Bezirksliga Oberpfalz Süd
Die Hoffnung stirbt zuletzt

Trotz der fast aussichtslosen Situation glaubt das Tabellenschlusslicht 1. FC Beilngries noch an den Ligaverbleib

13.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:33 Uhr

Erst beim letzten Heimspiel der Vorrunde gelang dem 1. FC Beilngries (links Felix Stark) der erste Saisonsieg in der Bezirksliga Oberpfalz Süd. Fotos: Nusko

Von Hans Nusko

Beilngries – Der 1. FC Beilngries hat sich im vergangenen Jahr in einem Spannungsfeld von Euphorie und Ernüchterung bewegt. Zunächst gelang ihm der Wiederaufstieg in die Bezirksliga Oberpfalz Süd. In neuer Umgebung hatte der FCB dann aber große Schwierigkeiten. Dennoch glaubt Trainer Hubert Brigl (kleines Foto) nach wie vor daran, dass seine Mannschaft den Ligaverbleib schaffen kann. Und das, obwohl ihr Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz bereits neun Punkte beträgt und für das Erreichen des Abstiegs-Relegationsplatzes nach aktuellem Stand sieben Zähler aufgeholt werden müssten. Vor diesem Hintergrund stellt der Übungsleiter fest, dass der FCB zwar vor einer „riesengroßen Herausforderung“ stehe, sich aber noch längst nicht geschlagen gebe. Er verweist darauf, dass in den noch ausstehenden elf Punktspielen die Karten neu gemischt werden.

Ganz anders war die Situation beim FCB im vergangenen Frühjahr. Die Altmühlstädter absolvierten ihre acht noch ausstehenden Spiele in der Kreisliga 2 Regensburg ohne Niederlage, setzten sich dann in zwei Relegationsspielen gegen den SV Wenzenbach sowie die DJK Arnschwang jeweils im Elfmeterschießen durch und kehrten nach vierjähriger Abwesenheit wieder in die Bezirksliga Oberpfalz Süd zurück. Sowohl die damit einhergehenden Spannungsmomente, die dafür aufgewendete Energie und auch die damalige Welle des Erfolgs sind für Brigl im Nachhinein mögliche Gründe dafür, dass seine Mannschaft nicht genügend auf ihre neue Aufgabe fokussiert war und deshalb in der höheren Spielklasse bislang kaum einen Fuß auf den Boden gebracht hat. Zudem war die Sommerpause aufgrund der beiden Relegationsspiele sehr kurz und die Spielerdecke beim FCB wegen mehrerer schwerwiegender Verletzungen von Leistungsträgern sowohl qualitativ als auch quantitativ stark beeinträchtigt.

Trotz all der Widrigkeiten hatte der FCB wiederholt die Möglichkeit, sich durch einen Sieg das nötige Selbstvertrauen zu holen. Dieser gelang jedoch erst im letzten Heimspiel der Vorrunde mit einem 2:0 gegen den FSV Prüfening. Zuvor war die Brigl-Elf zwar bei mehreren Spielen durchaus ebenbürtig, aber ihr gelangen nur drei Unentschieden. Nach einer 1:4-Niederlage am 24. September beim TSV Bad Abbach nahm man sich beim FCB vor, zurückhaltender als zuvor zu agieren und mehr auf die Defensive zu achten. Prompt folgte ein 1:1 im Heimspiel gegen den Spitzenreiter FC Kosova Regensburg. Danach gab es fünf Begegnungen, bei denen es die Beilngrieser versäumten, den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen. Zwar gelangen beim derzeitigen Tabellenfünften SC Regensburg ein überraschender 2:1-Erfolg und mit einem 4:1 beim SV Sulzbach der höchste Saisonsieg, aber gegen seine direkten Konkurrenten im Kampf um den Abstieg ging der FCB bislang leer aus. Obwohl weder die SpVgg Ziegetsdorf, gegen die der FCB bereits sechs Zähler abgegeben hat, noch der SV Schwandorf-Ettmannsdorf II, der TSV Wacker 50 Neutraubling und der 1. FC Rieden keineswegs besser waren, holten die Beilngrieser nicht einen Punkt.

Vor allem wegen dieser Negativserie gegen die unmittelbaren Tabellennachbarn überwintert der FCB als Schlusslicht der Bezirksliga. Trotz aller bisheriger Unzulänglichkeiten ist die Lage der Beilngrieser vor Beginn der Frühjahrsrunde zwar durchaus ernst, aber keinesfalls hoffnungslos. „Wir haben uns selbst in diese Situation gebracht und müssen nun selbst dafür sorgen, dass wir wieder herauskommen“, fordert Brigl von seiner Mannschaft und stellt außerdem fest: „Wir haben noch elf Spiele, bei denen 33 Punkte zu holen sind.“ Zwar werde es sicherlich nicht einfach, die für den Ligaerhalt wohl noch fehlenden gut 20 Zähler zu holen, aber seine Mannschaft werde dennoch alles daransetzen, um nicht sofort wieder absteigen zu müssen. Damit dieses Ziel noch erreicht wird, sei es erforderlich, künftig „nicht mehr auf Teufel komm raus“ zu spielen, sondern verstärkt auf die Ordnung im Mannschaftsgefüge zu achten und geduldig auf Torgelegenheiten zu warten.

Zum ersten Mal in diesem Jahr kann der FCB dies bereits am Sonntag, 12. März, beweisen. Dann steht das Nachholspiel beim VfB Bach an.

DK