schon ein SCM-Missverständnis aus, damit Daniel Holzmann den SV Ried in Führung schoss (57.). Die Mühlrieder Antwort darauf konnte sich aber sehen lassen: Tahsin Hiziroglu schickte Daniel Schmid auf die Reise, und dessen kluge Hereingabe wurde dann von Samuel Spielberger gekonnt zum Ausgleich verwertet (66.). Ja, zumindest dieses Remis hätten sich die Mühlrieder hundertprozentig verdient gehabt. Aber dass Fußball nicht immer gerecht ist, zeigte sich auch an diesem 24. September wieder –− denn in der fünften Minute der Nachspielzeit bekam der SV Ried doch nochmals einen Freistoß zugesprochen, und Fabian Wittmann beförderte diesen zum schmeichelhaften 2:1-Siegtreffer für die Platzherren ins Netz. Der SCM bleibt somit Tabellenvorletzter.

Kreisklasse Neuburg

SV Steingriff - FC Illdorf 4:1: „Im Vergleich zu unserer 0:2-Niederlage eine Woche zuvor in Rohrenfels sind wir diesmal wieder deutlich konzentrierter zu Werke gegangen“, freut sich SVS-Pressesprecher Hans Kramlich. Und das reichte gegen einen vor allem in der Offensive extrem harmlosen FC Illdorf locker zu einem souveränen Arbeitssieg. Bereits beim allerersten Angriff brachte Tobias Wintermayr das Kunststück fertig, die Kugel freistehend aus zehn Metern Entfernung am leeren Tor vorbeizuschießen. „Aber diesen Fauxpas hat er dann, im Laufe der Partie, gleich mehrmals gutgemacht“, berichtet Kramlich. Oder, um es ein bisschen anders auszudrücken: Letztlich gelangen Wintermayr gleich drei Treffer an diesem Samstagnachmittag. Nach seinem ersten Streich in der 24. Minute verloren die Steingriffer jedoch, warum auch immer, etwas den Faden. Prompt fingen sie sich kurz nach dem Seitenwechsel sogar den Ausgleich ein – allerdings nicht aufgrund eines schönen Illdorfer Angriffs, sondern durch ein Eigentor von Moritz Kydal (56.). „Anscheinend haben wir diesen Wachmacher gebraucht“, mutmaßt Kramlich: „Denn danach lief es wieder.“ Vor allem bei Wintermayr, der mit zwei Treffern innerhalb von fünf Minuten auf 3:1 stellte (63./68.). Kapitän Sebastian Heinzlmeier setzte dann den Schlusspunkt zum 4:1 (90.). In der Tabelle ist der SV Steingriff jetzt an fünfter Stelle zu finden.

FC Zell/Bruck - DJK Langenmosen 1:1: „Ab und zu muss man auch mit einem Punkt zufrieden sein können“, sagt DJK-Fußballboss Roland Stegmayr. Erst recht nach einem zerfahrenen Match, in dem spielerische Leckerbissen absolute Mangelware blieben. Durch Daniel Vetter waren die Langenmosener sogar in Rückstand geraten (15.), ehe Tim Weber Mitte der zweiten Halbzeit ausglich (68.). Was Stegmayr deutlich mehr störte als die Tatsache, dass durch das Unentschieden zwei Zähler liegen gelassen wurden: Die Langenmosener mussten mit gleich zwei Verletzten die Heimreise antreten. So zog sich Sebastian Stöckl ebenso eine Blessur am Sprunggelenk zu wie Stefan Wintermayr. „Es bleibt nur zu hoffen, dass es bei Beiden nichts Schlimmeres ist“, so Stegmayr. Noch ein kurzer Blick auf das Tableau: Dort fiel die DJK um gleich zwei Positionen zurück – vom vierten auf den sechsten Rang.

SC Ried - BSV Berg im Gau 2:3: Der BSV ist dank dieses Dreiers neuer Spitzenreiter! „Aber dafür benötigten wir eine Menge Glück“, räumt Abteilungsleiter Wolfgang Seel ganz ehrlich zu. Zunächst lag’s an ihrer Abschlussschwäche, dass die Berg im Gauer nicht schon frühzeitig alles klarmachten. So netzte lediglich Chef-Spielertrainer Martin Froncek vor dem Pausenpfiff ein (30.), ansonsten wurden Chancen en masse von den Gästen vergeben. Und das rächte sich kurz nach dem Seitenwechsel: 1:1 durch Ermon Sulejmani (51.). Zwar brachte Fabian Busch die Gäste schnell wieder in Führung (57.) – aber nach der Gelb-Roten Karte für Co-Spielertrainer Michael Kuxhausen (61.) sowie den erneuten Rieder Ausgleich durch Mohammad Mirzada (85.) schien ein Berg im Gauer Auswärtssieg doch immer unrealistischer zu werden. Zumindest bis zur 90. Minute: Da nämlich bekam der BSV noch einen letzten Freistoß zugesprochen (Seel: „Der Schiedsrichter hat es mit diesem Pfiff extrem gut für uns gemeint“) – und Froncek verwandelte diesen eiskalt zum schmeichelhaften 3:2 für die Seinen.

Kreisklasse Donau/Isar II

TSV Lichtenau - TSV Hohenwart 5:1: „Man hat in diesem Spiel deutlich gesehen, dass das Team aus Lichtenau nicht zu Unrecht ganz oben in der Tabelle steht“, sagt Hohenwarts Cheftrainer Patrick Spieler. Die wohl größte Stärke der Platzherren war an diesem Sonntag ihre gnadenlose Effizienz. So lagen sie dank Boris Manko (29.) und Mentor Haliti (39.) schon beim Pausenpfiff vorentscheidend mit 2:0 vorne. „Nach dem Seitenwechsel haben wir zwar nochmals alles probiert, aber die Lichtenauer zogen uns dann mit schönen Kontertoren endgültig den Zahn“, so Spieler. Genauer ausgedrückt stellte Peer Wittmer auf 3:0 (52.), – und nach dem Hohenwarter Anschlusstreffer durch Nico Prause (67.) machten Wittmer (69.) sowie Haliti (89.) komplett den Deckel drauf. Also 5:1 am Ende für die Gastgeber – „und das muss ich schon erst noch verdauen“, gibt Spieler enttäuscht zu. Im Zwischenklassement ging es für seine Hohenwarter auf den sechsten Rang zurück – mit jetzt bereits sieben Punkten Rückstand auf den führenden TSV Lichtenau.

SZ