U23-DM in Bochum
Simon Batz fliegt zum deutschen Meistertitel

Weitspringer von den Spfr. Essing lässt U 23-Konkurrenz trotz schwieriger Windverhältnisse hinter sich

27.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:38 Uhr

Hochzufrieden über seinen ersten DM-Titel, aber nicht über seine Leistung: Weitspringer Simon Batz aus Offendorf. Foto: Görlitz

Essing/Bochum – Riesenerfolg für Simon Batz und die Essinger Leichtathletik: Der 19-Jährige aus dem Mindelstettener Ortsteil Offendorf ist Deutscher Meister der Junioren im Weitsprung. Bei den nationalen Titelkämpfen der U23 am vergangenen Wochenende landete Batz im Bochumer Lohrheidestadion mit 7,38 Metern den weitesten aller Sprünge und holte sich damit erstmals den DM-Titel.

Bei sehr schwierigen Windverhältnissen – der Wind wechselte ständig in beide Richtungen – waren im gesamten Wettkampf sehr viele ungültige Versuche zu verzeichnen. Batz stieg mit einem sehr weiten Sprung in den Wettkampf ein. Minutenlang prüfte der Kampfrichter, ob der Sprung gültig oder übertreten war. Erst die Überprüfung durch die Laser-Überwachungskamera zeigte, dass der Sprung tatsächlich um einen Millimeter übertreten war. „Der wäre nicht extrem weit gewesen, aber so bei 7,50 oder 7,60 Metern gelandet“, sagte der 19-Jährige. Im zweiten Durchgang agierte der Leichtathlet von den Sportfreunden Essing dann etwas vorsichtiger im Anlauf. Mit 7,38 Metern übernahm er aber trotzdem die Führung im Wettkampf und gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab.

Ab dem dritten Wettkampf riskierte Batz dann wieder alles, um seine Leistung zu verbessern. Dabei traten seine Probleme bei der Anlaufgestaltung wieder auf. „Beim dritten Versuch bin ich übers Brett gerutscht, das hat mich dann auch so ein bisschen aus dem Wettkampf rausgeschmissen“, ärgerte sich Batz. Bei den wiederum knapp übertretenen Sprüngen in den Durchgängen drei, vier und fünf spiegelten sich einmal mehr die schwierigen Windverhältnisse wider.

Nachdem Batz aber ab dem vierten Versuch immer als letzter U23-Springer an der Reihe gewesen war, wusste er bereits vor seinem letzten Sprung, dass ihm nach schwächeren Versuchen der Konkurrenz der deutsche Meistertitel nicht mehr zu nehmen war. Daher war im letzten Sprung die Spannung heraus, er setzte noch einen gültigen Versuch mit einem deutlichen Absprung vor dem Balken mit 7,04 Metern in die Grube.

„Der Titel ist natürlich super toll“, freute sich der 19-Jährige über seinen ersten Triumph bei den nationalen Titelkämpfen, nachdem er bereits dreimal deutscher Vizemeister geworden war und ein weiteres mal als DM-Dritter auf dem Podium gestanden hatte. Ganz zufrieden war Batz mit seiner Siegerweite von 7,38 Metern allerdings nicht – aufgrund zweier langwieriger Sehnenverletzungen am rechten und linken Oberschenkel habe alles noch nicht so richtig zusammengepasst. „Ich konnte nicht das zeigen, was ich eigentlich drauf habe“, so der Offendorfer, dessen persönliche Bestleistung (7,76 Meter) seine Titel-Weite nahezu um 40 Zentimeter übertrifft. Die Freude bei den Essinger Leichtathleten war dennoch riesengroß. Dies ist ein weiterer großer Triumph für den jungen Weitspringer, der mittlerweile drei bayerische Weitsprungrekorde hält und dessen Potenzial längst nicht ausgeschöpft ist. Für Batz ist die Saison nun erst einmal beendet. Nach einer kurzen Trainingspause wird sich der Leichtathlet dann auf die Hallensaison vorbereiten.

DK/bts