Fussball, Regionalliga Bayern
Bretter statt Brustlöser

Für den FC Pipinsried beginnen mit dem Auswärtsspiel in Unterhaching schwere Wochen

16.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:38 Uhr

Stehen vor einer mächtigen Hürde: Nickoy Ricter (hinten) und sein FC Pipinsried. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Pipinsried –Dass sich der FC Pipinsried vor großen Gegnern nicht verstecken muss, hat er in seinen Regionalligajahren immer wieder bewiesen. In der Vorsaison etwa mit einem Auswärtssieg beim späteren Drittligaaufsteiger in Bayreuth oder mit Unentschieden gegen Schweinfurt – und in Unterhaching. Bei der SpVgg, die Tabellenzweiter ist, muss der FCP auch am heutigen Samstagnachmittag (Anstoß um 14 Uhr) ran.
„In zehn Fußballspielen gegen die SpVgg Unterhaching, holst du vielleicht einmal ein Unentschieden oder einen Sieg“, sagt Pipinsrieds Sportlicher Leiter Tarik Sarisakal. Und natürlich hofft er insgeheim darauf, dass diese Quote so nicht stimmt. Dass der FCP stattdessen im dritten Regionalligaduell mit dem Aufstiegskandidaten zum zweiten Mal etwas mitnimmt, nachdem das schon vor einem guten Jahr geklappt hatte. Damals gab es Lob von Haching-Trainer Sandro Wagner für den spielerisch starken FCP – vor allem aber beim 1:1 einen Punkt für den mutigen Aufsteiger. „Für so etwas musst du schon einen absoluten Sahnetag erwischen“, weiß Sarisakal. Auf den hofft der Außenseiter an diesem Samstagnachmittag.
Einen Tag, wie ihn zuletzt die SpVgg Hankofen-Hailing – ebenfalls als krasser Außenseiter – in Unterhaching erwischt hatte, wo sie durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 2:1 gewann. Oder eben einen, wie ihn auch der FC Pipinsried in seiner noch jungen Regionalligageschichte schon mehrmals hinbekommen hat. Denn neben ein paar saftigen Niederlagen – 1:5 und 1:6 gegen den FC Bayern München II in der Vorsaison – gab es besonders gegen Topteams, die offensiv mitspielen, anstatt in erster Linie zu verteidigen, immer wieder auch begeisternde Pipinsrieder Auftritte (und Ergebnisse). Selbst die Heimspiele gegen die SpVgg Bayreuth und die SpVgg Unterhaching (jeweils 1:2 in der Hazrolli-Arena) waren 2021/22 keinesfalls eindeutige Angelegenheiten.
„Grundsätzlich ist jedes Spiel zu gewinnen“, sagt Sarisakal. Doch es käme halt immer auf die Umstände an – und die seien vor der Partie an diesem Samstagnachmittag so, „dass Unterhaching qualitativ eigentlich übermächtig ist, dass die SpVgg mit Würzburg die Meisterschaft unter sich ausmachen wird“, meint der Pipinsrieder. Was nicht heißen soll, dass der FCP das Auswärtsmatch im Alpenbauer-Sportpark bereits abschreibt. „Aber es wird schon sehr viel Konzentration und Selbstbewusstsein brauchen“, ahnt Sarisakal.
Nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Partien geht es für den FCP auch darum, den Mini-Negativtrend in der Regionalliga-Punktrunde sehr schnell zu stoppen, damit der Klub nach einer gefühlt guten Saison nicht doch bald wieder nach hinten abrutscht. Der nächste Gegner, beim Heimspiel am nächsten Freitagabend, heißt schließlich 1. FC Schweinfurt 05. „Es sind also nicht gerade Brustlöser, sondern schon zwei gewaltige Bretter, die es da zu durchbohren gilt“, so Sarisakal. Dass der FC Pipinsried auch das beherrscht, hat er in der Vergangenheit wie erwähnt schon öfter bewiesen.

SZ