Toptorschütze besiegelt VfB-Niederlage
VfB Eichstätt verliert beim Meisterschaftsfavorit SpVgg Unterhaching mit 1:4 – Patrick Hobsch trifft drei Mal

16.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:32 Uhr

Regionalliga-Schreck: Der beste Torschütze der Liga Patrick Hobsch (links) schnürte in der zweiten Halbzeit gegen den VfB Eichstätt einen Hattrick. In 31 Saisonspielen erzielte er schon 23 Treffer. Foto: Imago Images

Durch einen standesgemäßen 4:1 (1:1)-Erfolg über den VfB Eichstätt hat die SpVgg Unterhaching sechs Spieltage vor dem Saisonende mit neun Punkten Vorsprung auf die Würzburger Kickers die Tabellenführung in der Regionalliga Bayern gefestigt. Für den VfB blieben nach einer guten Leistung nur lobende Worte übrig – und keine im Abstiegskampf so dringend benötigte Punkte.

VfB-Trainer Markus Mattes beorderte nach vier Spielen Pause Felix Junghan wieder ins Gehäuse, und Markus Waffler agierte als zusätzlicher Innenverteidiger gegen die kopfballstarken Angreifer Patrick Hobsch und Mathias Fetsch. Wie zu erwarten, übernahm der Spitzenreiter von Beginn an die Initiative, während die Gäste immer wieder mit schnellen Gegenangriffen Nadelstiche setzen konnten. So auch in der zwölften Minute: Johannes Golla hatte sich am rechten Flügel abgesetzt, seine Flanke fand den Kopf von Julian Kügel, doch dessen Aufsetzer landete über dem Hachinger Gehäuse. Der Tabellenführer zog in der Folge das Tempo an, aber Junghan verhinderte gegen Manuel Stiefler den Rückstand. Kurz darauf hatte der VfB noch einmal Glück, als Golla einen Schuss von Josef Welzmüller auf der Torlinie gerade noch retten konnte. Der 33-jährige Hachinger Kapitän stand wenig später erneut im Mittelpunkt. Daniel Haubner drang in den Strafraum ein und wurde von Welzmüller gefoult. Schiedsrichter Johannes Hamper zeigte auf den Punkt, auch wenn die Gastgeber das Foulspiel außerhalb des Strafraums gesehen haben wollten. Neben Welzmüller wurde auch Trainer und Ex-Nationalspieler Sandro Wagner verwarnt, der sehr emotional auf das Spielfeld gelaufen war. Sebastian Graßl ließ sich nicht beunruhigen und verwandelte den Strafstoß sicher zum 0:1 (35.). Die Führung währte allerdings nur vier Minuten: Nach einem Angriff über die rechte Seite erreichte der Ball den im Rückraum stehenden Stiefler, dessen Kopfball ins linke untere Eck einschlug.

Fabian Eberle hatte die erneute Eichstätter Führung auf dem Fuß

Nach dem Seitenwechsel bot sich den 1900 Zuschauern ein ähnliches Bild. Der VfB lauerte auf Fehler und wäre beinahe in Führung gegangen. Als sich Stiefler einen Fehlpass leistete, schaltete Haubner blitzschnell um und setzte Fabian Eberle in Szene. Eichstätts Torjäger lief alleine auf das Hachinger Tor zu, umkurvte auf Höhe des Strafraums Torhüter Rene Vollath, kam dann aber leicht ins Straucheln und traf das leere Tor nicht (56.). Die Führung erzielten wenig später die Hausherren. Nach einem hart geführten Zweikampf konnte der eingewechselte Viktor Zentrich flanken und fand den Toptorschützen der Liga Patrick Hobsch, der zum 2:1 für die Gastgeber einköpfte (61.). Trotz heftiger Proteste der Eichstätter blieb der Unparteiische bei seiner Entscheidung, und auch bei den nächsten beiden Gegentoren haderten die Domstädter. Als Junghan einen Schuss aus dem Gewühl heraus abwehren konnte, zeigte Schiedsrichter Hamper auf den Punkt, da er ein Foul von Philipp Federl wahrgenommen hatte. Hobsch traf schließlich aus elf Metern zum 3:1 (69.). Nur drei Minuten später war sein Hattrick perfekt. Hobsch setzte sich robust gegen Waffler durch und hatte keine Mühe, das Zuspiel von Fetsch zum 4:1 einzuschießen – bereits sein 23. Treffer. Die Abschlussschwächen konnte der VfB auch in der Schlussphase nicht ablegen. Kügel setzte das Leder am langen Eck vorbei, und der eingewechselte Tobias Stoßberger scheiterte völlig freistehend an Vollath.

Sandro Wagner vergleicht Eichstätt mit Union Berlin

Die Leistung des VfB war trotz der Niederlage in Ordnung, was auch Trainer Mattes anerkannte: „Wir haben über 90 Minuten sehr viel richtig gemacht, kassieren am Ende aber mit 1:4 einen herben Dämpfer. Wenn du gegen Haching was holen willst, musst du die Hundertprozentigen halt machen – und das müssen wir uns ankreiden lassen. Zudem wurden drei schwierige Entscheidungen gegen uns getroffen.“ Ex-Profi und Trainer des Tabellenführers Wagner fand für den VfB lobende Worte: „Im Spiel gegen den Ball war ich heute nicht zufrieden, wir haben zu viel zugelassen. Das war aber auch nicht leicht, weil Eichstätt vergleichbar ist mit Union Berlin in der 1. Liga: Du weißt, wie sie spielen, kannst sie aber nur schwer verteidigen. Ich finde das geil, wie Eichstätt das macht.“

Nur hauchdünn steht der VfB noch über dem Strich, umso wichtiger wird das Heimspiel am kommenden Samstag (14 Uhr) sein, wenn es zum direkten Duell mit dem punktgleichen 1. FC Schweinfurt 05 kommt.

EK


VfB Eichstätt: Junghan – Golla, Trslic, Moratz, Waffler (74. Meixner), Lamprecht – Federl, Graßl, Haubner – Kügel, F. Eberle (80. Stoßberger).
SpVgg Unterhaching: Vollath, Pisot Welzmüller (55. Zentrich), Stiefler (77. Grob), Maier (69. Mashigo), Fetsch, Anspach (55. Skarlatidis), Schwabl (74. Bauer), Ehlich, Hobsch, Waidner.
Tore: 0:1 Graßl (35./FE), 1:1 Stiefler (39.), 2:1 Hobsch (61.), 3:1 Hobsch (69./FE), 4:1 Hobsch (72.).
SR: Johannes Hamper.
Zuschauer: 1900.