Fussball, Kreisklasse Aichach
Alexander Gazdag zurück im Geschäft

Der 34-Jährige wird nach der Winterpause neuer Spielertrainer beim BC Aresing

24.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:09 Uhr

Mit großer Leidenschaft bei der Sache: Zwischen 2015 und 2020 war Alexander Gazdag (r.) auch schon für den SV Hörzhausen als Spielertrainer tätig gewesen. Nach der Winterpause wird er dieses Amt nun beim BC Aresing übernehmen. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Gachenbach/Aresing – Von seinem Wohnort Gachenbach zum SV Hörzhausen waren es knapp sieben Kilometer gewesen, zum TSV Kühbach gar nur rund fünf. Und zu seinem zukünftigen Verein könnte Alexander Gazdag nun ebenfalls bequem mit dem Fahrrad anreisen, denn er wird nach der Winterpause neuer Spielertrainer des BC Aresing.

Auf der einen Seite der absolute Fußballliebhaber sowie gut ausgebildete Experte, der nach einem selbst auferlegten „Sabbat-Halbjahr“ wieder richtig Lust auf seinen Sport hat – auf der anderen der rund 850 Mitglieder zählende Traditionsverein südlich von Schrobenhausen, der in der Kreisklasse Aichach dringend frische Impulse von außen braucht: Das scheint auf den ersten Blick zu passen. Und auch auf den zweiten? „Ich bin fest davon überzeugt“, nickt Gazdag zustimmend.

Interessante Angebote auch von anderen Vereinen

Nach seinem einjährigen Engagement beim TSV Kühbach, das aus seiner Sicht im Sommer nicht wirklich freiwillig geendet war, hatte Gazdag zunächst einmal die Nase voll vom Fußballgeschäft. Private sowie berufliche Gründe bestärkten ihn zudem in seinem Entschluss, zumindest bis zum Ende des Kalenderjahres 2022 nichts mehr in Sachen Vereinssport anzunehmen. Dabei hätte es immer wieder gute Gelegenheiten dazu gegeben, denn dem 34-Jährigen flatterten regelmäßig interessante Offerten ins Haus. „Und ja, jede Einzelne davon ehrte mich auch sehr“ gibt der Mann aus Gachenbach gerne zu: „Jedes Einzelne gab mir eine schöne Portion von meinem Selbstvertrauen zurück, das durch die Ereignisse in Kühbach doch ein bisschen verloren gegangen war. Denn ohne Wenn und Aber: Nach der Zeit beim dortigen TSV war ich schon ein Stück weit am Boden gewesen.“

Weshalb jetzt ausgerechnet die Aresinger sein Ja-Wort bekommen haben? „Zugegebenermaßen hätte ich es mir auch ein bisschen einfacher machen können – und bei einem Klub zusagen, der in sportlicher Hinsicht vielleicht in keiner ganz so schwierigen Lage steckt wie der BCA aktuell“, räumt Gazdag ein: „Aber ich spürte bereits vom ersten Augenblick an in den Gesprächen mit den Aresinger Verantwortlichen, dass sie hundertprozentig an mich sowie an meine Fähigkeiten glauben. Und dieses gute Gefühl brauche ich einfach – erst recht nach den bitteren Erfahrungen, die ich in Kühbachmachen musste.“

Selbst bei einem Abstieg würde es weitergehen

Dass er bereits seit Längerem einen sehr guten Kontakt zu Albert Streicher, dem Vize-Klubchef der Gelbschwarzen, besitzt – das habe ihm die Entscheidung pro BCA zusätzlich erleichtert. Ebenfalls ein Argument für Gazdag, beim derzeitigen Tabellenvorletzten der Kreisklasse Aichach zuzusagen: Die Aresinger sehen ihn keinesfalls nur als eine Art „Feuerwehrmann“, der sie bitte schön nur mal schnell vor dem Abstieg in die A-Klasse retten soll. „Natürlich ist das nach der Winterpause trotzdem mein vorrangiges Ziel“, betont der 34-Jährige, der ja auch schon fünf Jahre lang (2015 bis 2020) beim SV Hörzhausen als Spielertrainer fungiert hatte: „Aber selbst, wenn im Sommer 2023 der ,Worst Case’ eintreten sollte, wir also doch eine Stufe nach unten müssten – der BCA und ich würden dennoch zusammen weitermachen.“

Stefan Oettl, der Fußballboss, der Gelbschwarzen bestätigt das: „Wir möchten gemeinsam mit Alex längerfristig etwas aufbauen.“ Im Gegensatz zu Streicher habe er zwar Gazdag zuvor noch nicht persönlich gekannt – „aber schon nach dem ersten Gespräch mit ihm ist mir ebenfalls klar gewesen, dass Alex für uns komplett der Richtige ist.“ Nach Ansicht von Oettl ist Gazdag „ein richtig cooler Typ“ – einer, der auch menschlich hundertprozentig zu einem Klub wie den BCA passt, in dem Zusammenhalt und Kameradschaft mindestens ebenso wichtige Punkte darstellen wie der sportliche Erfolg an sich.

„Natürlich ist alles zunächst mal viel Kopfsache“

Apropos Erfolg: Kaum hatten die Aresinger Kicker von der Verpflichtung von Gazdag erfahren, schafften sie am Sonntag sofort ihren allerersten Saisonsieg (3:0 beim FC Laimering/Rieden). „Anscheinend wollten sie gleich mal beweisen, dass es auch ohne mich geht“, sagt der 34-Jährige dazu lachend. Er selbst war übrigens, wie schon bei einigen BCA-Partien zuvor, als Augenzeuge live vor Ort. „Ich muss mir schließlich ein Bild davon machen, wo ich bei meinem Amtsbeginn nach der Winterpause genau anzusetzen habe“, verrät Bald-Wieder-Spielertrainer: „Natürlich ist alles zunächst mal viel Kopfsache. Aber auch an den Basics wie der Kondition sowie an zwei, drei Dingen im taktischen Bereich gilt es zu arbeiten. Und wenn wir dann, im Frühjahr, wieder völlig fit auf den Fußballplatz zurückkehren sollten, dann bin ich mir absolut sicher, dass der Klassenerhalt für uns absolut machbar ist.“

Er persönlich möchte dazu selbstverständlich nicht nur als Trainer, sondern auch als Spieler seinen Teil beitragen: „Das Kribbeln in meinen Füßen ist jedenfalls schon längst wieder da“, verrät der 34-Jährige voller Vorfreude.

SZ