Stock-Car-Rennen
Rasante Zweikämpfe Fehlanzeige

Geringes Starterfeld sorgt für wenig Attraktivität beim Stock-Car-Rennen auf dem Juraring nahe Irfersdorf

28.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:47 Uhr

Reduziertes Starterfeld: Beim ersten Stock-Car-Rennen in diesem Jahr auf dem Juraring gab es lediglich bei vier der insgesamt zwölf Rennen mehr als zehn Starter. Somit blieben harte Zweikämpfe und Karambolagen weitestgehend aus. Hin und wieder musste aber doch die Feuerwehr beschädigte Fahrzeuge bergen. Fotos: Nusko

Irfersdorf – Viele Zuschauer, aber wenige Teilnehmer: Dieses Fazit lässt sich nach dem ersten Stock-Car-Rennen auf dem Juraring nahe Irfersdorf in diesem Jahr ziehen. Beim ersten Wertungslauf des Bayerischen Stock-Car-Verbands um die bayerische und deutsche Meisterschaft in verschiedenen Fahrzeugklassen gab es insgesamt nur knapp 100 Starter. Schirmherr der Veranstaltung war der Beilngrieser Bürgermeister Helmut Schloderer.

Er hob hervor, dass der Crash-Club-Irfersdorf (CCI) als Veranstalter die Rennen „mit viel Engagement organisiert“ und wieder einmal für „perfekte Rahmenbedingungen“ gesorgt habe. Nach langer Wartezeit wegen Corona könnten die Besucher nun wieder „spannende und spektakuläre Rennen erleben“. Dies war indes bedingt der Fall. Nur bei vier der insgesamt zwölf Rennen gab es mehr als zehn Starter. Ansonsten waren die Startaufstellungen rasch absolviert. Bei einem Wertungslauf waren lediglich zwei Fahrzeuge unterwegs und auch bei etlichen weiteren war auf dem 350 Meter langen Rundkurs jede Menge Platz. Wiederholt war die Reihenfolge beim Zieleinlauf schon wenige hundert Meter nach dem Start absehbar. Das Salz in der Suppe, sprich rasante Zweikämpfe, Karambolagen und auch der eine oder andere Überschlag fehlten weitestgehend. Deshalb gab es wesentlich weniger Unterbrechungen als bei früheren Stock-Car-Rennen auf dem Juraring. Entsprechend zügig gingen die meisten Wertungsläufe zu Ende. Dass zwischen zwei Starts in einem Fall nur gut zwölf Minuten lagen, war durchaus ungewöhnlich.

Dennoch gab es einige Unterbrechungen wegen havarierter Fahrzeuge. Sie waren aber in der Regel schnell beendet, zumal die Bergung nicht mehr fahrtüchtiger Karossen dank kräftiger Mitglieder der Feuerwehren aus Aschbuch und Grampersdorf oder auch des Einsatzes von Gabelstaplern rasch vonstatten ging. Vor Ort waren außerdem die Beilngrieser Feuerwehr sowie Mitglieder des Roten Kreuzes. Letztere hatten nur einen längeren Einsatz. Ein Teilnehmer, dessen Fahrzeug heftig an der Streckenbegrenzung eingeschlagen war, wurde vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert. Wie CCI-Vorsitzender Alexander Rieger berichtete, zog er sich allerdings nur Prellungen zu. Trotz des im Vergleich zu früheren Rennen reduzierten Starterfelds verlief die Veranstaltung genauso wie vor der Corona-Pause.

Es gab insgesamt zwölf Wertungsläufe. Die Teilnehmer steuerten dabei entweder verbaute oder unverbaute Fahrzeuge. Bei ersteren ist zum Beispiel erlaubt, Bauteile zu verschweißen und die Fahrzeuglänge zu verändern. Bei unverbauten Stock-Cars ist das nicht möglich. Außerdem gibt es die Kategorie Eigenbau. Dabei müssen die Boliden nicht zwingend aus einer Serienproduktion stammen; deshalb haben sie zum Teil ganz besondere Konstruktionsmerkmale. Diese sind genau definiert und werden bei allen Fahrzeugen vor jedem Start kontrolliert. Weil es in diesem Jahr modifizierte Vorschriften gibt, wurden einige Teilnehmer, die sich nicht daran gehalten hatten, von Sportkommissaren des Bayerischen Stock-Car-Verbands (BSCV) nicht zum Start zugelassen. Dies trug zu einem geringen Teil ebenfalls zum diesmal deutlich reduzierten Starterfeld bei.

Angesichts dieser Entwicklung ließ Rieger anklingen, er sei derzeit nicht sicher, ob der CCI auch im kommenden Jahr ein Rennen veranstalten werde. „So kann es nicht weitergehen. Für diese paar Autos lohnt sich unser ganzer Aufwand nicht“, stellte er fest und wiederholte dabei seine Forderung, der BSCV solle ab dem kommenden Jahr nur noch gemeinsame Rennen der Gruppen Nord und Süd veranstalten. Dieselbe Meinung vertrat Roland Walter aus Attenzell. Das Mitglied der RG Altmühltal war in Irfersdorf Streckenposten und trauerte dabei den attraktiven Rennen in der Vergangenheit nach. „So wie jetzt ist es auf jeden Fall zu langweilig“, sagte er. Dagegen gab es bei Aktiven des SCC Schwanstetten geteilte Meinungen über eine mögliche Fusion. Zwar sei diese wegen der deutlich kleineren Fahrerfelder sicherlich notwendig, erklärten sie. Andererseits sei es ihnen dann aber wohl nicht mehr möglich, an allen Rennen teilzunehmen. Die weiten Fahrten aus Mittelfranken bis nach Dingolfing oder Passau wären wohl eine zu große finanzielle Belastung. Bereits am Sonntag, 10. Juli, findet das nächste Stock-Car-Rennen auf dem Juraring statt. Veranstalter ist dann das Team Spot-Light-Racing aus Ingolstadt.

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