Natürlich kann man die beiden Spielzeiten nicht direkt miteinander vergleichen: 2021/22 in der Landesliga und ein Jahr später, nach dem bitteren Abstieg, jetzt in der Bezirksliga. Es gab unterschiedliche Voraussetzungen, Kader und Ziele. Doch was auffällig ähnlich ist: Der VfR Neuburg wollte jeweils höher hinaus – und muss nach dem erfolglosen Abstiegskampf im Vorjahr aufpassen, dass er heuer nicht wieder in diesen hineinrutscht. Das 0:2 beim FC Horgau war am gestrigen Sonntag die zweite Niederlage in Folge.
Drei Punkte Vorsprung sind es zwar immer noch auf den TSV Rain II, der auf dem Relegationsplatz steht. Aber mit dem SC Bubesheim ist auch nur noch ein Konkurrent dazwischen, bei dem der VfR noch dazu in eineinhalb Wochen (6. April) auswärts ran muss.
„Wir sollten deshalb zusehen, dass wir vor allem gegen direkte Konkurrenten bald die nötigen Punkte holen“, sagt Abteilungsleiter Helmut Meier. Denn je länger das dauere, je näher der VfR möglicherweise der Abstiegszone kommt, desto mehr spiele auch der Kopf eine Rolle. „Das Problem ist, dass man dann noch mehr verkrampft“, so Meier. Wohl auch, weil die Erinnerungen an das Vorjahr bei manchen Spielern und natürlich bei den Trainern noch präsent sind – und in diesen wenig erfolgreichen Bezirksligatagen immer präsenter werden.
Nicht weit entfernt von einem Punktgewinn
In Horgau allerdings, so viel lässt sich festhalten, war der VfR von einem Punktgewinn nicht sonderlich weit entfernt. Er war eigentlich, wie Helmut Meier festhält, „sogar die spielbestimmende Mannschaft“, während der FCH offensiv eigentlich kaum stattgefunden hätte. Das Neuburger Problem war daher auch ein anderes: „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, so Meier, der zugibt: „Denn es war jetzt auch nicht so, dass wir eine Großchance nach der anderen hatten.“ Eine gefühlte Überlegenheit, ohne mehr daraus zu machen – ganz ähnlich wie beim Heimspiel gegen den VfL Ecknach (1:2) lief es auch beim ersten Auswärtspunktspiel nach der Pause.
Kaltschnäuziger Gegner
Denn auch diesmal war es der Neuburger Gegner, der schlicht und ergreifend kaltschnäuziger war, was sich nach über einer Stunde folgendermaßen darstellte: ein Angriff über außen, eine präzise Flanke – und Philip Meitinger erzielte per Kopf mit der ersten wirklichen Horgauer Chance das 1:0 (65.). Als der VfR Neuburg daraufhin versuchte, auf den Ausgleich zu drängen (wieder zu wenig effektiv), entschieden die Gastgeber mit Simon Blochums Treffer in der Nachspielzeit die Partie.
In der Saison 2021/22 hatte der VfR ja quasi die gesamte Saison im Abstiegskampf gesteckt. Davon ist er jetzt zwar immer noch ein gutes Stück entfernt. „Aber wir müssen schon aufpassen und uns auf die Hinterfüße stellen“, sagt Helmut Meier. Von alleine werde man diesen (noch) recht bequemen Vorsprung – vor allem auf die direkten Abstiegsplätze – bestimmt nicht ins Ziel bekommen. Vor allem nicht, wenn es in den nächsten Duellen mit direkten Konkurrenten ähnlich laufen sollte: Noch bevor es zum SC Bubesheim (punktgleich mit dem VfR) geht, kommt am nächsten Samstag (15 Uhr) der FC Stätzling (drei Punkte vor dem VfR) nach Neuburg.
DK
Aufstellung VfR: Robin Stamenkov, Marcel Mehl, Sebastian Rutkowski, Sebastian Stegmeir, Moritz Bartoschek, Maximilian Christl (81. David Kunz), Attila Demir (74. Efekan Eroglu), Sebastian Habermeyer, Real Morina (67. Nikolai Krzyzanowski), Matthias Riedelsheimer, Benedikt Vollnhals
Tore: 1:0 Philip Meitinger (65.), 2:0 Simon Blochum (90.+2)
Schiedsrichter: Tobias Sing mit seinen Assistenten Luca Berger und Patrick Huber
Zuschauer: 110
