Fussball, Kreisklasse Neuburg
Aus Steingriffer wird Scheyrer

Florian Hergeth tritt im Sommer neuen Trainerjob im Landkreis Pfaffenhofen an – „Von meinem Wohnort aus ein Katzensprung“

18.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:12 Uhr

Der jüngste Achtungserfolg des Florian Hergeth: Beim Hallenturnier um den Schrobenhausener Sparkassencup 2023 gelang es dem 37-Jährigen (l.), gemeinsam mit seinem Noch-Verein SV Steingriff bis ins Halbfinale zu marschieren. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Steingriff/Scheyern – Zunächst BSV Berg im Gau II, dann BC Aresing – und aktuell noch SV Steingriff: Die bisherigen Cheftrainerstationen von Florian Hergeth lagen allesamt im Altlandkreis Schrobenhausen. Aber das wird sich in diesem Sommer ändern, denn ab dem 1. Juli wird der 37-Jährige als verantwortlicher Coach beim ST Scheyern arbeiten.

Also weg aus dem Fußballkreis Augsburg, hinein in den Fußballkreis Donau/Isar: „Ich gebe zu, dass gerade das mich unheimlich reizt. Etwas Neues kennenzulernen, mal über die Grenzen des bisher Bekannten zu gehen: Ich freue mich jetzt schon riesig darauf – ebenso wie auf meinen Bald-Verein an sich“, verrät Hergeth.

Allein schon der Name „ST Scheyern“ habe bei ihm sofort großes Interesse geweckt. „Ein Traditionsklub, der in jüngerer Zeit immer wieder schöne Erfolge feierte und 2016/17 sogar eine Saison lang in der Bezirksliga zu Hause war“, so beschreibt der 37-Jährige die Schwarzgelben aus dem Landkreis Pfaffenhofen: „Als er sich dann bei mir meldete, das machte mich natürlich ein Stück weit stolz.“

Aber dabei blieb es nicht. Man unterhielt sich, man tauschte Gedanken aus. „Und ja, diese Gespräche verliefen aus meiner Sicht von Anfang an ,saugut’, um es sehr direkt auszudrücken“, berichtet Hergeth: „Die Vereinsstruktur der Scheyrer gefiel mir sofort – ebenso wie ihre klare Aussage, dass die Gemeinschaft an sich bei ihnen stets an erster Stelle stehen soll.“

Eben genau so, wie es der Chefcoach bislang bereits in Berg im Gau, in Aresing und in Steingriff kennengelernt hat. „Ich bin kein Trainertyp, der dort arbeiten möchte, wo der nackte Erfolg über allem steht. Beziehungsweise wo eine Menge Geld in die Mannschaft geschossen wird – bloß, um am Ende unter allen Umständen aufzusteigen“, betont der 37-Jährige: „Ich sehe es auch als meine Aufgabe an, vor allem junge Spieler weiterzuentwickeln. Und das, so glaube ich, kann ich in Scheyern tun.“

Wie er sich da so sicher sein kann? „Ganz einfach, weil ich mich auch anderweitig über den Verein informiert habe – einerseits über das Internet, andererseits über gute persönliche Quellen “, erzählt Hergeth. Wer diese genau waren, das möchte er allerdings nicht verraten. Mit einer Ausnahme: „Es ist doch logisch, dass ich Florian Flicker kontaktiert und nach seiner Meinung gefragt habe. Mit ihm hatte ich schließlich drei Jahre lang beim BC Aresing zusammengearbeitet – und jetzt ist er mit seinem TSV Wolnzach in derselben Spielklasse wie die Scheyrer unterwegs.“

Ein weiterer Punkt, weshalb Hergeth eine Zusage bei den Gelbschwarzen vor den Toren Pfaffenhofens leicht fiel: „Von meinem Wohnort Aresing aus sind’s per Auto gerade mal zehn bis zwölf Minuten zum Trainingsplatz des ST. Das ist ja regelrecht ein Katzensprung.“

Andererseits weiß der 37-Jährige – trotz aller guter Erfahrungen, die er bislang mit den Scheyrern machte: Die Erwartungshaltung bei einem Traditionsverein ist sehr schnell um einiges höher als woanders. Und das gilt wohl erst recht für einen Klub wie den ST, der von 2010 bis 2021 immer mindestens auf Kreisliga-Ebene gekickt hatte und sich nun die zweite Saison in Folge „nur“ in der Kreisklasse Donau/Isar II befindet. „Natürlich ist der Wunsch von Vereinsseite da, möglichst bald in Richtung Aufstieg blicken zu können“, berichtet Hergeth: „Aber das nur unter der klaren Philosophie, dass rein auf eigene Leute gesetzt werden soll. Und das gefällt mir.“

Auf der anderen Seite gefällt es den Scheyrern, wie sich der 37-jährige Noch-Steingriffer bislang in ihre Richtung verhalten hat: „Hergeth hat klare Vorstellungen, wie er Fußball spielen will. Mit seiner sympathischen und vertrauenswürdigen Art hat er uns voll überzeugt“, berichtet ST-Abteilungsleiter Tobias Gänger.

SZ