Regionalliga Bayern
VfB in der Außenseiterrolle

Regionalliga Bayern: Ohne Druck wollen die Eichstätter gegen das Spitzenteam aus Unterhaching antreten

22.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:24 Uhr

Erst einmal gastierten die Unterhachinger beim VfB Eichstätt (links Philipp Federl). In der vergangenen Saison gewann die Elf von Ex-Profifußballer Sandro Wagner mit 2:1. Foto: Traub (Archiv)

Von Norbert Dengler

Eichstätt – Als reine Amateurmannschaft bekommt es der VfB Eichstätt nur drei Tage vor dem Viertelfinale des BFV-Pokals gegen den Drittligisten FC Ingolstadt 04 (Dienstag, 27. September um 16.30 Uhr) auch am 13. Spieltag der Regionalliga Bayern mit einem Profiteam zu tun. Zu Gast am Samstag (14 Uhr) im Liqui-Moly-Stadion ist nämlich die SpVgg Unterhaching.

Den Liga-Alltag vor Augen und das Pokalspiel im Hinterkopf sagt VfB-Trainer Markus Mattes: „Seit ich in Eichstätt Trainer bin, war es irgendwie schon immer ein Wunschgedanke, dass wir gegen den FC Ingolstadt nicht nur Freundschaftsspiele bestreiten, sondern, dass es in einem Spiel – noch dazu vor heimischem Publikum – auch mal um etwas geht.“ Geht es am Dienstag im prestigeträchtigen Lokalderby um den Einzug in das BFV-Halbfinale, wird am Samstag um drei Punkte im Wettspielbetrieb gekämpft. Die Eichstätter tun dies, weil sie in der vierthöchsten deutschen Spielklasse drinbleiben wollen, die Hachinger, weil sie raus wollen aus dieser semi-professionellem Liga. Dabei soll die 3. Liga nur ein Zwischenziel sein. Denn auf der vereinseigenen Homepage heißt es: „Haching ist bodenständig, ambitioniert und hat nach wie vor ein klares Ziel: Mittelfristig Aufstieg in die 2. Bundesliga.“

Derzeit liefern sich die Münchener Vorstädter mit den Würzburger Kickers ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Punktgleich mit 26 Zählern, aber wegen der deutlich schlechteren Tordifferenz reist die SpVgg „nur“ als Tabellenzweiter in die Domstadt. Dort waren sie bislang erst einmal zu Gast, gewannen seinerzeit dank eines Last-Minute-Treffers von Patrick Hobsch mit 2:1. Im Rückspiel sorgten die Mattes-Schützlinge für Furore und revanchierten sich mit einem 4:1. Dennoch betont der VfB-Coach: „Normalerweise haben wir in acht von zehn Spielen keine Chance. Dafür ist der Qualitätsunterschied viel zu groß. Aber das ist jetzt auch das Gute an diesem Duell: die Erwartungshaltung ist nicht besonders groß, wir können befreit sowie ohne Druck aufspielen und im Endeffekt nur positiv überraschen. Das werden wir versuchen. Denn Fakt ist auch, dass die Spitzenteams auch immer Mal wieder straucheln und Punkte liegen lassen.“

Mattes, der übrigens in der vergangenen Woche an der Sportschule Duisburg-Wedau den A-Lizenz-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen hat, glaubt weiterhin nicht, dass die Verfolger SV Wacker Burghausen (23 Punkte) und SV Viktoria Aschaffenburg (21) ernsthaft in das Meisterrennen eingreifen können. „Ich bin überzeugt, dass Haching und Würzburg den ersten Platz unter sich ausmachen werden. Beide Teams haben einfach eine unglaublich hohe Qualität im Kader. Vor allem die SpVgg hatte ja in der Vorsaison eine sehr gute Rückrunde gespielt und sich im Sommer punktuell verstärkt“, so der 47-Jährige, der gegen die SpVgg wieder auf den zuletzt privat verhinderten Sebastian Graßl zurückgreifen kann. Beispielsweise kam Maximilian Welzmüller vom FC Bayern München II. Der 32-jährige Routinier spielte schon einmal für die Hachinger in der 3. Liga, ehe es ihn zum VfR Aalen (2. Bundesliga und 3. Liga) zog. Josef Welzmüller, einer der beiden Drillingsbrüder, spielt ebenfalls für die SpVgg. Der Star der Mannschaft ist zweifelsohne aber der Trainer. Denn den allermeisten dürfte Sandro Wagner als ehemaliger deutscher Nationalspieler und Profifußballer des FC Bayern München sowie aktueller TV-Kommentator bekannt sein. 

EK